EINE AUSZEIT (UND VIELE BÜCHER)

Die letzten Wochen waren schön, sie waren aufregend, aber sie waren auch anstrengend. Viel gearbeitet, viel gefühlt, wenig geschlafen. Gemerkt, dass ich eine kleine Pause brauche, mehr Zeit zum Durchatmen, zum Lesen, Reden, Filme gucken, Musik hören. Ich liebe das Bloggen, es macht mich glücklich, es hilft mir, meine Gedanken zu ordnen, es macht mir Spaß, es bringt mir Menschen nahe, die ich sonst vermutlich nie kennengelernt hätte, aber es ist auch ein Zeitfresser. Und weil man manchmal einfach die Tür zumachen und rumhöhlen muss, lege ich jetzt eine kleine Auszeit ein. Keine Ahnung, wie lange die dauern wird. Ein Buch, einen Stapel, einmal durchatmen lang. Bis dahin lass ich euch Fannys und meinen Bücherstapel da, falls ihr mitlesen möchtet. Vielleicht habt ihr ja auch Lust, die Bücher von eurem Stapel dazuzuschreiben, das würde mich freuen. 
Danke sehr, bis bald, habt schöne Herbsttage!

Auf Fannys Stapel:
Yayo Kawamura: Ein Tag mit Pepe & Milli.
Stina Wirsén: Schlaf jetzt, sagt Nalle.
David A. Carter: Die kleine große Kiste.
Martine Perry: Pop-Up Zoo.
Yvonne Hergane: Einer mehr.
Jakob Hein & Kurt Krömer: Gute Nacht, Carola.  (SO toll!)

Auf meinem Stapel:
Nigel Slater: Real Fast Food.
Finn-Ole Heinrich: Räuberhände.
Wolfgang Herrndorf: Tschick.
Siri Hustvedt: Der Sommer ohne Männer.
Lizzie Garrett Mettler: Tomboy Style.
Yotam Ottolenghi & Sami Tamimi: Jerusalem.
Michael Ruhlman: Ruhlman´s Twenty.

PS: Und apropos Buchstaben. Ich bin seit letzter Woche um ein "F" reicher. Es ist gelb, wunderschön und von "Freundts", die am 29. September einen Lagerverkauf machen - falls ihr auch schon so lange über Buchstaben an der Wand nachdenkt wie ich...

MEIN BERLIN: PRINCESS CHEESECAKE










Es gibt Orte, an denen das Leben aus der Zeit fällt. Einfach an der Tür stehen bleibt und draußen wartet, bis man wieder rauskommt. Die Patisserie Princess Cheesecake ist so ein Ort. Egal, mit welcher Laune ich hierher komme, hinterher ist alles ein bisschen besser. Das liegt an der Einrichtung, die schön schlicht ist, an all den winzigen Details, den Take-Away-Bechern (ich hab nie hübschere gesehen), den frischen Blumen, an dem Satz, der unter (und irgendwie auch über) allem steht: Make everyday a lovely day. Vor allem aber liegt das am Käsekuchen. Himmlischer, göttlicher Käsekuchen. Mit Zitrone, mit Schokolade, mit Rum, als Zupfkuchen oder ganz schlicht. Dreh-dich-ruhig-weiter-Welt-ich-ess-mich-jetzt-hier-glücklich-Käsekuchen. So ein Laden ist das.

Princess Cheesecake, Tucholskystr. 37, 10117 Berlin, Tel: 030 - 28 09 27 60, Mo-So 10-19 Uhr, Email: info@princess-cheesecake.de, www.princess-cheesecake.de. Alle Kuchen werden ohne Farb- und Konservierungsstoffe und raffinierten Zucker gebacken.

Fotos: Katy Otto.

EINE FRAGE, EINE ANTWORT: HERBSTSTIEFEL?



Sag mal, liebe Marlene, hast du ein paar Tipps für Herbst- oder Winterstiefel?

Marlene: Diese Woche ist mir die erste Kastanie vor die Füße gefallen. Jedes Jahr ist das der Moment, an dem es sich plötzlich nach Herbst anfühlt, nach kurzen Tagen, nach dicken Schals, nach Tee auf dem Sofa. Jedes Jahr ist das der Moment, in dem ich denke: Ich brauche Winterstiefel. Neeeeeiiinnnnn! Denn kaum etwas macht mir weniger Spaß, als nach Winterstiefeln zu suchen. Vernünftig flach sollen sie sein, warm halten und nebenbei nicht komplett scheußlich aussehen. Es gelingt mir so gut wie nie, alles drei in einem Paar Schuhe zu finden - zu einem Preis, bei dem man nicht sofort aus den Schuhen kippt. Allerdings lohnt es sich auch nicht, bei Stiefeln zu sparen. Lieber ein Paar für die nächsten fünf Jahre als fünf Paare, die sich in der ersten Pfütze auflösen, oder? Da ich mich weigere, einen weiteren Winter in Ugg-Boots rumzustapfen, habe ich heute trotzdem erstmal die Stiefel ausgesucht, die ich schön finde. Dazu kaufe ich mir dann halt Lammfellsohlen. Aber noch nicht. Noch ist Herbst. Und eigentlich liebe ich diese Jahreszeit sehr.

Eins: KIM Stiefelette burgundy von Surface to Air bei Zalando.
Zwei: Gren Women´s Shoe von Whyred.
Drei: Low Cut Boots von The Kooples.
Vier: Flache Stiefelette von Zara.
Fünf: Cowboystiefelette von Zara.
Sechs: Brenda Elastic Heel Boot von Opening Ceremony bei La Garconne.
Sieben: Jodhpur Boot von Aigle bei La Garconne.
Acht: Three, Dark Green von Won Hundred.
Neun: Sadie von Carvela Kurt Geiger.
Zehn: Reitstiefel von Uterqüe.
Elf: Olive Bootie von Filippa K.
Zwölf: Schnürboot von Sorel bei Zalando.

WUNSCHZETTEL, TEIL ZWEI



Hier sind ein paar Dinge, die ich im Herbst gerne tragen würde:
Eins:  Gespenster-Pullover von J. W. Anderson für Topshop.
Zwei: Jersey-Top von Aubin & Wills.
Drei: Pullover mit Henne von J. Crew.
Vier: Hose von By Malene Birger.
Fünf: Strickjacke von Zadig & Voltaire.
Sechs: Hose von Topshop.
Sieben: Sweater mit Tiger von Sandro (den habe ich mir selbst geschenkt...).
Acht: Pulli mit Katze von Sandro.
Neun: Mantel von Steven Alan.
Zehn: Ankle Boots von Comptoir des Cotonniers.
Elf: Mantel von Mango.

EINE FRAGE (UND EINE VERLOSUNG!): WIE MACHT MAN EIGENTLICH SCHÖNE KINDERFOTOS?

Ich weiß nicht, wie es euch geht - wenn ich Bilder von meiner Tochter mache, drücke ich einfach auf den Auslöser. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich da mache, ich fotografiere einfach nach Gefühl, den Rest macht meine Kamera. Weil ich gerne wissen wollte, wie ich schönere Kinderfotos machen kann, habe ich Anna Sauvigny geschrieben. Anna ist Fotografin aus Berlin, Mutter von zwei Mädchen, sie fotografiert viel Portraits und Mode, macht aber auch außergewöhnlich schöne Kinderbilder. Schön, weil man bei jedem Bild das Gefühl hat, als würde Anna (und man selbst) die Kinder schon ewig kennen. Schön, weil auf ihren Bildern Kinder wie Kinder aussehen, es wird getanzt und gegähnt und gekuschelt. Schön, weil ihre Bilder zeigen, wie viel Charakter so ein kleiner Mensch hat. Anna hat sich tatsächlich hingesetzt und all ihre Tricks für mich aufgeschrieben - mit Bildern, die zeigen, was sie meint. Hier kommen ihre Tipps (und hintendran noch eine Verlosung):






Ich habe Anna auch gefragt, was für eine Kamera sie Anfängern empfehlen würde: Eine FUJI X10. Mir gefällt meine Pentax k-x auch sehr gut.

Wenn es euch nun geht wie mir und ihr selbst gerne Kinderfotos von Anna Sauvigny hättet, könnt ihr heute einen 50-Prozent-Rabatt (im Wert von 125 Euro!!!) für ein Shooting in Berlin gewinnen. Hinterlasst einfach bis Freitag, den 21. September um 20 Uhr einen Kommentar, Fanny zieht dann einen Gewinner. Viel Glück! Und tausend Dank, liebe Anna!

Alle Bilder: Anna Sauvigny, hier ist ihre Website und ihre Kinderbilder unter Dandelion Kinderfotos.

***

Fanny hat ein Los gezogen und die Gewinner sind.... JULIANE UND HENRIK, herzlichen Glückwunsch! (Schickst Du mir eine Email mit Deinem Kontakt, Juliane? Danke!)

UND WIE MACHST DU DAS, CAROLINE?


Name: Caroline Adam
Alter: 25
Mutter von: Leonard Caspar "Lenny" (4 Monate)
Stadt: Berlin
Beruf: selbstständige Grafikdesignerin

Wie ist bei dir die Kinderbetreuung organisiert? Bist du zufrieden damit?
Kinderbetreuung gibt es bei uns noch nicht, Lenny ist ja erst vier Monate alt. Ich habe auch noch nicht im Ansatz begonnen, mich darum zu kümmern. Finde es irgendwie schräg, sich auf etliche Wartelisten setzen zu lassen - oft schon, wenn das Kind noch nicht einmal geboren ist - und dann am besten noch ein Motivationsschreiben aufsetzen....? Nee.

Da mein Mann und ich selbstständig sind, können wir es uns etwas besser einteilen als Eltern im Angestelltenverhältnis. Dazu kann ich mir gut vorstellen, mir mit zwei, drei Müttern für einen Teil der Woche eine Tagesmutter zu suchen, die dann unsere kleine Gruppe betreut. Das finde ich überhaupt schön, weil es dann familiärer ist und die Kleinen trotzdem mit anderen Kindern spielen können. Der Rest der Woche ließe sich dann zwischen Urgroßoma, Papa und mir selber organisieren. Irgendwie klappt es doch immer, oder?

Unter welchen Bedingungen arbeitest du? Wie funktioniert das für dich?
Noch bin ich in Elternzeit mit Elterngeld und bin daher nicht gezwungen, Aufträge anzunehmen. Ich hatte seit der Geburt schon ein paar Anfragen, aber habe mich bewusst gegen die meisten entschieden, da ich viel zu viel hätte jonglieren müssen. Das erste Jahr mit Kind ist so unersetzbar, dass ich es voll auskosten möchte. Außerdem hatte ich es auch ein wenig unterschätzt, wie viel Bespaßung so ein kleiner Mann tatsächlich braucht, da bleibt einfach wenig Zeit für Business. In Lennys Schlafphasen schaffe ich dann immerhin ein paar Kleinigkeiten: alte Projekte pflegen, kleinere Jobs, an einem neuen Konzept arbeiten und recherchieren...

Wie sieht ein ganz normaler Wochentag bei dir aus?
Lenny wird zwischen 5:30 Uhr und 6:30 Uhr wach. Dann stillen, kuscheln, wickeln, kuscheln. Dann wird mein Mann wach, wir genießen beide noch ein wenig Zeit mit dem Kleinen zusammen, lachen, blödeln. Dann steht einer auf, macht Kaffee und Obstsalat, den wir dann in der Morgensonne auf unserer Terrasse genießen. Meistens husche ich dann noch schnell unter die Dusche, bevor mein Mann ins Büro muss. Wenn ich Glück habe, legt Lenny noch ein Nickerchen ein und ich kann ein wenig lesen, surfen oder arbeiten. Zwischendurch wird noch unsere Katze Aomame bespielt. Oder sie darf mit uns auf dem Bett kuscheln, wenn sie nicht versucht, Lenny den Kopf zu lecken oder sein Spielzeug zu klauen. Beides hat sie nach dem 600sten Nein nicht aufgegeben, was man ihr ja auch nicht verübeln kann. Dann geht es raus an die frische Luft, mal länger, mal kürzer. Berlin ist einfach so herrlich im Sommer...! Ich treffe mich viel mit anderen Muttis, gehe zum Yoga oder mit Freunden Kaffee trinken. Manchmal bin ich auch den ganzen Tag mit Lenny allein unterwegs und bummle durch die Stadt. Seit die ersten drei Monate um sind, fühlt es sich wirklich ein wenig an wie die großen Sommerferien. Aber die ersten drei Monate, da muss frau eben durch...

Mein Mann kommt meistens gegen 20 Uhr nach Hause, wenn nicht noch ein Essengehen, Barbesuch oder eine Geschäftsreise auf dem Plan steht. Seit Neuestem bringen wir Lenny ziemlich regelmäßig um 20 Uhr ins Bett. Ich entertaine ihn dann müde, wir singen noch ein Gute-Nacht-Lied und er schläft dann tatsächlich, was meinem Mann und mir endlich mal wieder ein paar Momente Zweisamkeit schenkt und die Gesprächsthemen nach egöööö, egööö, ngaaiii wieder in andere Sphären hebt. Spätestens um 23 Uhr fallen wir aber auch knülle ins Bett. Ich bin dann natürlich nachts noch 1-2 Mal wach zum Stillen. Ich freue mich immer tierisch aufs Wochenende, zu dritt ist es am schönsten und Mama hat dann auch mal eine Hand frei.

Wieviel Zeit hast du für dich - jenseits deiner beruflichen und familiären Aufgaben? Reicht sie dir?
Naja, dass das erste Jahr mit Kind kein Selbstverwirklichungstrip wird, war klar, dennoch hatte ich mir keine Vorstellung davon gemacht, dass ein Neugeborenes so viel Aufmerksamkeit braucht und dass man als Mama dann eben doch die letzte Instanz ist, wenn gar nichts mehr geht. Lenny hat immer sehr wenig geschlafen, war ein Vollzeit-Tragekind, wollte andauernd gestillt werden, was anfangs nicht so richtig klappen wollte. Und Lenny ist ein pflegeleichtes Kind mit viel guter Laune und wenig schreien. Trotzdem waren die ersten drei Monate sehr kräfteraubend und ich war rund um die Uhr on Air. Am Anfang hat mich das ehrlich gesagt etwas fertig gemacht, ich wollte alles unter einen Hut bekommen und es hat mich gefrustet, das nicht zu schaffen und ich dachte, das würde sich nie ändern (was es ja zum Glück tut). Ich glaube, dass man sich als Frau heutzutage viel zu viel Stress macht und sich getrieben fühlt, schnell wieder das Super-Ich zu sein - Mama, Job fünf Yoga-/ Baby-Kurse, toll aussehen und nebenbei noch jede Tageszeitung auswendig können, jeden Blog gelesen haben. Geht eben nicht. Da ist dieses kleine Wesen, was dich voll braucht und das ist auch gut so. Alles zu seiner Zeit. Dennoch freue ich mich (mit aller notwendigen Geduld) auf meinen ersten Gin Tonic. An einer Bar. Ohne stillfreundliches Oberteil.

Hast du dir das Muttersein so vorgestellt, wie es ist? Was hast du dir anders vorgestellt?
Psychisch: Es ist wohl kaum in Worte zu fassen, was da für eine Wucht an Emotionen auf einen zukommt. Diese Liebe, die unglaublicherweise jeden Tag noch mehr wird, die Unsicherheit, ob man alles richtig macht, das Mitgefühl, wenn das Baby ´nen Pups quer sitzen hat, die Freude über alles Neues, das Entzücktsein über die kleine Babyspeckhand und dann dieses ewige Kennenlernen und wieder Loslassen, bei der Geburt, das Neugeborene, das Baby, dann das Kleinkind. Man wird schon ein bisschen bescheuert im positiven Sinne und davon hatte ich nur eine grobe Ahnung. Es ist toll. Ehrlich. Und es ist gut, dass auf einmal alles in Relation steht. Das vieles so unglaublich unwichtig geworden ist, die schlechten Nachrichten, die überfüllte U-Bahn, der nervige Kunde. Irgendwie freue ich mich schon auf das zweite Kind, da weiß man dann, dass es komplett egal ist, ob man Stoff- oder Plastikwindeln benutzt, dass die blöden Blähungen irgendwann vorbei sind und das erste Lächeln dann eben kommt, wann es kommt. Und außerdem amortisieren sich dann hoffentlich die Myriaden an Anschaffungen.

Physisch: Herrje, ich hätte schon gerne meinen Prä-Mama-Ära-Körper wieder. Ich sehe leider noch in 50 Prozent meines Kleiderschranks aus wie eine Presswurst und werde wohl nie wieder Bikini tragen, ABER: Ich rauche und trinke nicht, bin täglich etliche Stunden an der frischen Luft, gehe joggen und esse viel bewusster und besser. In dem Sinne fühlt sich das auch alles gut und richtig an. Und ich bin stolz auf meinen Körper, dass der das alles so wuppt.

Was empfindest du als besonders anstrengend?
Noch bin ich nicht in Spielplatz-Zickereien geraten, fand es immer toll, wenn Freunde meinen Bauch angefasst haben, habe ein sehr nettes Mutti-Netzwerk in Kreuzberg, muss mir keine doofen Ratschläge anhören. Es gibt tolle Kursangebote, die den Tag nicht zu lang werden lassen, ich habe einen tollen liebevollen Mann und nicht zuletzt ein ganz bezauberndes Kind, was lediglich ab und zu mal eeetwaaas zeitaufwendig ist, aber wirklich anstrengend...? Wenn ich nicht selber anstrengend zu mir bin und ich mir ab und zu die oben beschriebenen Relationen vor Augen halte, gibt es rein gar nichts. (Ha, wart mal ab, bis die Zähnchen kommen, denken jetzt bestimmt alle, gell?).

Was macht dich besonders glücklich?
Ich bin noch zu hormongeflutet, um das ernsthaft objektiv beantworten zu können. Hehe. Also: Mein Kind macht mich glücklich, mein kleiner und mein großer Mann, meine eigene kleine Familie. Der Moment. Alles. Sehr sogar. Weil es mir auch zeigt, dass ich genau das Richtige gemacht habe. Weil es nicht immer so schön in meinem Leben war und vielleicht auch nicht immer sein wird. Deswegen einfach genießen, wie es ist.

Welches Verhältnis hast du zum Vater deines Kindes? Wie hat das Kind dieses Verhältnis verändert?
Mal abgesehen von dem (fehlenden) gemeinsamen Glas Wein am Abend und der damit verbundenen Zeit, hat sich nicht viel geändert. Na gut. Wir haben drei Tage vor der Geburt geheiratet, nur mit Trauzeugen, ganz unprätentiös mit viel Spaß und wenig Stress. Irgendwie wollten wir beide dieses "Familie". Wir drei. Ganz klassisch mit Trauschein. Ohne Antrag auf Vaterschaft und Sorgerechtgedöns (was für ein Blödsinn...!). Die Verbundenheit ist (noch) stärker, das Teamwork, die Organisation. Vorher haben wir mehr in den Tag hinein gelebt, sind sonntags auch mal erst um 14 Uhr aufgestanden. In einer Beziehung muss man sich wohl einfach die Zeit geben, sich in die neue Rolle als Mama und Papa einzufinden. Es ist irgendwie schade, dass die erste Zeit mit Baby so auf die Mama fixiert ist, aber das wird sich ja mit Einführung von Brei, Betreuung und Bobby Car relativieren. Jeder muss Abstriche machen. Trotzdem sind wir beide immer noch Wir. Und er Er. Und ich Ich. Ich hoffe, das können wir uns auf Dauer bewahren.

Hast du das Gefühl, dass die Gesellschaft, die Politik, Menschen mit Kindern ausreichend unterstützt? Was müsste deiner Meinung nach besser werden?
Vorweg: Wenn mich eines nervt, dann sind das Leute, die auf ihren gepolsterten Hintern sitzen und sich von da aus beschweren. Echt mal. Uns geht es so gut in Deutschland, siehe allein den Vergleich mit der Schweiz (und Hanna und Till). Nirgendwo wirst du so aufgefangen wie hier, vom Arbeitslosengeld bis hin zum Mutterschutz, Elterngeld, Krankenversicherung, Künstlersozialkasse. Selbst denjenigen, die aus dem System fallen, steht man zur Seite (Mama, alleinerziehend, arbeitslos ohne Studienabschluss). Man kann sich nicht immer auf andere bzw. den Staat verlassen, sondern eben auch mal flexibel sein und/oder umdenken. Das Elterngeld hat mich nicht zur Mutter werden lassen, aber es sorgt dafür, dass ich meinem Baby momentan voll Mama sein kann und mich eben nicht mit Volldampf wieder in die Arbeit stürzen muss. Die Betreuungssituation könnte natürlich besser sein, die mittelständischen Unternehmen dürften weniger gemolken werden, das Bildungssystem sollte angepasst werden... aber eben könnte, sollte, müsste.

Was ich toll finde, mit wie vielen neuen Menschen man in Kontakt kommt. Es ist irgendwie ganz viel Menschlichkeit in der Luft. So ein Kind öffnet ungemein.

Was hast du durchs Muttersein über dich und die Welt gelernt, dass du vorher nicht wusstest?
Ich bin ganz beeindruckt, dass so ein kleiner Mensch uns große Menschen schon so sehr den Spiegel vor´s Gesicht hält. Wie meine Stimmung sich in seiner Stimmung findet und wie ich mich dadurch reflektiere und jetzt lieber dreimal tief Luft hole anstatt mich von irgendeinem Mist nerven zu lassen und es dann auf den Kleinen zu projizieren. Dass alles gut ist, wenn man es denn gut sein lässt.

Du hast 48 Stunden kinderfrei: was tust du?
Sooooo laaaange?!?

Was würdest du einer Frau sagen, die sich fragt, ob sie Mutter werden soll?
Ach, das ist so schwierig. Jeder lebt so in seinem eigenen angeboren-angelernten-aufgesetzten Mikrokosmos aus Pro und Contra. Jedem das Seine. Aus meiner psychologisch-korrekten Ich-Perspektive: Unbedingt!

Vielen Dank, liebe Caroline!
Hier sind die Fragebögen von Viola, Hanna, Mailis,  Isabelle, Indre, Kati und Jule.
Falls ihr jemanden kennt, der diesen Fragebogen unbedingt beantworten sollte, schreibt mir doch eine Email an postanslomo(at)googlemail(dot)com.
Ein schönes Wochenende!



WUNSCHZETTEL, TEIL EINS






Dieser Mantel. Diese Schuhe. Dieser Rock. Diese Boots. Bitte einmal alles von Emerson Fry.

Fotos: Emerson Fry, Fall Preview.

MEIN BERLIN: SOEUR










Heute beginnt auf Slomo eine neue Serie. Ab jetzt schreibe ich immer mal wieder über die Orte, die ich in Berlin sehr mag. Mein Berlin sozusagen. Den Anfang macht mein Lieblings-Secondhand-Laden SOEUR, denn dieser Laden ist wirklich ein Wunder. Jedes Mal, wenn ich SOEUR betrete, fühle ich mich, als hätte ich große Ferien - ein bisschen leichtsinnig und fast schon albern gut gelaunt. Dabei kann ich Second Hand-Läden eigentlich nicht ausstehen. Was nicht an den Second Hand-Läden liegt, sondern daran, dass ich NIEMALS etwas finde. Ich gehöre nicht zu den Frauen, die mit sicherer Hand die Knallerteile von der Stange pflücken. Und wenn ich etwas finde, das mir gefällt, hat es garantiert nicht meine Größe. Bei SOEUR ist das anders, da ist die Auswahl so gut, dass es wenige Stücke gibt, die mir nicht gefallen. Heute in der Hand gehabt: Einen Pulli von Wolfen! Einen Blazer von Dries van Noten! Ein Kleid von APC Madras! Schuhe von Lala Berlin! Eine kastanienbraune Handtasche von Aigner! Ach, und ein Kleid von Vanessa Bruno! Klinge ich gerade wie ein Groupie? Ich fürchte, ich BIN ein Groupie. Was auch daran liegt, dass ich die Besitzerin Nina so toll finde: Immer freundlich, immer auf eine Art lässig, die ich gerne lernen würde, immer fantastisch angezogen. Unglaublich herzlich ist sie auch - wie alle ihre Kollegen. Hingehen, es lohnt sich wirklich.

Soeur, Marienburger Str. 24, 10405 Berlin, Tel: 030 - 32 89 15 20, Mo-Fr 11-19 Uhr, Sa 11-17 Uhr, Email: nina@soeur-berlin.de, www.soeur-berlin.de

EINE FRAGE (AN EUCH): FÜR WELCHE BLOGS SCHLÄGT EUER HERZ?

Jeden Morgen das gleiche Ritual. Wenn das Kind in der Kita ist, trinke ich noch einen Kaffee, wache auf und gucke meine Lieblingsblogs durch, zehn Minuten nur, manchmal eine Viertelstunde, aber diese Viertelstunde ist mir heilig. Meine Lieblingsblogs sind schon so sehr Lieblingsblog, dass ich sie richtig vermisse, wenn mal drei Tage nichts passiert. Merkwürdig (und schön), wie nah man sich Menschen fühlen kann, die man noch nie getroffen hat und vermutlich auch nie treffen wird. Merkwürdig (und schön), dass es im Internet so viel Fernwärme gibt. Kennt ihr dieses Gefühl? Verratet ihr mir, mit welchen Blogs euer Tag beginnt oder endet?

Hier kommen meine liebsten Elf Zwölf:
A Cup of Jo 
Bleubird 
Rockstar Diaries 
Spruced
Ohhh....Mhhh....
Miss Moss
Blog Milk
Elephantine
Oh Happy Day!
(wit + delight)
Fräulein Text
Und natürlich, nicht zu vergessen: Vier und mutig

EIN PAAR DINGE, DIE ICH TOLL FINDE


Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich diese Woche ein bisschen schwer getan mit der guten Laune. Es gibt so Wochen, in denen ist irgendwie alles extra-anstrengend, in denen fängt es genau in dem Moment an zu regnen, wo man vor die Haustür geht, in denen haben sich alle Nervtöter, Rumgrummler, Nichtgrüßer und Blödkommer verabredet -  und ich finde mich ätzend, weil ich es nicht hinkriege, drüber zu stehen und mir nicht alles bis zum Anschlag reinzuziehen. Das Gute an solchen Wochen: Sie gehen vorbei. Und sie machen einen wach für all das Gute, Schöne, Glitzernde, Warme da draußen. Für einen Spätsommerabend mit einer Freundin und einem Bier. Für Emails, die so toll sind, dass man sie gerne umarmen würde. Für eine dampfende Schüssel Chili con Carne. Für gute Musik, sehr laut gehört. Alles nicht so schlimm. Und nächste Woche beginnt eine neue Woche und alles auf Null.

Hier sind ein paar Dinge, die ich gerade toll finde:
* Zwei Stunden im Prinzessinnengarten (Fotos oben). Einer dieser Orte, die einem das Herz zurecht rücken (also bitte HIER klicken, damit das auch so bleibt, vielen Dank!).
* Der Bücherstapel, der gerade neben dem Bett wächst: "Ruhlman´s Twenty", "Fanny at Chez Panisse" und "Die Kunst des Feldspiels".
* Feigen. Süß, lila, wunderschön.
* Die zweite Staffel "Downton Abbey" ist da und schon unterwegs zu mir.
* Remedy Quarterly. Schon der Titel.
* Lists of Note. Was für eine tolle Seite.
* Anonymous Confessions. Und dieses Video - auch bei ignant.
* Das Lexi-Armband von vonhey. Kommt auf den Wunschzettel.
* Das Foodblog "Nicky&Max". Und ihre "Tomatoes On Toast".
* Und "so ein freitag" (ich will bitte auch so eine HOSE!!).
* Dieses Kissen. Und überhaupt alles von ColetteBream.
* Port-Magazine. (Wann erfindet mal jemand so ein Heft für Frauen?)
* Eine Idee fürs Wochenende: Ein neues Rezeptbuch beginnen. Mit Zeichnungen. (Wie lange ist es her, dass ich das letzte Mal gezeichnet habe? Ungefähr 15 Jahre?). Buntstifte kaufen. Einen Bleistift 4b. Einen Radiergummi.
* Salzige Heringe, immer noch. Manner Schnitten, immer noch.
* Die Filme von "The Cooks Atelier":



Was findet ihr gerade toll?
Kommt gut ins Wochenende, ich wünsch euch ein schönes!

NEU IM SCHRANK


Hier sind ein paar Dinge, die in den letzten Wochen in der Einkaufstüte und in Fannys Schrank gelandet sind (nachdem sie quasi über Nacht fünf Zentimeter gewachsen ist und plötzlich nichts mehr gepasst hat...verrückt).
Eins: Jerseypullover  (von Zara aus der Jungskollektion, 14,95 Euro)
Zwei: Mütze (von COS, 17 Euro)
Drei: Ringeljacke mit Kapuze (von Petit Bateau aus der Jungskollektion, 62,50 Euro - in Frankreich übrigens deutlich billiger, falls jemand eine Reise plant)
Vier: Ringelschal (von COS, 19 Euro)
Fünf: Jacke (von Monoprix, 35 Euro)
Sechs: Twillhose (von H&M, 9,95 Euro)
Sieben: Leggins (von thiefandbanditkids auf Etsy, etwa 31 Euro)
Acht: Pulli (von COS, 29 Euro)
Neun: Klettschuhe (von Stups, 49,95 Euro)
Zehn: Strickpulli mit Kapuze (von Zara, 16,95 Euro)
Elf: Mokassins (von Minnetonka, 39 Euro)

KÜRBISSUPPE UND DAZWISCHENTAGE

















































Ach, dieses merkwürdige Gefühl zwischen Sommer und Herbst. Irgendwie hat sich dieser Sommer nicht so recht wie ein Sommer angefühlt. Ich hab immer noch Sehnsucht nach Sonne und Wärme, ich mag noch ein paar Abende im T-Shirt draußen sitzen, ich mag noch ein bisschen diesen Sonnencreme-Duft auf der Haut riechen, nur T-Shirts anziehen. Gleichzeitig freu ich mich auf den Herbst. Ich mag den Herbst (ich glaube, ich mag den Herbst von allen Jahreszeiten sogar am liebsten). Die Ruhe, das Einmummeln, die Farben. Das Gefühl, dass etwas Neues beginnt (viel mehr als am 1. Januar oder im Frühling). Tausend Pläne im Kopf und einen kleinen Klumpen Melancholie im Bauch, so ungefähr ist das gerade. Letztes Wochenende habe ich zum ersten Mal Kürbissuppe gekocht, die Kürbissuppe meiner großen Schwester. Keine Suppe schmeckt für mich so sehr nach Herbst wie diese, nach Zuhause. Schon die Farbe macht mich glücklich. Eine wirklich gute Suppe für Dazwischentage. 

ZUTATEN
1-2 kleine Hokkaidokürbisse (etwa 1,5 Kilo)
2 Gemüsezwiebeln
1-1,5l Gemüsebrühe
1 Orange
Muskatnuss
Salz
Zucker
Kürbiskerne
Benötigt wird auch ein Pürierstab

Die Kürbisse schälen und in kleine Stücke schneiden (allzu fein muss das nicht werden, am Ende wird sowieso alles püriert). Die Zwiebeln schälen, in große Würfel schneiden und bei mittlerer Hitze in einem großen Topf in Olivenöl anbraten bis sie leicht Farbe bekommen. Die Kürbisstücke dazugeben und alles so mit Gemüsebrühe auffüllen, dass das Gemüse bedeckt ist. So lange köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist (ungefähr 15-20 Minuten). Alles mit dem Pürierstab pürieren. Die Orange auspressen und den Saft dazu geben, mit Salz, Zucker und einer Prise Muskatnuss abschmecken. Mit Kürbiskernen bestreuen. Dazu schmeckt Ciabatta oder kross gebratener Pancetta.



EINE FRAGE, EINE ANTWORT: WELCHE TURNSCHUHE WÜRDEST DU KAUFEN?

Heute stelle ich meiner Freundin Marlene, die das tolle Fashion-Blog Spruced betreibt, wieder eine Frage. Dieses Mal dreht sich alles um Turnschuhe:

Früher habe ich in meinen Turnschuhen gelebt. Ich habe sie getragen, bis sie auseinander gefallen sind, dann habe ich auf ein neues Paar gespart und sie getragen, bis sie auseinander gefallen sind. Bis ich sie plötzlich nicht mehr sehen konnte. Irgendwie habe ich mir eingebildet, dass es nun Zeit für hohe Schuhe ist (oder wenigstens nicht mehr für Turnschuhe). Keine Ahnung, woher das plötzlich kommt, aber ich hab wieder Lust auf Turnschuhe, auf festen Boden unter den Füßen, wenn du weißt, was ich meine. Jetzt suche ich nach einem Paar für jeden Tag. Ein bisschen habe ich mich in die Dunks von "A.P.C. + Nike" und die "Nike Air Royalty High" mit Sternen verguckt. Welche Turnschuhe würdest du kaufen?

Marlene: Vor ein paar Wochen stand ich abends auf einer Party in einem Kopenhagener Garten. Schon als ich ankam, dachte ich: Hätte ich bloß flache Schuhe angezogen, dann würde ich jetzt nicht mit den Absätzen im Rasen versinken. Und guckte neidisch zu den Däninnen, die fast komplett und sehr gut gelaunt in Turnschuhe dastanden und sich nicht irgendwann erschöpft setzen mussten. Bei den meisten waren es sogar nicht nur Turnschuhe, sondern: Laufschuhe. Angeber, dachte ich noch. Dann habe ich mir Laufschuhe bestellt. Könnte ja durchaus sein, dass ich noch mal mit dem Joggen anfange. Und falls nicht, taugen sie ziemlich gut dazu, bequem auf Partys zu gehen. Es sind diese von Nike, sie tragen den schönen Namen "Free Run". Ich hab sie in Neonpink gekauft, die ich online leider nicht mehr finden kann, aber in Schwarz würden sie mir auch gefallen. In Kopenhagen sind sie alle auch ganz wild nach den Nike Air Vortex, die ich online bei "Wood Wood" entdeckt habe und in Weinrot und Pink ganz schön großartig finde. Sehr lässig auch diese Nike Air Force 1, hochgeschlossen wie tiefliegend. Bevor der Eindruck entsteht, es gäbe nur eine Turnschuhmarke, empfehle ich ganz schnell die Vans von Kenzo. Und die Converse Jack Purcell Helen, die ich schon erwähnen muss, weil sie von einem Badminton-Champion entworfen wurden und mich das an die Zeit erinnert, als ich noch ziemlich beeindruckend auf einen Federball eindreschen konnte und Turnschuhe nicht (nur) nach modischen Gesichtspunkten ausgesucht habe.

Und ihr so?

Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf. Sechs. Sieben. Acht.
« »

Slomo All rights reserved © Blog Milk Powered by Blogger