Eigentlich könnte ich meine Kochbuchsammlung in zwei Hälften teilen, in eine große und eine ziemlich kleine. Da sind die Kochbücher, die ich wunderschön finde und in denen ich gerne lese und herumblättere, aus denen ich aber fast nie etwas ausprobiere. Und dann sind da die Kochbücher, die schon ganz fleckig gekocht sind. „Reisehunger” von Nicole Stich zum Beispiel oder „Wochenmarkt” von Elisabeth Raether. Und: „Genussvoll vegetarisch” von Yotam Ottolenghi. Überall Knicke, Krümel, Unterstreichungen, abgeänderte Mengenangaben. Aus Ottolenghis vegetarischem Kochbuch habe ich wirklich schon vieles probiert, aber merkwürdigerweise nie die Sobanudeln mit Aubergine und Mango. Auf die hat mich erst die Tochter einer Freundin gebracht, die mir auf die Frage, was denn ihr Lieblingsessen sei, eben diese Sobanudeln nannte (mein Lieblingsessen mit 14 war Pizza). Seit ich dieses Rezept ausprobiert habe, teile ich ihre Liebe und bin ihr sehr dankbar, dass sie mir Buchweizennudeln beigebracht hat. Im Gegensatz zu manch anderem Ottolenghi-Rezept ist die Zutatenliste hier noch halbwegs überschaubar. Und obwohl dieses kalte Gericht sehr frisch, leicht und sommerlich schmeckt, macht es ganz genauso glücklich wie ein Teller dampfender Nudeln. Und schon wieder: ein Knick mehr.
Sobanudeln mit Aubergine und Mango
(nach einem Rezept von Yotam Ottolenghi aus „Genussvoll vegetarisch" )
(nach einem Rezept von Yotam Ottolenghi aus „Genussvoll vegetarisch" )
Zutaten für sechs Personen
(als Vorspeise, als Hauptspeise würde ich sagen: für vier)
120 ml Reisessig
40 g Zucker
1/2 TL Salz
2 zerdrückte Knoblauchzehen
1/2 frische rote Chilischote, von den Samen befreit und fein gehackt (die lasse ich weg, damit Fanny mitessen kann)
1 TL Sesamöl aus gerösteten Samen
Abgeriebene Schale und Saft von einer unbehandelten Limette
220 ml Sonnenblumenöl (ich nehme viel weniger)
2 Auberginen, in 2 cm große Würfel geschnitten
Salz und schwarzer Pfeffer
250 g Sobanudeln
1 große reife Mango, in 1 cm große Würfel geschnitten (ich nehme 2 Mangos)
40 g gehackte Basilikumblätter
40 g gehackte Korianderblätter
1/2 rote Zwiebel, in sehr dünne Ringe geschnitten
1) Für das Dressing in einem kleinen Topf den Reisessig mit dem Zucker und Salz 1 Minute behutsam erwärmen, bis der Zucker sich gerade eben aufgelöst hat. Vom Herd nehmen und den Knoblauch, die Chilischote und das Sesamöl dazugeben. Abkühlen lassen. Dann die Limettenschale und den Limettensaft unterrühren.
2) In einer großen Pfanne das Sonnenblumenöl erhitzen und darin die Auberginenwürfel in drei oder vier Portionen anbraten. Sobald sie eine goldbraune Färbung angenommen haben, in ein Sieb geben, großzügig salzen und pfeffern und abtropfen lassen.
3) Die Sobanudeln in reichlich kochendem Salzwasser nach Packungsanleitung garen, dabei gelegentlich umrühren, damit sie nicht zusammenkleben. Die Nudeln sollten gar, aber noch bissfest sein. Abgießen und unter fließendem kaltem Wasser gründlich abspülen. Möglichst viel überschüssiges Wasser abschütteln, dann zum Trocknen auf einem sauberen Geschirrtuch ausbreiten.
4) Die Nudeln in eine große Schüssel geben und mit dem Dressing, den Mango- und den Auberginenwürfeln, der Hälfte der frischen Kräuter und den Zwiebelringen vermischen. Das Gericht kann nun für 1-2 Stunden zum Durchziehen beiseitegestellt werden (wenn wir nicht so viel Zeit und großen Hunger haben, essen wir es manchmal auch gleich). Zum Servieren die restlichen Kräuter untermischen.