Ein paar Dinge, die ich mir für den Herbst vorgenommen habe

1. Die eigene Stadt so anzusehen wie eine Urlaubsstadt. In Paris sind wir fast jeden Tag herumspaziert und haben im Park gesessen. In Berlin drehe ich fast immer nur die übliche Runde. Dabei macht es mich glücklich, rumzugehen, zu gucken, mich in Orte zu verlieben und Fanny die Welt zu zeigen. Und Berlin verdient einen liebevollen Blick.

2. Führerschein machen. Ich schiebe das jetzt schon seit 15 Jahren vor mir her. Und seit 15 Jahren wächst die Angst und die Gewissheit, dass ich der schlechteste Autofahrer aller Völker, Zeiten und Kulturen bin. Weil ich mit 19 zwei Mal so grandios durch die praktische Prüfung gerasselt bin, dass ich noch heute feuchte Hände kriege, wenn ich daran denke. Ich habe kein Gefühl für so ein Auto, für die Maße, für die Geschwindigkeit, für den Verkehr. Andererseits bin ich jetzt 34 und ein bisschen entspannter als damals. (Okay, Lüge, sobald ich mir vorstelle, tatsächlich zu fahren, bekomme ich sofort Herzrasen). Versuchen werde ich es trotzdem. Diese Woche mache ich einen Erste-Hilfe-Kurs, dann geh ich zu Mike, dem entzückendsten Fahrlehrer, der mir je untergekommen ist, und dann werden Mike und ich das schon irgendwie hinkriegen. (Bitte sagt mir, dass es auch für die schweren Fälle Hoffnung gibt und Autofahren so schwer nicht ist, ach, die blöde Nervosität).

3. Die allerschönste Geburtstagsparty für Fanny ausrichten. Man wird schließlich nur einmal eins.

4. Die allerschönste Geburtstagsparty für meine Mutter ausrichten. Man wird schließlich nur einmal 70.

5. Tarte Tartin backen. Bis ich eine hinkriege, die mich so glückssatt macht wie die von Ladurée.

6. Mich mit meinem Bruder versöhnen. Mein Bruder ist ein Bockkopf. Ich bin ein Bockkopf. Wir zwei Bockköpfe haben es hingekriegt, seit einem Dreivierteljahr nicht mehr miteinander zu sprechen.  Manchmal ist es ja ganz gut, die Dinge ein wenig ruhen zu lassen, aber jetzt haben wir genug geschwiegen und geschmollt, und ich finde, es ist Zeit, dass Onkel A. mal seine kleine Nichte kennenlernt, die so klein schon gar nicht mehr ist.

7. Sport machen. Hahaha. Nein, ganz ernsthaft. Nach der Geburt habe ich mich eine ganze Weile sehr effektiv mit dem Video von Tracy Anderson gequält, und so sehr ich Frau Anderson für ihr Programm verflucht habe, so sehr fehlt es mir. Und meinen Oberarmen.

8. Meinen Mann zum Essen ausführen, mit allem Drum und Dran. In ein umwerfendes Restaurant, das ich erst noch finden muss.

9. Die Wohnung aufhübschen. Endlich mal wieder.

10. Lesen. Nicht immer nur im Netz.

11. Kastanienfiguren bauen.

12. Den nächsten Haustausch klarmachen, noch einmal Paris, vielleicht New York.

13. Endlich RIKE TREFFEN.

P.S.: Die "Fünf Dinge" sind jetzt auch bei Facebook.

9 Kommentare:

  1. Das klingt doch wunderbar. Ein paar der Dinge hatte ich mir schon für den Sommer vorgenommen aber erfolgreich verdrängt. Bis auf die Sache mit dem Führerschein, den ich ebenfalls zweimal vor viel zu langer Zeit schon mal angefangen hatte und aus vierlei Gründen nie zu Ende brachte. Das hat diesmal geklappt, mit 32. Allerdings fühlt es sich nachwievor an, wie auf rohen Eiern laufen. Ich hab mir sagen lassen, das legt sich.

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  2. Das sind schöne Vorsätze :-) Mit welcher DVD von Frau Anderson hast du denn trainiert? Ich müsste dringend auch mal was machen ;-)

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  3. Liebe Sophia, ich hab das Post Pregnancy-Programm gemacht. Ziemlich hart (jedenfalls für mich), aber SEHR gut.

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  4. Ich hab' die praktische Prüfung zwar beim 2. Mal bestanden, aber bis dahin war es ein laaanger, qualvoller und steiniger Weg für meinen Fahrlehrer und mich. Er hat mich als "schlechteste Fahrschülerin der Welt" bezeichnet und er hatte Recht. Null räumliches Vorstellungsvermögen, immer schön links und rechts verwechselt, extrem nervös, immer kurz vorm heulen. Gut, für meinen Fahrlehrer hatte es auch Vorteile, das schicke Fahrschul-Cabrio hab' damals vermutlich ich bezahlt. Was ich nach der Prüfung dann wunderbarerweise erfahren durfte: aus der Fahrschülerin aus der Hölle ist nach kurzer Zeit eine entspannte (und auch gute) Fahrerin geworden. Ich bin mit einer Schrottkiste nach Frankreich gefahren, hatte das Auto regelmäßig mit betrunkenen Jungs beladen, die mir die Augen zu- und ihre Popos aus dem Fenster gehalten haben, konnte seitlich am Berg einparken - ha! Und wenn ich das kann, kannst Du das auch. Aber eine meiner Schreckensvorstellungen ist bis heute, dass ich nochmal den Führerschein machen müsste.

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  5. Meine liebe Okka! Ich mache dir jetzt mal ein Geständis: Mein Fahrlehrer hat mich nach der bestandenen Prüfung stürmisch umarmt. Er ist mir regelrecht um den Hals gefallen. Warum? Nicht, weil er von meiner Fahrleistung so überaus berauscht war, nein, sondern weil er es selbst nicht fassen konnte! Ich habe den Lappen wirklich wie durch ein Wunder erstanden, und hätte ebensogut, wenn die Sterne anders gestanden hätten, zweimal durchrasseln können. Das heißt GAR NICHTS! Ich weiß nicht, wie oft seine Hand gegen die Beifahrertür schlug - weil ich mal wieder schön rechts vor links rechts vor links habe sein lassen! Er ist fast an mir verzweifelt. Das Problem war: Motorisch war ich gut, ich hatte also ein Gefühl fürs Fahren (Ok, kleiner Vorteil demnach), aber mit den Verkehrsregeln hatte ich es nicht besonders. Am Tag der Prüfung bin ich wie in Trance, oder wie im Traum durch den Verkehr gesegelt und hatte echt mehr Glück als Verstand. Heute bin ich eine ganz souveräne, nahezu coole Fahrerin und genieße es schon mal, einen Angeber auf der Autobahn richtig schön abzuziehen... ;-))
    Also, nur Mut! Ach so, einen Punkt hast du natürlich auf der To-Do-Liste vergessen: RIKE TREFFEN :-) Gros Bisous, R*

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  6. Hahaha, Ihr seid ja so großartig. (Und ich werd mir das jetzt nach jeder Fahrstunde durchlesen und immer, wenn ich mal wieder das große Zittern bekomme und überhaupt).

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  7. Du bist süß! Danke für Punkt 13, freuuuu :o)

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  8. Tja, also ich hab meinen Führerschein auf Anhieb geschafft. Vor 15 Jahren. Und nun? Fahr ich überhaupt kein Auto, weil ich ein Schisser bin! So ist das nämlich.
    Aber spaziere hier sehr gerne zu Fuß rum. Hamburg ist nämlich auch recht schön :)

    Ob ich ne riesen-Party für meine Tochter schmeisse, weiß ich noch nicht, aber es wird auf jeden Fall jede Menge Ballons geben! Solche, die auch oben bleiben :)

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  9. hi liebe okka,

    das mit dem autofahren kann ich verstehen. ich habe während der fahrstunde einen unfall gebaut und bin einem anderen auto reingefahren. gottseidank hatten wir fast keine geschwindigkeit... und es ist niemandem was passiert. aber unser auto war schrott und das der anderen frau vorne auch ganz schön eingefahren...
    nachdem musste ich erstmal ne weile pause machen mit fahrschule, hat so nen schock und das hat mir gezeigt wie schnell es gehen kann. hab die prüfung dann aber ein halbes jahr später geschafft... nur hatte ich seitdem noch nie ein eigenes auto und je mehr die zeit vergeht umso mehr schiss hab ich vorm fahren...
    drum kann ich mich so gut in dich reinversetzen, da es mir in etwa gleich geht, obwohl ich die prüfung hab. ich muss endlich mal wieder bisschen probefahren, damit ich wieder vertrauen ins fahren kriege...
    alles liebe und einen schönen herbst, jetzt is ja noch sommer, geniess ihn ;o)

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