EINE FRAGE, EINE ANTWORT: DEIN LIEBSTER SCHMUCK?


Liebe Marlene,
vor ein paar Tagen habe ich an einem Laternenpfahl die Anzeige einer Frau gesehen, die verzweifelt nach ihrer verlorenen Kette gesucht hat. Sie ist nicht wertvoll, schrieb sie, aber sie ist mir unendlich teuer und keiner kann mir ihren Wert ersetzen. Als ich das gelesen habe, musste ich sofort an meine allererste Kette denken, ein Geschenk meiner Mutter, das ich an meinem 16. Geburtstag verloren habe - ich weiß es noch so genau, weil ich sie erst ein Jahr zuvor geschenkt bekommen hatte und nie so stolz auf ein Geschenk gewesen war wie auf dieses. Danach habe ich alle paar Wochen etwas anderes getragen: viel Flohmarkt, viel H&M, viel Klimperkram, einmal habe ich auf einen Ring aus dem Irland-Laden gespart, den ich dann auch verloren habe. Heute trage ich nur noch wenig Schmuck und immer den gleichen, Stücke, die ich niemals ablege und jeden Tag trage, Stücke, für die ich, genau wie diese Frau, verzweifelte Suchtexte an Laternenpfähle kleben würde: die Kette, die ich von meinem Mann zur Geburt unserer Tochter geschenkt bekommen habe. Zwei Ringe, silber und gold und unglaublich zart, die ich mir selbst mal nach einer harten Zeit geschenkt habe. Mein rotes Glücksarmband aus Paris (ich mag das eingravierte "merci", klingt kitschig jetzt, aber es ist eine ziemlich gute Erinnerung daran, öfter mal dankbar zu sein). Das Pina-Armband, unser Freundschaftsarmband, und meinen Verlobungsring, der jeden Tag sagt, was ich fühle: Oui. Wie ist das bei dir? An welchen Stücken hängt dein Herz?



Marlene:
Viel Schmuck trage ich nicht, aber ohne diese Stücke würde etwas fehlen. Wenn ich zum Beispiel morgens die Uhr vergesse, gucke ich den ganzen Tag aufs Handgelenk und frage mich, ob ich sie nur vergessen oder vielleicht doch verloren habe. Der Verschluss ist nicht mehr der verlässlichste und ein paar Mal wäre sie mir beinahe abhanden gekommen. Früher hat meine Mama sie getragen, eine alte Seiko aus den 80er Jahren, nicht wertvoll und trotzdem mein liebstes Stück, weil es mein erstes wirklich erwachsenes Schmuckstück war. Die Gliederarmbänder sind auch vererbt. Sie haben meiner Urgroßmutter gehört und ich mag die Vorstellung, dass sie mich dadurch weiter begleitet. Obwohl sie einen viel damenhafteren Stil hatte als ich, passen die Armbänder zu uns beiden - und zum Pina-Armband, das ich oft dazu trage. Ohne meine Schmuckschatulle zu kennen, haben die beiden Designerinnen von "I Need More Rings" genau das dafür entworfen, was noch fehlte: zwei Ringe, einer wuchtig, einer fein, die sich schön ergänzen. Den "Arty Ring" von Yves Saint Laurent trage ich nicht jeden Tag, manchmal sogar monatelang nicht, vermissen würde ich ihn dennoch. Er ist perfekt zum Ausgehen, gerade wenn ich schlicht Jeans und T-Shirt trage. Ein Cocktailkleid für den Ringfinger.

Wie ist das bei euch: An welchen Stücken hängt euer Herz? Guten Morgen!

NORA-KUCHEN (ZURÜCK IN DIE SPUR)



Eine dieser Wochen. Was haken kann, das hakt. Was schief gehen kann, geht schief. Was hilft:

Rausgehen. An die Luft. Weg vom Schreibtisch. Ein Riesenspaziergang.
Rote Lippen.
Früh ins Bett mit einer Fernsehserie (tausend Dank für all eure Tipps, wie toll... ich starte jetzt mal mit "Game of Thrones").
Frische Blumen. Pinke Pfingstrosen. Maiglöckchen.
Blaubeeren. Und Chips. Und Mango-Eis.
In die Buchhandlung gehen (manchmal schon für den Geruch von frischen Büchern).
Musik, sehr laut. Oft Klassik (wenn ich mich sehr dramatisch fühle). Oft Jan Delay (wenn ich mich nicht mehr dramatisch fühlen möchte).
Vorfreude. Ein Plan, etwas zum drauf freuen und das Wissen: Auch nur eine Woche, die vorbei geht. Es gibt Schlimmeres. Doch, wirklich.
Lesen.
Schlafen.
Backen.

Wenn nichts mehr geht, geht immer noch Kuchen. Dieses Rezept habe ich vor ein paar Tagen von meiner Freundin Nora geschenkt bekommen, die letztes Wochenende, pünktlich zu Marlenes Geburtstag, zu Besuch in Berlin war. Und den weltbesten Geburtstagskuchen gebacken hat: mit Blaubeeren und Erdbeeren, mit einer leckeren Creme, sensationell fluffigem Biskuit-Teig und einer Winzigkeit Kokos. Ein richtig schöner Sommer- und hervorragender Alles-nicht-so-wild-Kuchen. Hier ist das Rezept:

NORA-KUCHEN

ZUTATEN (FÜR DEN BISKUIT-TEIG)
5 Eier
130g Zucker
1/2 Päckchen Vanillezucker
80g Mehl
45g Speisestärke
1/2 Päckchen Backpulver

Den Backofen auf 175 Grad (Ober/ Unterhitze) vorheizen. Die Eier trennen und das Eiweiß mit einem Drittel des Zuckers steif schlagen. Das Eigelb mit ca. 3 EL heißem Wasser anrühren, den Zucker und den Vanillezucker zugeben und so lange rühren, bis die Masse heller geworden ist. Das Eiweiß vorsichtig darunter heben. Das Mehl mit der Speisestärke und dem Backpulver vermischen und nach und nach über die Masse sieben und vorsichtig unterheben. In eine eingefettete Springform (Durchmesser: 26 cm) füllen und etwa 15 Minuten backen. Dann abkühlen lassen. Das ist wichtig: erst dann schneiden, sonst kann der Teig zerfallen.

ZUTATEN (FÜR DIE BUTTERCREME UND DEN BELAG) (nach einem Rezept von hier)
115g weiche Butter
150g Puderzucker
225g Frischkäse
Frisch geriebene Zitronenschale
Erdbeeren
Blaubeeren

Die Butter mit dem Puderzucker schaumig schlagen (das dauert ein bisschen, erst sieht es sehr krümelig aus, aber das wird, nicht wundern). Den Frischkäse einrühren (nur so lange wie unbedingt nötig). Nach Geschmack frisch geriebene Zitronenschale dazu geben. Etwa ein Drittel der Masse mit 4-5 klein geschnittenen Erdbeeren vermischen (es können natürlich auch andere Beeren sein). Beide Cremes in den Kühlschrank stellen.

Der abgekühlte Biskuit kann jetzt in zwei Teile geschnitten werden (mit einem Messer oder einem Faden, der durchgezogen wird). Den Boden mit der Erdbeer-Creme bestreichen, die zweite Hälfte als Deckel darauf setzen und mit Buttercreme bestreichen. Am Ende mit Kokosraspeln bestreuen und mit Blaubeeren und Erdbeeren belegen (auch da gehen natürlich andere Beeren).

Habt ein schönes Wochenende!

FILMCLUB: LIEBLINGS-FERNSEHSERIEN


Wenn ich mir jetzt etwas wünschen dürfte, dann wären es: eine Woche frei, mein Bett, Berge von Essen und eine Fernsehserie. Nein, nichts Dramatisches, ich bin bloß ein bisschen müde von der Woche, ein bisschen neben der Spur auch, die Art Danebensein, gegen die bei mir eigentlich bloß Rumsumpfen hilft, Zeit zum Verplempern, damit der Kopf all den Dingen, die so passiert sind, hinterher kommen kann. Deswegen gibt es heute im Filmclub drei Fernsehserien, mit denen mir das Abtauchen leicht gefallen ist:

DOWNTON ABBEY Große britische Adelsfamilie, großes Schloss, große Gefühle -  ich liebe es. Robert Crawley, der Earl von Grantham, und seine Frau Cora haben drei Töchter, aber keinen Erben für Downton Abbey. Nun droht der Besitz an einen Verwandten dritten Grades zu fallen, was die Familie um jeden Preis und mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Die Bediensteten sind nicht minder intrigant (und gewitzt). Meine Lieblingsserie der letzten Monate, rührend, spannend, tragisch, mitunter brüllkomisch (allen voran die großartig biestige Maggie Smith als Mutter des Lords). DOWNTON ABBEY mit Hugh Bonneville, Michelle Dockery, Dan Stevens, Brendan Coyle und Jim Carter. Hier gibt es jede Menge Informationen und die Sendetermine (die Serie läuft ab 30. Mai auf ZDF neo). Und hier gibt es ein paar Trailer.

HOMELAND Sergeant Brody war acht Jahre lang Gefangener der Al Qaida. Nach seiner Befreiung sind sich alle sicher: Der Mann ist ein Held. Nur CIA-Agentin Carrie Mathison ist überzeugt, dass Brody in seiner Gefangenschaft umgedreht wurde und nun ein Terrorist ist. Als selbst ihr Mentor Saul ihr nicht glaubt, ermittelt Carrie Mathison auf eigene Faust (und gegen jede Regel). Das klingt nach Action, aber in Wahrheit entwickelt sich die Spannung von HOMELAND (und ich habe selten eine so spannende Serie gesehen) vor allem aus dem Zweikampf zwischen Sergeant Brody und Agentin Mathison. Er: ein gebrochener, zu allem bereiter Kriegsheimkehrer, sie: eine bipolare, zu allem bereite Agentin. HOMELAND mit Claire Danes und Damian Lewis. Hier gibt es Ausschnitte, Videos und Informationen.

GIRLS Vier Freundinnen suchen in New York nach dem richtigen Leben und dem richtigen Mann. Das könnte einem ziemlich bekannt vorkommen, aber mit Sex and the City hat Girls (erfunden, geschrieben und teilweise auch gedreht von der großartigen Lena Dunham) herzlich wenig gemein: Statt Manolos und Mr. Big gibt es unterbezahlte Praktika und Liebeskummer. Hannah, Marnie, Jessa und Shoshanna zuzusehen ist zum Lachen und zum Heulen. Es ist das Großartige an dieser Serie: Sie kriegt einen, sie rumort in einem, man lacht und heult mit ihnen (und manchmal tut das Lachen weh), wie das eben ist mit guten Freundinnen. Hier ist die HBO-Seite zur Serie. Und Lena Dunham auf Instagram.

Auch auf dieser Liste könnte "Borgen" stehen. Und "West Wing". Ich liebe "Emergency Room". "In Treatment". Und "Being Erica". Jetzt hätte ich sehr gerne Nachschub, eine neue Fernsehserie (oder natürlich auch eine alte). Habt ihr Tipps, eine Lieblingsserie oder auch zwei? Tausend Dank! Und ein richtig schönes Wochenende!

PS: Vielleicht habt ihr ja auch Lust auf Schokoladenkuchen - ich probiere mal den von Alma...

MINI-BADEZIMMER-RENOVIERUNG



Ich liebe diese Wohnung, wie ich noch keine vor ihr geliebt habe. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich noch nie irgendwo so zu Hause gefühlt habe oder so angekommen. Vielleicht liegt es auch an den knarzenden Dielen, deren Klang ich auf dem Weg von der Küche ins Kinderzimmer schon auswendig kann, Schritt, Schritt, Knarz, Schritt, Knarz, Knarz, Schritt, Schritt, Schritt, Knarz. Keine Ahnung, was es mit den knarzenden Dielen auf sich hat, ich habe schon immer von einer Wohnung mit knarzenden Dielen geträumt und jetzt knarzen sie endlich, die Dielen, und knarzen mich glücklich. Ganz sicher liegt es an der Küche, der allerersten Küche meines Lebens, in die ein großer Tisch passt zum Kochen und Reden und gemeinsamen Essen und Versumpfen. Nur mit dem Badezimmer konnte ich mich bisher nicht anfreunden (was schrecklich albern ist, es ist kein schlechtes Badezimmer, auch wenn es winzig ist und statt einer Badewanne eine riesige Gastherme hat, die morgens beim Anspringen ungefähr klingt wie ein alter Truck). Bis ich am Wochenende ein bisschen umgestellt habe: die Lichterkette ist vom Schlafzimmer ins Bad gezogen, neu eingezogen sind ein Rollschrank für Stauraum, eine Box und zwei Becher für Kosmetik, weise Worte von Petersen und jede Menge Flieder. Kleiner Umbau, große Freude. Fehlt nur noch ein Bild für die Wand. Vielleicht dieses von Philuko?

Hier sind noch ein paar Badezimmer-Ideen, die ich mir für irgendwann einmal aufgehoben habe:





Eins: Aus der Wohnung von Ryan Korban im Domino Magazine. Zwei: Das Badezimmer von Tara Mangini & Percy Bright bei Design*Sponge. Drei: Lonny Magazine, February/March 2010 Issue - die Tapete! Vier: Das Badezimmer von Zoe Johns & Max Catalano bei Design*Sponge.

NICHT VON DIESER WELT




Einfach nur so, weil ich dieses Video mag und weil es mich rührt: Der kanadische Astronaut Chris Hadfield und seine Version von "Space Oddity". (Hier ist sein Twitter-Account mit unfassbaren Bildern, hier sind seine Bilder auf Facebook und hier ein kurzer und ein längerer Artikel im Guardian). Kommt gut in die Woche!

(FAST) ZWEIEINHALB JAHRE


Liebe Fanny,

gestern haben wir wieder einen Strich an den Türrahmen in Deinem Kinderzimmer gemacht. Die Abstände zwischen den Strichen werden jetzt etwas kleiner als noch vor einem Jahr, trotzdem ist es schwer zu glauben: Du bist 94 Zentimeter groß (Dein Bär, den Du „Bär“ nennst, und auch unbedingt messen wolltest, 26 Zentimeter, mit der Windel, die Du ihm dann ungebunden hast, knapp 27 Zentimeter). Es sind bloß Zahlen, aber sie scheinen zu beweisen, was wir ohnehin gerade fühlen: Du bist groß geworden, Fännchen. So groß. 

Du machst keinen Mittagsschlaf mehr. Du verkleidest Dich als Prinzessin wie die großen Mädchen im Kindergarten. Wenn man Dich fragt, ob Du eine Prinzessin bist, antwortest Du allerdings: Nein, eine Fanny. Du liebst Mickey Maus-Pflaster und klebst sie Dir auf alle Finger, wenn wir eine Minute nicht hingucken, der Trick, sie in die oberste Schublade zu legen funktioniert nicht mehr, Du schiebst Dir einfach einen Stuhl davor und machst sie auf. Du willst, dass ich Dir die Fingernägel lackiere, weil meine Fingernägel auch lackiert sind, und wenn ich Dir die Nägel angemalt habe, bestehst Du darauf, auch meine Nägel zu lackieren, genau, wie ich es bei Dir gemacht habe, nicht wackeln, sagst Du. Es ist eine Riesensauerei, es ist herrlich, Du malst immer meine Finger und Hände an. Du liebst es, Dich zu verstecken, hinter der Tür, unter der Decke, in Deiner Höhle, Mama, hast Du Fanny gesehen? fragst du dann, und freust dich so sehr, dass das Lachen aus Dir herausbricht wie die Kirschblüten draußen, Fanny weg!, sagst Du dann und lachst noch mehr, bis Du es nicht mehr aushälst und Daaaaaa rufst, um gleich wieder von vorne zu beginnen. Wenn ich koche, schiebst Du Dir den weißen Hocker zu mir und kochst mit, Du wiegst den Zucker und das Mehl für meinen Kuchen, du rührst die Eier für den French Toast, vorhin hast Du Dir den Hocker sehr ernsthaft zur Kaffeemaschine geschoben und erzählt, dass Du jetzt Kaffee kochst, weil Du müde bist (noch so etwas, an das ich mich erst gewöhnen muss, Fanny: Dir entgeht nichts, absolut gar nichts, kein Wort, kein Schimpfwort, keine Geste, Du machst, sprichst, gestikulierst alles nach). Am Samstag hast Du auf dem Markt eine Tulpe geschenkt bekommen, Du warst so aufgeregt, dass wir zu Hause noch in der Jacke eine Vase für Deine rote Tulpe holen mussten. Wir haben die rote Tulpe dann ans Fenster in Deinem Zimmer gestellt, damit sie viel Licht bekommt, Du sagst ihr jeden Morgen Hallo. Du liebst es, uns von Deinem Fahrradsitz aus anzuschieben, „Achtung, fertig, los“ rufst Du dann und drückst Deine Hände in meinen Rücken, ich sage „Schau doch nur, wie schnell wir sind“ und Du gluckst Dein Glucksen. Du schummelst beim Obstgarten-Spielen, Fännchen, jedes Mal. Bevor wir einkaufen gehen, schreibst Du jetzt Deinen eigenen Einkaufszettel, wenn wir fragen, was Du aufgeschrieben hast, zeigst Du auf Deine Linien: „Drei Milch, ein Bechlomm (Luftballon), Tomatensoße, Schokolade, Pizza, Eierspiegel, Schokolade, Joghurt.“ Seit ich Dir aus der Drogerie mal ein gelbes Dreckspatz-Bad mitgebracht habe, möchtest Du, dass wir jeden Abend das Badewasser färben, ach Fanny, sage ich, es ist doch schon Schlafenszeit, Mamaaa, Dreckspatzbad sagst Du, und heute grün. Vor ein paar Tagen hast Du auf die Frage, wonach Dein Lolli schmeckt "nach Mama" geantwortet. Es war ein Erdbeer-Lolli.

Vorm Einschlafen singen wir zusammen dieses kleine Lied, das ich mir für Dich ausgedacht habe, zur Melodie von „Guten Abend, gute Nacht“, erst war es nur ein Spaß, aber Du liebst dieses Lied (und ich liebe es, dieses Lied mit Dir zu singen, immer nur die ersten beiden Zeilen, dann singst Du weiter):

Guten Abend, gute Nacht, 
wer soll denn jetzt schlafen?
Das ist Fanny, Fannylein,
soll jetzt ganz schnell ins Bett.
Mach die Äuglein schnell zu
und träum dann ganz toll
mach die Äuglein schnell zu
und schlaf dann ganz schön.

Bevor ich Dich ins Bett singen darf, müssen wir allerdings erst alle Kindergartenkinder, alle Erzieher, Omi und Opi, Tante Lene und Onkel Aiko, alle Kuscheltiere und manchmal, wenn Du so überhaupt gar nicht schlafen willst, auch die Decke, Deine Füße und Deine Nase ins Bett singen, das ist Nase, Naselein, soll jetzt ganz schnell ins Bett. Mit den Zentimetern sind Dir auch ganz neue Gefühle gewachsen. Du kannst Dich über die kleinsten Dinge fürchterlich erschrecken (Fanny schreckt!) und Du kannst fürchterlich sauer sein („Fanny sauer.“ „Aber warum bist du denn sauer, Fanny?“. „Weil Fanny sauer“.) Dann verschränkst Du die Arme vor der Brust und ziehst eine Stummfilmschnute, ich bemühe mich sehr, Dich in solchen Momenten nicht anzugrinsen oder gar abzuküssen, Du siehst so entzückend aus, wenn Du so sauer bist. Mehr als alles andere kannst Du Dich aber fürchterlich freuen, Du freust Dich immer noch so sehr über die Welt, wie Du Dich als Baby gefreut hast, wenn Du vor Lachen umgefallen bist, eine Tulpe!, ein Luftbechlomm!, guck, Mama, die SONNE SCHEINT!, Eierspiegel zum Abendbrot!, der blühende Kirschbaum auf dem Nachhauseweg, so pink!. Wenn ich mich später an diese Zeit erinnern werde, dann werde ich mich immer an dieses Glucksen erinnern, an diese Momente ungefilterten Glücks, an all die Sätze mit Ausrufezeichen. (Und was Du mir damit alles zeigst, und wir Du mir die Augen öffnest, für den Moment, die kleinsten Kleinigkeiten, Fanny, Du hast ja keine Ahnung). 

Und dann, nicht mehr so oft, bist Du wieder ganz winzig klein, ein warmes Knäuel. Du hast dieses herrliche Talent, Dich völlig fallen lassen zu können, Dich in den Arm von Deinem Papa zu drehen oder in meinen, Dich anzuschmiegen und reinzuwühlen, wenn Du müde und verkuschelt bist. Oft, fast immer bleibe ich noch neben Dir liegen, wenn Du eingeschlafen bist, ich liege da und weiß, ich müsste endlich aufstehen und erledigen, was noch zu erledigen ist, und bleibe doch liegen wie manchmal morgens, wenn der Wecker klingelt, noch fünf Minuten, nur noch fünf, ach, jetzt aber wirklich nur noch fünf, ich mag mich einfach nicht entknoten. Manchmal flüstere ich Dir Worte ins Ohr, Worte, die ich direkt in Dein schlafendes Herz spreche, damit Du es später auch noch im Schlaf weißt, und wenn Du aufwachst: Du bist wunderbar. Ich lieb Dich bis zum Himmel und wieder zurück, sehr und für immer.

Deine Mama

EINMAL TIEF DURCHATMEN


Die nächsten zwei Wochen werden aufregend, es ist viel zu tun, sehr viel sogar. Deswegen habe ich mir dieses Wochenende das ganz große Einmal-tief-durchatmen-Pamper-Wochenende verschrieben. Ich freue mich auf zwei neue Kochbücher, die ich geschenkt bekommen habe: "Home Made. Sommer"  von Yvette van Boven und die "Kochhelden" von Max & Eli Sussman (das Steffi vor ein paar Tagen so schön vorgestellt hat). Danach werde ich endlich weiter in "Zeit der Geborgenheit" von Wallace Stegner lesen (von dem ich bis jetzt ganz schrecklich hingerissen bin). Dazu gibt es frischen Nagellack (aktuelle Lieblingsfarbe: "Cute As A Button" von Essie), das Moroccan Tea-Körperpeeling von & Other Stories, meine neue Drink Up-Intensive-Maske von Origins und Zitronen-Thymian-Kuchen.

Hier sind, einfach so, ein paar Links über die ich mich in den letzten Tagen gefreut habe:

* Eine neue Beauty-Blog-Entdeckung: What I Heart Today.
* Das neue Sweet Paul Magazine - The Kids Issue.
* 12hrs - was für ein toller Travel-Guide.
* You are my wild.
* Das Little Upside Down Cake"-Blog.
* Und "Oh, Ladycakes" (Die Salted chocolate-pretzel peanut butter cookies!)
* Eine tolle, neue App von einem tollen Foodblog: Green Kitchen Stories. (Oh, das Kochbuch lächelt mich an...). Hat das von euch zufällig schon jemand gelesen?
* A Daily Something.
* Und immer wieder: Stepanini.

Habt ein schönes Wochenende!

PS: Haabibi, Du hast ECHT den Yoga-Kurs gewonnen, bitte melde Dich doch heute bei mir (die Email-Adresse, die du angegeben hast, funktioniert nicht..). Ich muss am Wochenende sonst leider einen neuen Gewinner ziehen.

MEIN BERLIN: MDC COSMETIC





Andere Menschen gehen an richtig schlimmen oder richtig guten Tagen in die Badewanne. Ich gehe zu MDC Cosmetic (und nicht nur, weil ich keine Badewanne habe). Tatsächlich funktioniert der Beauty-Shop am Wasserturm für mich ganz genauso: Reingehen, eintauchen, abtauchen, an gar nichts denken, bloß genießen, einatmen und wieder aus (ich kenne kein Geschäft, das so gut duftet wie dieses). Manchmal kaufe ich gar nichts, ich gucke bloß, es gibt so viel zu sehen (und auszuprobieren): den Lippenbalsam von ApoManum, den Eyeshadow von RMS Beautydie Öle von Susanne Kaufmann, den Nagellack von Scotch und natürlich das große Regal mit der Kosmetik von Aesop, an der ich mich nicht satt riechen kann. Manchmal schlage ich zu oder spare auf ein Lieblingsprodukt - dank der hervorragenden Beratung habe ich zum Beispiel die Feuchtigkeitsmaske von Susanne Kaufmann entdeckt, auf die ich von alleine nie gekommen wäre. Nach Geschenken für beste Freundinnen und die Mama muss man hier auch nicht lange suchen. Weil ich MDC Cosmetic so mag und man bei jedem Besuch merkt, wie viel Liebe in diesem Laden und in der Auswahl der Produkte steckt, habe ich Inhaberin Melanie dal Canton ein paar Fragen gestellt...

Was ist die Idee von MDC Cosmetic? Wonach wählst du deine Produkte aus?
Melanie dal Canton: Mir ist es wichtig, exklusive Kosmetik, Düfte und Accessoires zum Wohlfühlen anzubieten, die qualitativ hochwertig sind. Schön finde ich, dass eigentlich alle Produkte eine interessante Geschichte zu erzählen haben und dass Menschen hinter den Produkten stehen, die sich sehr viele Gedanken machen. Außerdem liegt es mir am Herzen, dass MDC Cosmetic ein Ort ist, an dem sich meine Kunden wohl und gut aufgehoben fühlen. Ich lege sehr viel Wert auf gute Beratung, und mir ist es wichtig, dass unsere Kunden uns offen auch ihre Ängste und Probleme anvertrauen. Seit Januar 2013 haben wir unser Angebot deshalb auch durch eine TCM Heilpraktikerin erweitert.

Du hast den Concept-Store von Andreas Murkudis gemanagt. Wie kam es zu der Idee, einen eigenen Laden zu eröffnen? Und warum hast du dich für Kosmetik entschieden?
Ich bin nach wie vor Geschäftsführerin bei Andreas Murkudis. Seit vier Jahren beschäftigte ich mich mit dem Thema Kosmetik, mit Düften und Gesundheit. Meine Suche nach kleinen Manufakturen und hochwertigen Produkten hat schnell meine Begeisterung geweckt. Je mehr ich über die einzelnen Produkte in Erfahrung bringen konnte, desto bewusster wurde mir, dass es großen Erklärungsbedarf gegenüber den Kunden gibt. Ich habe alle Manufakturen, die wir im Laden anbieten, besucht und mir persönlich vor Ort ein Bild gemacht, wie die Produkte hergestellt werden. Ich empfinde es fragwürdig, Kosmetika neben Kollektionen und Möbeln zu verkaufen. Wie soll ein Verkäufer, der gelernt hat, mich modisch gut zu beraten, mir allen Ernstes eine passende Gesichtscreme verkaufen können? Bei Körperprodukten ist es wieder ein bisschen anders. So brodelte die Idee schon eine Weile in mir.

Wie beglückend oder anstrengend ist es, den Traum vom eigenen Laden in die Realität umzusetzen?
Vielleicht war es ganz gut, dass ich mich schnell entscheiden musste, als ich erfuhr, dass die Ladenfläche in der Knaackstraße frei wurde. Es war natürlich anstrengend und es mussten viele Entscheidungen in kurzer Zeit getroffen werden, aber irgendwie hatte ich immer ein gutes Gefühl und tolle Menschen um mich, die mich während der ganzen Umbauphase unterstützt haben. Angefeuert von der Vorfreude, den Laden fertig zu stellen mit allen Inhalten.

Welches Produkt würdest du deiner besten Freundin schenken?
Gute Frage. Ich denke, ich würde ihr eine kleine Haarbürste von June Ainscough schenken. Die passt in jede Tasche und man kann sie immer bei sich tragen. Oder eine kleine Beauty-Tasche von Neri Firenze. Die habe ich selbst auch.

Was mich als Mutter interessiert: Wie kriegst du es hin, Muttersein und Karriere so gut zu vereinbaren?
Eigentlich klappt es immer irgendwie. Wir konnten zum Glück einen guten Organisationsweg finden. Ich binde meinen Sohn Levi mittlerweile in meine Arbeit ein bisschen ein, und das findet er ziemlich gut. So habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass er eine bessere Nase hat als ich, wenn es darum geht, Düfte auszuwählen. Und ihm macht es eine Menge Spaß, mich dabei zu "beraten".

Vielen herzlichen Dank!

MDC Cosmetic, Knaackstraße 26, 10405 Berlin, Tel: 030 - 400 563 39, Email: mail@mdc-cosmetic.com, www.mdc-cosmetic.com, Mo - Do 10-19 Uhr, Fr - Sa 10-20 Uhr. Fotos: MDC Cosmetic.
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