DIES UND DAS


Ein paar Bruchstücke dieser Woche:
Die Pinguin-Bluse. Schon beim Anprobieren gewusst: das wird eine große Liebe.
Erdbeeren. Mit einer Winzigkeit Vanille-Zucker.
Der Herz-Pullover. Macht mir unfassbar gute Laune.
Das schlafende Mädchen. Gibt es etwas Schöneres, Rührenderes, Friedlicheres als ein schlafendes Kind? Und diese roten Backen beim Aufwachen.


Die schönste Überraschung der Woche: diese Ausstechform aus den 20er Jahren. Ein Geschenk meiner Eltern.
Wachsmalstifte. Viel gemalt diese Woche. Soviel gemalt, dass Fanny jetzt "malen" sagt.
Schon wieder der "Anglo-Asian Lamb Salad" von Nigella Lawson. Mit Rind statt Lamm. Unglaublich gut.
Ein neuer Zahn. Ein müdes Kind.

Hoffe, ihr hattet ein gute Woche?! Schönes Wochenende!

DER PLAN


Tage wie dieser erinnern mich immer an den Hamburger Marathon. Nicht, dass ich den je gelaufen wäre. Aber ich habe neben dem letzten Kilometer gewohnt und immer, wenn Marathon war, an der Strecke gestanden. Das absolut Grausame an diesen letzten Metern: nach 41 Kilometern kommt am Ende noch eine Steigung. Das Ziel schon vor Augen, wird es noch mal richtig hart, eine elendige Schufterei. Ungefähr so fühle ich mich gerade. Schon irre viel geschafft, schon gut was weggearbeitet. Aber meine Beine sind schwer. Und ich mag gerade nicht mehr. Zu müde, zu kurz vor Erkältung, zu nölig, um der To-do-Liste den Mittelfinger zu zeigen. Oder wenigstens mir selbst. Was immer hilft (außer einem ausgiebigen Bad in Selbstmitleid und meiner Boomshakalaka-Playlist): Ein wirklich guter Abend. Ein feierlich zelebrierter Abend. Eine Ziellinie, sozusagen, ein bisschen Cheerleading für die letzten Meter. Ich dachte da an: meine Lieblingsschokolade. Die dicke Decke. Wirklich gute Chips. Gin Tonic. Meinen Pyjama. Und Ryan Gosling. Ah, schon viel besser.

UNGEFÄHR SO...



... stell ich mir das vor. Himmel, ich kann nicht aufhören zu heulen. Ist das schön. So viel Liebe. Das Hochzeitsvideo von James und Aubrey, gefilmt von Geoff Boothby/ Landshark. (Und falls ihr es nicht ohnehin längst kennt: das Bleubird-Blog).

EIN PAAR DINGE, DIE MIR GERADE GUTE LAUNE MACHEN




Eine dieser Wochen, in denen der Berg Arbeit irgendwie nie kleiner wird und der Sommer hauptsächlich vorm Fenster stattfindet. Das Gute an solchen zähen Wochen: Am Ende ist trotzdem Freitag. Und dieser Freitag ist der Freitag vorm freien Montag. Oh, ja. Hier sind ein paar Dinge, die mir gute Laune machen:

* Die Fotos von Brian W. Ferry, oben zu sehen. Schönheit.
* Der Herzpullover und die Pinguin-Bluse, die ich mir bestellt habe. Nachdem ich diese Fotos gesehen habe. Herzen und Pinguine? Doch, musste sein.
* Erdbeeren. Erdbeeren. Erdbeeren.
* Dieses Kinderbuch. (Danke für den Tipp, Kati!).
* Dieser Film. Irgendwie verpasst letztes Jahr, diese Woche gesehen und wirklich gemocht.



* Und dieser Film. Diese Woche ebenfalls zufällig gesehen und wirklich gemocht. Wie toll ist denn bitte Emma Stone?



* Eiskaffee. In meinem Lieblingscafé tun sie noch eine Winzigkeit dunkle Schokolade in ihren Frappé, ich bin absolut süchtig danach und muss am Wochenende mal ausprobieren, ob ich das nicht auch hinkriege.
* 20 Kilo Zeitschriften, die darauf warten, gelesen zu werden.
* Wie Fanny ihren Teddy badet. Mit Haarewaschen und allem drum und dran.
* Dieses unfassbar rührende Video. Und die Geschichte dazu.



* Significant Others.
* Wind durchs offene Küchenfenster.
* Katjeskinder. Ungefähr hundert Jahre nicht mehr gegessen, jetzt kann ich plötzlich nicht genug von Lakritz bekommen.
* Dieses Lied:



Und ihr so? Ein schönes Wochenende!
Fotos: Brian W. Ferry (1+2+3)

WEDNESDAY PAPER WORKS (UND EINE VERLOSUNG)








Manchmal, wenn man gar nicht damit rechnet, trifft einen die Liebe. Mich hat sie letzte Woche in der Buchhandlung um die Ecke erwischt, mitten ins Herz. Eigentlich war ich auf der Suche nach Geschenkpapier und hatte es eilig. Gefunden habe ich stattdessen Papier. Ich weiß nicht, wieviel Zeit ich an dem Tisch verbracht habe, den die Buchhändlerin mit soviel Liebe hergerichtet hatte, ein ganzer Tisch voller Journale und Bücher, Drucke und Karten. Es muss lange gewesen sein, denn als ich ging, wurde der Laden geschlossen. "Wednesday Paper Works", sagte die Buchhändlerin bevor ich ging, "zwei ganz tolle Frauen aus Kreuzberg". Wie recht sie hat. Diese beiden Frauen sind wirklich toll. So toll wie die Dinge, die sie sich ausdenken: ein Journal für Backrezepte zum Beispiel (schon auf dem Wunschzettel).  Ein Baby-Journal, so liebevoll gestaltet, dass ich es fast gekauft hätte, obwohl Fanny aus dem Alter nun wirklich raus ist. Ein Werkbuch fürs Stricken und Häkeln. Unglaublich schöne Drucke. Und Karten. Weil ich so beeindruckt von Wednesday Paper Work war, habe ich die beiden Schwestern Chrish und Jenny Klose gefragt, ob sie nicht Lust hätten, mir ein paar Fragen zu beantworten. Hatten sie.

Wer sind die Menschen hinter Wednesday Paper Works?
Chrish Klose: Jenny ist Buchbinde-Meisterin und ich bin Designerin. Zusammen kreieren wir die Welt von Wednesday Paper Works. Aber wir wären nichts ohne unsere Freunde und Familie, die uns unterstützt. Allen voran unsere fabelhafte Freundin Nike Rasche, die für uns den Vertrieb leitet.

Wie ist es, als Schwestern zusammen zu arbeiten? Und wie ist es, zu zweit kreativ zu sein?
Eine Schwester ist wie ein bester Freund, den du nicht mehr los wirst. Du weißt: Egal, was du tust, er wird immer da sein. Jede enge Zusammenarbeit ist eine intensive Beziehung, die alle Phasen von Verliebtsein, Ernüchterung und Krise kennt. Als Schwestern kennt man sich durch und durch und weiß, auf wen man sich einlässt. Da gehts weniger um Verliebtsein als um ein gegenseitiges Ineinandergreifen. Jenny und ich sind in unserer Persönlichkeit sehr unterschiedlich und ergänzen uns an den richtigen Stellen. In gewissem Sinne bin ich das Auge und sie die Hand von Wednesday Paper Works.

Was hat es mit dem Mittwoch auf sich?
Mittwoch wird im Amerikanischen auch gerne hump day genannt. Da ist die Woche auf ihrem Höhepunkt (Hump = Buckel), und ab da geht´s gefühlsmäßig ins Wochenende. Eine schöne Art, die Wochenmitte zu sehen, haben wir gedacht. Wir finden Mittwoch toll, weil unsere Produkte im Herzen Produkte sind, die das Arbeiten begleiten sollen. Aber sie haben eben auch diesen Touch von Wochenende, ohne Sonntagsmätzchen - um in der Sprache der Wochentage zu bleiben...

Wie muss man sich eure Arbeit vorstellen und wie lange dauert die Arbeit an euren Produkten?
Wir reden viel über Ideen für neue Produkte und diskutieren deren Umsetzung und Machbarkeit. Das kann ganz unterschiedlich lange dauern, bis aus einer Idee ein neues Produkt wird. Einiges trägt man schon eine ganze Weile mit sich und kniffelt daran herum, anderes wird binnen eines Tages designt, als gut befunden und in die Produktion gegeben. Das kommt allerdings eher selten vor. Auch die Verarbeitung der Produkte in der Werkstatt ist nicht immer gleich. Es kann eine kleine Veredelung auf einer Karte sein oder wie beim Baby-Journal das Anfertigen einer Schweizer Broschur mit Prägungen.

Was ist euch wichtig bei eurer Arbeit?
Wir sind beide sehr akribische Personen, die versuchen, eine Art lässigen Perfektionismus zu pflegen. Weil sich jegliche Verkrampfung irgendwie immer in dem abbildet, was man macht, versuchen wir, dem inneren Kritiker nicht allzu viel Stimmrecht zu geben. Am Wichtigsten ist uns das Miteinander. Da man soviel Zeit in und mit der Arbeit verbringt, sollte dieser Ort irgendwie auch ein kraftvoller, positiver Ort sein und keiner, der einen auslaugt. Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit und auf die Menschen, mit denen ich dort zusammen bin. Minus die Tage, an denen der innere Kritiker einem mit der Peitsche einheizt und einem vor Stress ein dritter Arm wächst.

Wie fühlt es sich an, seine eigene Firma zu gründen? 
Es ist toll und wahnsinnig anstrengend. Toll, weil wir eine kleine Welt mit unseren Regeln erschaffen können und wahnsinnig, weil unsere Regeln oft nicht die Regeln der Anderen sind und man sehr viel Kraft braucht, um eine Vision trotz aller Widrigkeiten wahr werden zu lassen. Wie gesagt: Jenny und ich greifen an vielen Punkten ineinander, und Buchbinden und Design lassen sich super kombinieren. Ich wusste, dass wir Wednesday Paper Works gründen würden, als Jenny, die eine sehr bedachte, klare und kritische Person ist, mit bedachter, klarer und vollkommen unkritischer Euphorie sagte: "Oh Mann, wir müssen das machen!".

In der Welt von heute ist Papier fast schon etwas Altmodisches. Reizt euch genau das?
Es ist nicht das Altmodische per se, dass die Anziehung ausmacht. Wir leben in einer schnellen, immer digitaler werdenden Welt, deren Echtzeit uns vorgaukelt, wir wären träge. Alles hat eine innere Zeit - auch Papier. Wer mit Papier arbeitet, muss Zeit mitbringen, Geduld und Bedacht. Wer sich auf Papier irrt, der hinterlässt Spuren, wer sich am Computer irrt, hat x-mal die Möglichkeit, wieder zurück an den Anfang zu gehen. Es ist diese Qualität, die Papier inne hat, die das Besondere ausmacht. Deshalb sagen wir: "Paper is good for you", denn wer sich auf dieses Medium einlässt, der hat ein Mittel der Entschleunigung in sein Leben gebracht, dass Hektik offenlegt und sogar bestraft.

Erinnert ihr euch noch daran, wie ihr euch zum ersten Mal in Papier verliebt habt?
Es war bei mir, glaube ich, zuerst die Faszination für Bilder auf Papier und dass jemand jeden Abend genau die gleichen Worte sagen kann, wenn das Buch mit den Bildern aufgeschlagen wird. Das war ein Mysterium. Später konnte man dann selber lesen, und es waren die Bücher an sich, die einen gefesselt haben. Schwarzes Feuer auf weißem Feuer - so haben es Rabbiner der Antike genannt. Das weiße Feuer ist das Papier. Und das beschäftigt mich nach wie vor.

Was lest ihr regelmäßig, gibt es bestimmte Magazine, Websites oder Blogs?
Nichts und alles. Ffffound! finden wir super und das planlose Umherstreunen im Netz, das Link-Hopping macht total Spaß. Wir haben mit Pinterest angefangen und tragen dort zusammen, was wir beim Stromern so finden. Wer gerne eine Einladung zu unseren Pinterest-Boards hätte, kann sich gerne bei uns melden (Email: post@wednesday-paper-works.com).

Gibt es ein Produkt, das euch ganz besonders ans Herz gewachsen ist?
Das variiert, aber das Babyjournal macht gerade sehr viel Laune, weil wir uns über die vielen Baby-Namen freuen, die wir auf die Bücher prägen. Wir haben angefangen, eine Liste mit allen Namen zu schreiben, die wir prägen, weil viele einfach klasse sind und wir sie nicht vergessen wollen.

Woran arbeitet ihr gerade?
An unseren ersten Blankobüchern. Es wird ab August Blankobücher in drei verschiedenen Farben und Motiven geben. Sie sind drei fantastischen Autoren gewidmet, die uns begeistert und inspiriert haben.

Kann man sich eigentlich auch an euch wenden, wenn man ganz besondere Papeterie sucht - zur Hochzeit zum Beispiel oder zu einem Geburtstag?
Auf jeden Fall. Wir sind für fast alles zu haben. Obwohl wir das bis jetzt noch nicht explizit auf unserer Seite erwähnt haben, haben wir schon einigen Menschen zu gut aussehenden Visitenkarten, klasse Einladungskarten und schicken Give-Away-Heften verhelfen können. 

Falls ihr euch jetzt auch so in Wednesday Paper Works verguckt habt wie ich, könnt ihr einen Notizblock und ein Schreibheft gewinnen. Wenn ihr mir bis zum 28. Mai um 20 Uhr in die Kommentare schreibt, welches Stück Papier euch das liebste ist. Ein Notizbuch? Ein Tagebuch? Ich bin gespannt und wünsche ganz viel Glück!

Alle Fotos: Wednesday Paper Works. Portrait: Ursula Paletta. 

***

Vielen Dank für all die schönen Kommentaren! Gewonnen hat "Die, die sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreut". Herzlichen Glückwunsch!

VIER SEITEN, DIE MICH GERADE HUNGRIG MACHEN


"Celebrating the awesomeness of food" steht über Stephanie Les Blog und viel besser kann man es auch gar nicht beschreiben. Dieses Food-Blog ist ein Fest. Und ich bin hin und weg.
Fotos: Stephanie Le.





Food-Stylist, Rezept-Entwickler, Fotograf, Wahl-Stockholmer. Ich mag, wie hell und leicht seine Bilder sind. Ich mag, dass auf seinen Bilder genossen und rumgefleckt wird. So gut.



Natürlich liebe ich dieses Weblog auch, weil die Frau, die "Comme un lait fraise" schreibt, Fanny heißt.  Genauso toll finde ich die Fotos, die sie macht, die Bilder, die sie zeichnet, die Rezepte, die sie sich ausdenkt und die Art, wie sie schreibt. Ich würde schrecklich gerne einen Abend lang mit Fanny Desserts essen und über das Leben reden. Oder darüber, wie sie eine Patissière wurde. Ja, das wäre schön.



Falls ich mal wieder zu faul dazu bin, mir etwas Anständiges zu kochen, muss ich nur fünf Minuten auf Sarah Brittons Weblog gehen. Leckere, gesunde Rezepte, umwerfend schön fotografiert. Beeindruckend.
Fotos: Sarah Britton.

Jetzt wüsste ich zu gern: Welche Food-Blogs machen euch gerade hungrig? Und glücklich?

MARLENES STILKOLUMNE: FREUNDSCHAFTSARMBÄNDER

Ein Freundschaftsarmband habe ich zuletzt im Sommer 1994 getragen. Er hieß Rasmus, war cooler Surfer, aber vor allem war er ein Schuft. Als er mir das Herz brach - sagen wir so: ich war nicht die Einzige, die ein Freundschaftsarmband von ihm bekommen hatte - schnitt ich das Band ab und legte es zusammen mit seinen Briefen in einen Karton, der wahrscheinlich immer noch bei meinen Eltern auf dem Dachboden steht. 

Es hat nicht 16 Jahre gedauert, um über Rasmus hinweg zu kommen. Das hat nur so lange gedauert, bis ich mich im neuen Schuljahr in einen coolen Skater verknallte (coole Surfer, coole Skater - und ich wundere mich, warum ich ständig unglücklich verliebt war). Aber in die Armbänder habe ich mich jetzt wieder verschossen. Genauer: in die ausgesprochen hübschen Armbänder von meiner Freundin Alexa. Eben auch, weil sie mich an die langen Sommerferien in Dänemark erinnern. Sechs Wochen keine Schule, Nächte am Strand, verbrannte Fußsohlen vom Barfußlaufen und Softeisflecken auf allen Klamotten - solche Sommer waren das. Dieses Jahr fahre ich zum ersten Mal seit damals wieder nach Dänemark in den Sommerurlaub. Und die Armbänder werden mich begleiten.

Bei welchem Teil aus eurem Kleiderschrank denkt ihr sofort an den Sommer?

ANDERTHALB


Liebe Fanny,

einen schöneren Tag hättest Du Dir nicht aussuchen können, um anderthalb zu werden. Du hast lange geschlafen, bis halbzehn, kaum zu glauben. Um Mitternacht, pünktlich zu Deinem Geburtstag, ist Dein Papa von seiner Reise nach Hause gekommen und hat sich zu Dir gelegt. Du hast die Augen aufgeschlagen und "Baba" gesagt, oder eher "BAABAA", dann hast Du Dich in seinen Arm gelegt und so gut geschlafen wie lange nicht mehr. (Dein Papa, auch wenn ich Dir das nicht verraten soll, konnte seinen Arm heute morgen kaum noch bewegen, seinen Fannyarm, wie er ihn nennt, Du hättest ihm gar keine größere Freude machen können!). Danach haben wir ungefähr zwei Stunden gefrühstückt. Auch so etwas, das ich unfassbar an Dir liebe, Fännchen: Du bist eine Genießerin. Du kannst Dir Zeit lassen, Dich reinfallen lassen in Dinge, die Dir gefallen, Essen zum Beispiel. Du isst für Dein Leben gerne. Und es gibt nichts, was Du nicht magst, nichts, was Du nicht probierst. Du liebst saure Gurken, Birne, Butter, Risotto, selbstgemachte Pizza (vor allem den Teil, wo Du den Teig plattklopfen und die Tomatensoße verteilen darfst), Avocado, Laugenbrötchen. Und: Du liebst es, Musik zu hören und zu tanzen. Ich habe noch nie einen Menschen so tanzen gesehen wie Dich, Fanny. Es ist, als würde die Musik in Dich einfahren, als wärst Du selbst ein Ton, ein Lied, so wunderschön, so ausgelassen, so unglaublich frei. (Wann fängt man bloß an, sich beim Tanzen darüber Gedanken zu machen, wie man dabei aussieht? Bitte Fanny, tanz immer so weiter, Dein ganzes Leben lang!). Manchmal nimmst Du Dir ein Buch und eine Flasche Wasser, legst Dich in Deine Kuschelecke auf Dein Fell und liest. Du kannst aber auch sehr aufgeregt sein. Heute warst Du sehr aufgeregt, als Du zum ersten Mal die Tafelwand in der Küche bemalen durftest. Da, hast Du gesagt, immer wieder, da, da DAAA. Dann hat Dein Papa Deinen Umriss auf die Tafel gemalt und verziert, mal warst Du ein Teufel, dann ein Engel, dann ein Hase, ein hungriger Cowboy, ein Geburtstagskind und eine Königin. Den Cowboy mochtest Du am liebsten. Der Cowboy hat Dich so entzückt, dass Du ihn Bert, der Handpuppe, und Deinem Bären gezeigt hast, ich musste sie genau dorthin halten, wo Du gestanden hattest. Als ich das erste Mal auf die Uhr gesehen habe, war es halbsieben. So ein Tag war das, Fanny. Dann wolltest Du Abendessen, Du hast die Schublade in der Küche aufgemacht, das Risotto rausgeholt und mir gegeben, dann hast Du auf die Milchflasche gezeigt und "Mi" gesagt, zum ersten Mal. Gestern hast Du zum ersten Mal Gurke gesagt, Gua. Und obwohl es langsam immer mehr Wörter werden, muss ich mich wirklich zusammenreißen, nicht jedes einzelne Mal loszuheulen vor Rührung. Wo kommen die Worte plötzlich her? Wo kommt das alles plötzlich her? Du willst nicht mehr getragen werden, Du willst die drei Etagen zu uns hoch alleine klettern. Du willst nicht mehr im Kinderwagen sitzen, Du willst gehen und dabei nicht an der Hand gehalten werden. Du willst Dir alleine die Zähne putzen. Du willst die Tür aufschließen und bist sehr sauer, wenn ich Dir dabei helfen will. Du willst die Einkaufstüten tragen, egal, ob sie größer und schwerer sind als Du. Du holst morgens nach dem Frühstück die Jacke und den Fahrradhelm, damit wir in den Kindergarten fahren. Du nimmst meine Hand und führst mich zu dem, was Du willst, Widerspruch zwecklos, Du nimmst meine Hand und machst sie zu Deiner Hand, lässt Dir geben, was zu hoch liegt, aufdrehen, was zu fest verschlossen ist, hervorholen, was wir vor Dir versteckt haben. (Du durchschaust alle Tricks, man kann Dir nichts mehr verheimlichen).

Es ist so wunderbar, Dir beim Fannysein zuzusehen, Fanny. Du bist ein so schöner Mensch, so fröhlich, so entschieden, so neugierig, so aufmerksam, so zärtlich, so wild, so zart, so bockig, so heile. Eben beim Einschlafen, hast Du Deinen Finger an meine Lippen gelegt und gesummt, Du wolltest, dass ich für Dich singe, also habe ich "Twinkle, twinkle" gesummt und Du hast ein bisschen mitgesummt. Dann hast Du Dich in mich reingedreht, meinen Arm genommen und um Dich gelegt und Deine Hand in meinen Ärmel geschoben. Wie ich es liebe, wenn Du ärmelst, Fanny, Du liebst es auch und bist sofort eingeschlafen. Ich wollte Dir noch diesen Brief schreiben, und konnte einfach nicht aufstehen, Deine Hand in meinem Ärmel, Dein kleiner Atem an meinem Ohr, ein, aus, ein, aus, ein, aus. Jetzt ist es schon nach Mitternacht, und ich schreibe Dir, und hoffe, dass Du weißt, wie sehr ich Dich liebe, und dass Du schöne Abenteuer träumst, kleines großes Fännchen.

Deine Mama

EINE NEUE KÜCHE





Für drei Tage abgetaucht um zu tun, was ich schon seit Wochen (naja, eigentlich eher seit Monaten) geplant hatte: die Küche umzustellen, zu streichen, neu zu dekorieren und zu ordnen (oh Gott, ich bin ein Gewürz-Messie!). Jetzt bin ich fertig, müde und sehr glücklich. Es ist so schön, wenn sich die Wohnung, in der man schon ewig lebt, wieder ganz neu anfühlt, oder? Bevor ich in den nächsten Tagen Fotos mache, kommen hier ein paar Bilder, die ich zur Inspiration gesammelt habe:

Nummer eins: Diese Stühle. Das Einzige, was jetzt noch fehlt, sind neue Stühle. Weiß jemand von euch, wo es diese gibt?  Foto: Housetohome.

Nummer zwei: Die Gewürzdosen von Nicole Stich. Mich bei Delicious Days sofort in sie verliebt und sie endlich auch bestellt. Was für eine fabelhafte Idee. Foto: Nicole Stich/ Delicious Days.

Nummer drei: Die schwarze Wand. Foto: Katie Quinn Davis via Blissfulb - Bliss Blog.

Nummer vier: Und diese Stühle. Foto: Anna Kern via the style files.

Und hier sind noch ein paar Lieblingsdinge für die Küche:


Eins: Timer von Zassenhaus. Zwei: Drahtkorb mit Henkel von der Wohnscheune. Drei: Butterdose von Greengate bei Emil & Paula. Vier: Tablett von Ikea. Fünf: Postkarten "Eatme" von Therese Sennerholt. Sechs: Bonbonglas von Amazon. Sieben: Lampe von Ikea. Acht: Brioche-Förmchen vom Grossküchenprofi. Neun: Brotkorb von Liv Emaille.

MARLENES STILKOLUMNE: UNGELIEBTE AUFGABEN


Die meiste Zeit ist es schön, mein eigener Chef zu sein. Aber nicht in der Zeit, in der mein Steuerberater anruft, mir auffällt, dass ich seit circa sechs Monaten keine Ablage gemacht habe (wie? wie konnte das passieren?) und dafür niemanden zur Sau machen kann außer mich selbst.

Ich habe gehört, dass Mitarbeiter glücklicher sind, wenn ihr Chef sie motiviert. Wenn der ganze Kram erledigt ist, gibt´s also zur Belohnung diese Ohrringe. Mir fällt jetzt gerade auf, dass die Marke Crezus heißt. Und klingt das bitte nicht genau wie Krösus? Ein Zeichen!

Wie motiviert ihr euch für ungeliebte Aufgaben? Shopping? Essen? Drei Stunden Badewanne? Wer von euch antwortet "Ich brauche keine Motivation. Ich liebe Ablage!", der darf nächstes Jahr meine Steuer machen.

Marlene

DIESES VIDEO



Ich kann nicht aufhören, dieses Video anzusehen, das ich gestern auf Rockstar Diaries gefunden habe. Fanny kann auch nicht genug davon bekommen. Samstagnachmittagglück: zum fünfzehnten Mal "Somebody That I Used to Know" anzugucken und nachzutanzen, wenn man das so nennen kann, oh yeah.

EIN PAAR DINGE, DIE MIR GUTE LAUNE MACHEN

Wie ich Listen liebe. Vor allem, wenn es keine To-Do-Listen sind. Aber selbst die liebe ich irgendwie (vermutlich, weil ich immer schummele und zwei, drei Punkte auf die Liste schreibe, die ich schon erledigt habe, nur um sie durchstreichen zu können). Heute, und um den Tag mit etwas Schönem zu beginnen, eine Liste von ein paar Dingen, die mir gute Laune machen:

* Wenn beim Aufwachen schon der Kaffee läuft.
* Pfingstrosen.
* Der Käsekuchen im "No fire no glory".
* Emmadime. Gerade entdeckt, schon sehr geliebt.
* Löffle mich-Kuchen im Glas (via TheDieline).



* Dieser Tumblr (via A Cup of Jo.) Brüllkomisch.
* Fannys Gesicht, wenn sie "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" guckt.
* Yoga. Und das Gefühl danach.
* Dieses Video. Unfassbar (der ganze Filme ist hier für 4,90 Euro zu kaufen).



* DJ Mark Farina und seine Playlist, die ich ununterbrochen höre, seit sie vor zwei Tagen in meinem Lieblingscafé lief.
* Ach, und dieses Video: 100 Jahre Mode in 100 Sekunden.



* Immer wieder: Always with Butter.
* Auch immer wieder: Süßkartoffeln, zB als Chips von Savoring the Thyme.


Was macht euch gerade gute Laune? Ich wünsch euch ein schönes Wochenende!

KIRSTENS FÜNF: OHNE WORTE

Zu den Filmen, die mich mit einem warmen Gefühl im Bauch aus dem Kino haben kommen lassen, gehört in diesem Jahr ganz sicher "The Artist". Habt ihr ihn gesehen? Und habt ihr Lust bekommen, mehr Stummfilme anzuschauen?



Meine diesmaligen Fünf sind keine fünf Filmtipps, sondern fünf Fragen an meine Freundin Dorothee und ihre Mitstreiterin Katharina. Die beiden Musikerinnen machen seit zehn Jahren Kammermusik zusammen und haben aus Liebe zum Kino und zum Improvisieren irgendwann auch die Stummfilmmusik für sich entdeckt. Zu meinem großen Glück! Denn es ist nicht nur ein großartiger Luxus, einen Film mit live gemachter Musik zu sehen. Es ist einfach wundervoll, den beiden zuzuhören und zuzuschauen. Nicht nur ist ihre Besetzung an sich für diese Musik ungewöhnlich - neben Dorothee am Klavier spielt Katharina Saxophon. Auch kommen bei ihren Filmvorführungen gerne andere "Instrumente" wie Rassel, Trillerpfeife oder eine alte Schreibmaschine zum Einsatz.



Wie sucht ihr die Filme aus, die ihr vertont?
Ganz und gar nach Bauchgefühl. Es gibt Filme, bei denen es einfach funkt! Außerdem haben wir meistens Lust auf ein neues Genre. Wir haben schon Komödien, Liebes-,
Horror-, Science Fiction-, Dokumentar- und Experimentalfilme vertont. Sogar Zeichentricksequenzen waren bei einem Stummfilm dabei.

Und wie macht ihr dann die Musik zum Film?
Wir schauen alle unsere Filme grundsätzlich stumm an. Am Anfang versuchen wir herauszubekommen, welche "Sprache" der Film als Ganzes spricht. Ist er eher experimentell oder konventionell? Laut oder leise? Witzig oder ernst? Haben wir das erstmal herausgefunden, ergibt sich das musikalische Material von selbst.

Gibt es denn heutzutage überhaupt noch Kinos, die sich für Stummfilme interessieren? Und wer guckt und hört euch an?
Es gibt viele ganz unterschiedliche Kinos, die Stummfilme zeigen: vom Arthouse- bis zu kommerziellen Spielstätten. Auch Stadttheater zeigen Stummfilme mit Live-Musik. Manchmal sind es auch ungewöhnliche Orte, z.B. der Rittersaal auf einer Burg oder eine Kirche. Beim Stummfilm treffen Kino- und Musikliebhaber aufeinander. Die meisten sind zwischen Mitte 20 und Mitte 50. Bei "Die kleinen Strolche" hatten wir ein Publikum zwischen vier und 70 Jahren. Und weil die Strolche so herrlich doppelbödig sind, lachte eigentlich immer jemand: beim Slapstick die Kinder, bei der Ironie die Erwachsenen.

Wie fandet ihr "The Artist" - falls ihr ihn gesehen habt?
Ein toller Film! Auch weil das Verhältnis von Musik und Stille so ein großes Thema war. Wer den Film gesehen hat, erinnert sich bestimmt an das Klirren von Glas, das war großartig. Der Stummfilm ist dadurch auf jeden Fall wieder stärker ins Bewusstsein getreten.

Von welchem Tonfilm würdet ihr euch wünschen, dass er ein Stummfilm wäre, damit ihr die Musik dazu machen könntet?
"Whale Rider". Weil die Hauptperson durch so viele verschiedene Gefühle geht und weil es eine schöne Aufgabe ist, das Meer zu vertonen.

Dorothee und Katharina sind deutschlandweit und im benachbarten Ausland unter dem Namen "M-Cine" unterwegs. Sehenswert finden die beiden auch die Reihe "Silent Movie Theatre" im Filmforum NRW. Zum Einlesen ins Thema empfehlen sie ein Buch, das ich mir wohl allein schon wegen des Titels anschaffen muss: "Köpfen Sie mal ein Ei in Zeitlupe". Sowie "City Girls: Frauenbilder im Stummfilm". Ich wünsche mir, dass die beiden sich irgendwann mal "Menschen am Sonntag" zum Vertonen vornehmen. Oder einen Woody Allen-Film. Und ihr? Welchen Film würdet ihr gern in einer Stummfilmversion sehen?

Kirsten

SEHR SCHÖN UND ZIEMLICH MERKWÜRDIG


Gedacht: So einen Bilderrahmen wie den von papernstitch hänge ich mir in die Küche. Oder über den Schreibtisch. Das geht wirklich schnell, man braucht bloß: ein bisschen Stoff, einen Rahmen, der noch übrig ist, einen dieser Stifte, die man wieder abwischen kann und fertig. Ein sehr schönes Tutorial. 

Auch gedacht: Wie merkwürdig ist es eigentlich, immer noch zu schlucken, wenn man liest, dass der Ex geheiratet hat, der Ex, mit dem es schon seit Jahren aber sowas von vorbei ist, der Ex, mit dem es sowieso nur immer ein einziges Drama war, ein Schmerzmarathon, wie lange ist das jetzt her, ein halbes Leben, oder schon ein ganzes, und trotzdem. Scheißblödes Ego.

Fotos: papernstitch.

WUNSCHZETTEL



Was ist das nur mit dem Frühling? Sobald es warm wird, hab ich plötzlich das dringende Bedürfnis anders auszusehen. Allererster Gedanke: Ich muss zum Friseur. Ich mag die Länge von Emily Weiss und den Schnitt von Shini Park. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob ich meine Haare wirklich abschneiden soll, von streichholzkurz bis richtig lang hat es immerhin ein paar Jahre gedauert. Andererseits binde ich sie jetzt meistens sowieso zusammen. Machen? Lassen? Ein bisschen unkomplizierter: der pinke Lippenstift, den Taza von den Rockstar Diaries trägt: Schiap von Nars. Knallerfarbe. Und dieses Kleid ihrer Freundin. Das stammt offenbar aus einer Londoner Boutique namens Appletree. Online ist es allerdings nicht zu finden. (Falls irgendwer einen Tipp hat?). Eben bestellt: diese beiden Ringe von Elephantine. Das erste Mal, dass mir Gold und Silber zusammen gefallen. Sehr sogar. Was steht gerade auf eurem Wunschzettel?

Fotos: Emily Weiss/ Into the Gloss (1), Shini Park/ Park & Cube (1), Rockstar Diaries (2), Etsy-Shop von Elephantine (3).

DER FRAGE-FOTO-FREITAG

Schon wieder Freitag und das heißt: Fragen und Fotos. Diese Woche bin ich besonders gespannt auf eure Antworten, und ein klitzekleines bisschen wehmütig bin ich auch. Ich lege nämlich erst einmal eine Pause vom Frage-Foto-Freitag ein, um ein bisschen mehr Zeit für ein neues Projekt zu haben, auf das ich mich sehr freue. Weitergucken werde ich natürlich bei euch (danke fürs Mitmachen, es ist wirklich schön, euch jede Woche noch ein bisschen besser kennenzulernen!). Und bei der wundervollen Steffi, die all eure Links auf Ohhh...Mhhh...  sammelt. Hier sind meine Antworten:

Eine Erkenntnis der letzten Monate?


Nach Regen kommt Sonne.

Was verschenkst du gerade gern?
Eigentlich Sophie, die Giraffe. Aber da die ganz offensichtlich nicht nur freundlich guckt, sondern auch ziemlich ungesund ist, werd ich mir wohl ein neues Geschenk ausdenken.

Über welches Geschenk hast du dich in letzter Zeit irre gefreut?


Über mein iPad, das unglaublichste Geschenk, das ich überhaupt je bekommen habe. Nachdem ich Wochen und Monate überlegt habe, ob und wie ich mir ein iPad leisten kann, lag es eines Tages einfach auf meinem Schreibtisch. Für dich, sagte der Mann und grinste. Ich kann es immer noch nicht glauben.

Was ziehst du an, wenn du weißt: heute wird´s tough?

Meinen Blazer von James Castle. (In den nächsten Tagen ein bisschen mehr darüber...).

Dein Highlight der Woche?

Zum ersten Mal wieder nackte Füße und Sommerschuhe.

Ich wünsch euch ein schönes Wochenende!

FANNY






531 Tage. Ging das schnell.

SINGTANK





Singtank. Mag ich.
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