Rückenwind
Und wie ich erst gezögert habe, als sie mich auf einen Spaziergang einlud, obwohl ich so Lust dazu hatte, sie zu sehen, mich aber selbst so unzumutbar fand, so komplett durchgeschüttelt, durcheinander, traurig, und wie sie mir auf der Straße entgegen kam, das Baby umgebunden, einen koffeinfreien Kaffee in der linken und einen in der rechten, für mich, und ein paar Kekse, Kaffeetrinken im Gehen, wie kann man eigentlich jemanden, den man nur ein einziges Mal getroffen hat, so unglaublich mögen, dass es plötzlich ganz scheißegal ist, ob man gerade müdetraurigverwirrt ist, ob man irgendwie rumstammelt, weil man nicht die richtigen Worte findet, für das, was da gerade im Kopf herumspukt, sich aber nicht schämt, weil man weiß, sie versteht das schon, und wie ich dann wirklich gesagt habe, was mir durch den Kopf ging, und zwar alles, ohne darüber nachzudenken, ob man das jetzt sagen kann, oder darf, oder nicht, und sie bloß immer das Richtige sagte, nicht mal nur nicht das Falsche, am Ende gingen wir noch kurz zu ihr, dem Mann hallo sagen, der sich dann noch ans Klavier setzte, um unseren Mädchen etwas vorzuspielen, die natürlich sofort mitspielen wollten, patschpatschpatsch, komm lieber Mai und mache, und wieviel leichter ich mich auf dem Heimweg plötzlich fühlte, fünf Kilo, zehn Kilo, als hätte ich plötzlich Rückenwind.
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Gratuliere! Du hast offenbar Freundschaft geschlossen. Wunderbar.
AntwortenLöschenIch hoffe! (Danke, Lou!).
AntwortenLöschenDu bist wundervoll, Okka. Einfach unfassbar wundervoll. Ich freu mich so, dass es dich jetzt gibt.
AntwortenLöschenLiebe Okka, du beschreibst Situationen so wunderbar. Da wird mir ganz warm.
AntwortenLöschenHach.
AntwortenLöschenLOVE OKKA - und Dich teile ich nur, damit Du anderen auch so warm ums Herz machst, wie mir.
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