DIES NOCH



Eigentlich wollte ich hier noch so viel schreiben. Über das Fünfsein. Über das Durchhängen. Über das Jahr, das mich manchmal so mürbe gemacht und mir doch so viel beigebracht und gezeigt hat. Jetzt habe ich beschlossen: Das alles geht auch im Januar. Jetzt mag ich nur noch umfallen und ganz viel futtern. Und ein paar Weihnachtsfilme gucken, „The Holiday” natürlich und „Tatsächlich...Liebe”, mit Freunden Kakao trinken und Haselnuss-Karamell-Schnitten backen. In Ruhe überlegen, was es Heiligabend zum Nachtisch geben soll (was macht ihr?). Mit Fanny um die Welt reisen. Noch ein paar Mal diese unfassbaren „Take Flight”-Videos ansehen. Und ein paar Trailer, um ins Kino zu gehen. „Carol” klingt gut. Oder „Alle Jahre wieder”? Also mehr im neuen Jahr. Ich danke euch, dass ihr 2015 mit mir geteilt habt. Und ich wünsche euch ein frohes und gemütliches Fest mit denen, die euch lieb sind, und von Herzen ein gutes 2016. Habt es schön.

DIE BESTE FERNSEHSERIE, DIE ICH DIESES JAHR GESEHEN HABE: „RIVER” MIT STELLAN SKARSGÅRD UND NICOLA WALKER



Da ist dieser Mann. Er sitzt mit einer Frau im Auto. Sie fahren zu einem Drive-In, er bestellt sich einen Cheeseburger mit Extrakäse und vergisst, den Bananen-Milchshake zu bestellen, den sie so gerne trinken möchte. Im Radio spielen sie einen Song von Tina Charles. „Jetzt sing, du Irrer”, sagt die Frau und fängt selbst an, laut zu singen: „I Love To Love”. Aber der Mann singt nicht mit. Er lächelt. Es ist ein trauriges Lächeln, das nicht mehr die Kraft hat, die Mundwinkel nach oben zu ziehen.

Ein paar Minuten später weiß man: der Mann ist DI John River vom Metropolitan Police Service, ein schwedischer Kommissar in London. Und die Frau, die in seinem Auto sitzt, ist tot. Sie war seine Kollegin, bis jemand sie erschossen hat. Jetzt existiert Jackie Stevenson, die alle nur Stevie genannt haben, nur noch in seinem Kopf. Oder in seinem Herzen oder wo immer seine Trauer festklemmt. Sechs Folgen lang versucht River herauszufinden, wer Stevie vor seinen Augen erschossen hat, aber am Ende ist eine andere Frage viel wichtiger: Wie findet er wieder heraus aus seiner Dunkelheit?

Ich habe dieses Jahr viele Fernsehserien geschaut, und es waren einige gute dabei. „The Fall – Tod in Belfast” zum Beispiel, eine irrsinnig spannende und beklemmende BBC-Krimiserie, die man sich gerade in der ZDF-Mediathek ansehen kann. Oder „The Honourable Women” (auf iTunes). „Suits” und „Master of None” (auf Netflix) haben mir auch sehr gefallen. Aber keine Fernsehserie hat mich so berührt und beeindruckt wie die BBC-Serie „River” von Abi Morgan (die auch schon „Shame” und „Die eiserne Lady” geschrieben hat) – eine Krimiserie, deren kompliziertester Fall der Kommissar selbst ist.

Welche Serien haben euch denn dieses Jahr richtig gut gefallen? Ich freu mich über ein paar Tipps für die Weihnachtstage...

Die erste Staffel von „River” mit Stellan Skarsgård und Nicola Walker ist auf Netflix zu sehen.

DER NOVEMBER 2015



Der allererste Schnee, auch wenn es nur dreieinhalb Flocken waren. Zusammengekratzt ergaben sie einen kleinen Schneemann.

Mein Abend im Kino, mit H. und „Steve Jobs”. Hinterher gedacht, dass ich das wirklich öfter machen sollte: essen gehen, reden, einen Film ansehen, weiterreden (auch wenn der Film mich nicht umgehauen hat).

Ein Weihnachtsgeschenk von mir für mich: ein handbemaltes Tuch von Kemikuroj. Lange nach genau so einem Tuch gesucht, groß und weich, schwarz und weiß. Aber wie das so oft ist: Erst wenn man aufhört, danach zu suchen, findet man es, in diesem Fall bei Steffi.

Ein ganz großartiges Mittagessen im „Soupe Populaire” (was nicht nur an den sensationellen Königsberger Klopsen, sondern auch an meiner Begleiterin lag).

Das erste Weihnachtsbacken. Als Nächstes backen wir Scherzkekse. Und etwas von diesem Christmas-Cookie-Pop-Up-Blog (was für eine schöne Idee, gefunden bei Fräulein Text).

Dieses Video: 1977 beschließt Stoney Emshwiller, seinem zukünftigen Ich ein paar Fragen zu stellen. Jetzt hat er sich hingesetzt, um seinem 18-jährigen Ich ein paar Antworten zu geben: „Later that same life”.

Adele bei einem Adele-Casting inmitten von Adeles.

Das Archiv des „World Ballet Days”, das einen Blick hinter die Kulissen des Bolschoi Ballet, des Royal Ballet, des National Ballet of Canada und des San Francisco Ballet erlaubt.

„My Writing Education” von George Saunders.

Die Idee, Kunst zu malen statt sie zu fotografieren. Vielleicht probiere ich das mit Fanny auch mal aus.

„Terry Gross and the Art of Opening Up.”

Fannys Geburtstag, so sehnlichst erwartet, noch viermal schlafen, noch dreimal, noch zweimal, noch einmal, nur ein einziges Mal, und dann endlich: fünf. Mit leuchtenden Kerzen und leuchtenden Augen, mit einer wilden Party und wild bemalten T-Shirts.

Ein langer, gemeinsamer Vorgeburtstagsnachmittag, den wir damit verbracht haben, Regenbogenmiezekatzen-Muffins zu backen. Die hatte sie sich nämlich gewünscht.

Weihnachtspläne zu schmieden. Am 12. und 13. Dezember zum Green Market zu gehen, zum Beispiel. Und mein Wichtelpaket an Philuko zu schicken, eine Tradition, die ich sehr mag. Ihr Paket ist schon da, wird aber erst (falls ich das denn schaffe) am zweiten Weihnachtstag ausgepackt, damit Weihnachten noch ein bisschen länger dauert.

Das Aufstellen von Tanni, ihrem Mini-Tannenbaum, der angeschafft wurde, weil 30 Mal schlafen bis zum Heiligen Abend 29 Mal zu oft war.

Und das grenzenlose Universum.
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