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EIN RICHTIG TOLLES BASTELBUCH –
UND GEBURTSTAGSEINLADUNGEN ZUM SELBERMACHEN









Die Rennmäuse! Die wilde Tierfütterung! Nein, warte: die Geburtstagseinladungen! Eigentlich könnte ich jede Idee aus „Basteln mit der Maus” aufzählen. Denn als ich mich mit Fanny an den Küchentisch gesetzt habe, um zu überlegen, was wir zu ihrem Geburtstag machen könnten, gab es am Ende kaum eine Seite ohne Zettelchen. Überrascht hat mich das nicht. Andrea Potockis „We Like Mondays" gehört zu meinen Lieblingsblogs. In ihm (und in ihrem Buch) zu lesen ist ein bisschen so, als würde man eine Wundertüte öffnen, in der sich nur Knüller verstecken. Die Basteleien, die sich Andrea ausdenkt, sind originell, aber nie überladen. Bunt, aber nicht quietschig. Sehr nachbastelbar und vor allem ansteckend fröhlich. Als ich Andrea schrieb, wie gerne ich ihr Buch mag, mailte sie zurück, ob wir nicht mal zusammen etwas basteln wollten. Die Geburtstagseinladungen zum Beispiel. Was für ein Angebot.


Drei Wochen später saßen wir in unserer Küche, um die Einladungen für Fannys fünften Geburtstag zu basteln. Und jetzt suche ich nach Worten, die so warm klingen, wie dieser Vormittag für mich war, und merke, dass das gar nicht so einfach ist. Obwohl Andrea es mir mit ihrer Herzlichkeit sehr einfach gemacht hat, sie toll zu finden. Als sie kam, hatte sie schon alles vorbereitet – die kleinen Kreise, aus denen Prinzessinnenköpfe werden sollten, und die großen Kreise, in denen sie sich verstecken. Als ich drauflos fragte, wie ich es immer mache, wenn ich ein bisschen aufgeregt bin, erzählte sie mir so offen und ehrlich von ihrem Leben am Stadtrand von Berlin, als hätten wir uns nicht gerade erst kennengelernt. Von der Gründung ihres Designstudios im Frühling 2014 und den zwei Modelabels, die sie in den Jahren davor mit aufgebaut hat. Von den Dingen, die sie sich für „We Like Mondays” ausdenkt. Von der Arbeit an ihrem Buch. Und davon, wie all diese Dinge in ein Leben mit drei Kindern passen. Am Ende des Vormittags hielten wir die hinreißendsten Geburtstagseinladungen in den Händen, die ich je gesehen habe. Für sich selbst wollte Fanny dann doch lieber eine Katze mit Glitzerohren. Und dass sie die Glitzerkatze abends neben ihr Bett gehängt hat, dorthin, wo nur die allergrößten Schätze ihren Platz finden, und ich beim Einschlafen das Licht nicht ausmachen durfte, damit sie die Katze noch anschauen konnte, sagt vielleicht mehr über den Zauber der Dinge, die sich Andrea ausdenkt, als viele warme Worte.



DIE GEBURTSTAGSEINLADUNGEN AUS „BASTELN MIT DER MAUS”:

Material: 
Buntes Tonpapier, Fotokarton, weiße, rote und schwarze Klebepunkte (1, 2 und 0,8 cm Durchmesser), bunte Stifte, geringelte Papierstrohhalme, Masking Tape, Baumwollgarn, Buchstabenstempel und Stempelfarbe, Bleistift, Schere, Papierkleber, Zirkel, Lineal.

1) Die Trichter-Vorlage auf Tonpapier übertragen, falten und zusammenkleben.
2) Für jeden Kopf mit dem Zirkel zwei Kreise von 4 cm Radius auf den Fotokarton zeichnen und ausschneiden.
3) Jetzt werden die Gesichter passend zum Partythema und nach den eigenen Vorstellungen gestaltet. Für Haare und Wangen Kreise aus Tonpapier schneiden, aufkleben und den Überstand abschneiden. Augen und Münder werden mit Klebepunkten aufgeklebt. Der Rest wird aufgemalt.
4) Je nach Figur Federn und Stirnband, Augenklappen und Piratentücher oder Kronen aus Tonpapier zuschneiden und aufkleben.
5) Für jede Figur einen Strohhalm an einem Ende flach drücken und mit Masking-Tape auf der Rückseite des Gesichts befestigen. Soll der Kopf Haare aus Baumwollgarn bekommen, werden die Wollfäden ebenfalls mit Klebeband auf der Rückseite befestigt.
6) Nun von hinten den zweiten Kreis aus Fotokarton aufkleben. Der flache Teil des Strohhalms und die Haare liegen jetzt versteckt zwischen den beiden Papierkreisen.
7) Die Einladung mit allen Infos zur Party auf die Rückseite schreiben. Vorschul- und Schulkinder können das schon persönlich übernehmen. Kleinere Kinder stempeln mit Hilfe der Großen alles auf, was die Gäste wissen müssen.
8) Bei jedem flachen Papiertrichter auf die Vorderseite „Einladung” stempeln. Dann jeweils einen Trichter von unten über den Strohhalm und das Gesicht schieben.
9) Wenn man ihn wieder herunterzieht, schaut das Gesicht keck heraus, und man kann die Einladung lesen.

Andrea Potocki: „Basteln mit der Maus”, GU, 144 Seiten, 16,99 Euro.
Fotos 1-3 GU / Anne Deppe

VERLOSUNG: EIN NELLY-PRINT VON ANOUSHKA MATUS



Die Verlosungswoche endet mit einer tollen Frau. Mit einer richtig tollen Frau - mit Anoushka Matus, einer Illustratorin aus Zürich. Seit ich ihre Arbeiten vor ein paar Jahren zum ersten Mal in der Maxi gesehen habe, bin ich ein Anoushka Matus-Fan - irgendwie schafft sie es einfach immer, dass ich an ihren Illustrationen hängen bleibe, dass ich lächle, nachdenke, staune. Weil ich Anoushkas Arbeit so mag, begleitet sie mich jeden Tag: Auf meinem Schreibtisch steht ihr "Kissing"-Print. Und links an der Wand hängt eine Postkarte von "Nelly" - eine Frau in einem Riesenpullover, die mich daran erinnert, öfter mal langsam zu machen. Diese beiden Prints bedeuten mir sehr viel - deswegen freue ich mich sehr, dass ich heute einen "Nelly"-Print verlosen darf. Vorher aber ein paar Fragen an Anoushka Matus:

Wann hast du in deinem Leben zum ersten Mal gewusst: Ich will unbedingt malen und zeichnen?
Ich kann mich an dieses schöne Gefühl beim Zeichnen erinnern, das ich schon im Kindergarten hatte. Einen konkreten Punkt gab es nie, es war einfach immer da.

Wie wurde aus dem Gefühl ein Beruf?
Mit 17 Jahren bin ich in die Schule für Gestaltung gegangen und habe die Grafikfachklasse in Basel besucht. Später habe ich bei Annabelle gearbeitet, einem Schweizer Frauenmagazin, dort wurden meine ersten Illustrationen veröffentlicht.

Kannst du dich durch das Zeichnen besser ausdrücken als durch Worte?
Wenn ich versuche, meinem neunjährigen Sohn etwas Kompliziertes zu erklären, geht es doch besser mit Bildern, die ich dann zeichne.

Wie empfindest du das Alleinsein beim Arbeiten?
Ich liebe es, in die Arbeit abzutauchen. Ich habe zwei Kinder und es ist immer viel los. Im Atelier setze ich meinen Kopfhörer auf, höre Musik und zeichne. Da kommen die Endorphine ganz schön in Bewegung.

Arbeitest du mit der Hand auf Papier - oder zeichnest du mittlerweile digital?
Ich mache das meiste mit Tusche oder male mit Pinsel. Das Handwerk, das taktile Erlebnis ist mir wichtig. Das fertige Bild wird dann eingescannt und weiter bearbeitet. Das Endprodukt muss ja digital sein, für die Reproduktion.

Was macht eine Illustration wirklich perfekt? Oder sind es gerade die Unperfektheiten, die eine Illustration interessant machen?
Eine Illustration wird von einer guten Idee getragen. Ich möchte dem Betrachter ein Schmunzeln entlocken. Sie soll eine kleine Überraschung sein. Aber das ist eine spannende Frage mit der Unperfektheit... Klar, im Unperfekten ist viel Lebendiges. Dieses Lebendige-Unperfekte ist aber nicht immer leicht zu finden und braucht oft viele Versuche Zeit.

Wie genau entsteht eine deiner Illustrationen? Brauchst du viele Entwürfe, verwirfst du viel?
Manchmal läuft es sehr einfach, ich habe eine Vision und weiß sofort, wie es ausschauen soll. Manchmal ist es einfach knortz und ich suche lange nach einer guten Lösung. Mein Skizzenbuch ist auch eine wichtige Inspirationsquelle. Darin sammle ich Ideen, Farben, Bilder, Stimmungen, auf die ich dann beim Arbeiten zurückgreifen kann.

Gibt es eigentlich so etwas wie eine Illustrations-Blockade - wie die Schreibblockade unter Journalisten? Was tust du dagegen?
Klar habe ich manchmal Illustrations-Blockaden. Dann tue ich einfach etwas anderes und warte ab. Meist löst es sich wieder von alleine. Und oft kommt mir beim Einschlafen plötzlich eine Idee.

Gibt es bestimmte Motive, die dir keine Ruhe lassen?
Das Thema Körperhaltung ist ein Thema, dass mir nie Ruhe lässt. Wie steht ein Mensch da und wie lässt ihn das zu einem besonderen Menschen werden?

Hast du einen Lieblingsstift oder ein anderes Lieblingswerkzeug?
Weiche Bleistifte, Tuschfedern und alte Pinsel. Auf meinem Blog kann man die ganzen Werkzeuge ansehen.

Wer den wunderschönen "Nelly"-Print von Anoushka Matus gewinnen möchte, schreibt bis zum 5. Dezember um 20 Uhr einen Kommentar (bitte mit Email, damit der Gewinner benachrichtigt werden kann).

* Website und Shop von Anoushka Matus sind hier zu finden (und viele ihrer Arbeiten).
* Der Nelly-Print ist hier zu finden.
* Und ihr Blog ist hier zu lesen.

Ich wünsche viel Glück und ein schönes Adventswochenende!
Und sage DANKE an Anoushka!

**

Vielen Dank fürs Mitmachen, gewonnen hat dieses Mal Kvik. Herzlichen Glückwunsch!




VERLOSUNG: EIN ADVENTSKALENDER VON OHHH...MHHH...


In den letzten Tagen habe ich hübsche Kleinigkeiten für Fannys Adventskalender gesucht - den Kalender selbst habe ich nämlich schon lange, der ist ein Geschenk von Fannys Patentante Marlene. Ausgedacht und entworfen hat ihn wiederum meine Freundin Steffi - was mich noch ein bisschen glücklicher über dieses schöne Stück macht. Himmel, was für ein Jahr hat Steffi hinter sich: die Veröffentlichung ihres Hochzeitsbuches, die Eröffnung ihres OhhhMhhh-Shops und nun auch noch ihr Adventskalender, der nicht nur 24 wieder verwendbare Boxen samt Zahlensticker, sondern auch die Wandsticker enthält, die ich so mag.

Weil geteilte ja doppelte Freude ist, gibt es heute einen von Steffis "Alles so schön einfach Adventskalendern" zu gewinnen - für alle, die noch keinen haben oder zum 1. Dezember jemanden überraschen möchten. Wer gewinnen will, hinterlässt bis zum 28. November um 20 Uhr einen Kommentar (bitte mit Email-Adresse, damit ich den Gewinner benachrichten kann).

Ich drück die Daumen.
Danke, Steffi! Und danke, Marlene!

* Der OhhhMhhh-Shop ist hier zu finden.
* Und der Adventskalender hier.
* Mehr über das Hochzeitsbuch hier.
* Steffi Blog "OhhhMhhh" ist hier zu lesen.
* Zum Marlenes Blog "Spruced" bitte hier entlang.

***

Vielen Dank für all die Kommentare. Leider kann nur einer gewinnen und das ist Dana Ockert. Herzlichen Glückwunsch!

VERLOSUNG: REZEPTKARTEN VON THE DISTRICT SIX STORE


Dafür liebe ich das Internet: Man lernt Menschen kennen, die man sonst nie im Leben getroffen hätte. Menschen wie Caroline Adam, die hier letztes Jahr einen meiner Mutter-Fragebögen beantwortet hat. Ich mag Caroline unheimlich gerne und bin sehr beeindruckt von ihrer entspannten Zielstrebigkeit (geht das zusammen? Doch, das geht...): Gerade hat sie ihren eigenen Online-Shop eröffnet: THE DISTRICT SIX STORE - einen Shop für schöne Dinge und Kunst aus Südafrika. Handgefertigt in kleinen Manufakturen und Werkstätten in Durban, Johannesburg und Kapstadt. Wie man auf die Idee kommt, als Berliner Grafikdesignerin Produkte aus Südafrika zu verkaufen? Caroline hat sich einfach verliebt. Und wie das mit der Liebe so ist, duldet sie manchmal eben keinen Aufschub: „Bei meinem dritten Besuch in Südafrika war es um mich geschehen. Ich hatte mich nicht nur in Land und Leute verliebt, sondern auch in die einzigartigen Designs und Produkte. So flog ich heim mit einem Koffer voller Ideen und der Vision, dieses neue, noch so unbekannte Südafrika nach Deutschland zu bringen”. Man versteht, was sie meint, wenn man sich die Produkte in ihrem Shop ansieht. Besonders verguckt habe ich mich in ihre Abteilung "Paper & Art" (ich bin, was schöne Dinge aus Papier angeht, ein hoffnungsloser Fall, fürchte ich). Deshalb gibt es heute, als Start der Slomo-Geburtstags-Verlosungswoche, die hinreißenden Rezept-Karten von Essie Letterpress zu gewinnen: 20 Karten, die mit einer alten Walze aus Heidelberg von 1964 handbedruckt wurden. (Auch ein tolles Weihnachtsgeschenk, finde ich...).

Wer diese Rezept-Karten gewinnen möchte, hinterlässt bis zum 2. Dezember um 20 Uhr einen Kommentar (samt einer Email-Adresse, damit ich den Gewinner benachrichtigen kann).
Viel Glück! Und vielen Dank, Caroline!

* Der DISTRIXT SIX STORE ist hier zu finden.
Carolines schönes Blog zum Shop hier.
Hier ist ein Interview mit "Essie Letterpress" zu finden. 
* Ihr Mutter-Fragebogen ist hier zu lesen.
* Und Informationen über Kapstadt als "World Design Capital 2014" hier.

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Vielen Dank für all die Kommentare. Ich habe einen Gewinner gezogen und das ist... Assata Frauhammer. Herzlichen Glückwunsch!

HERBSTESSEN: SCHOKOLADEN-BROT




Heute gibt es Schokolade. Das Schokoladen-Brot meiner Freundin Stepha, das mich zu einem unhöflichen Menschen gemacht hat. Unhöflich, weil ich jedes Mal, wenn Stepha dieses Schokoladen-Brot für mich backt, dermaßen zuschlage, dass es mir ehrlich peinlich ist. (Aufhören kann ich allerdings trotzdem nicht, mit diesem Schokoladen-Brot ist es nämlich wie mit richtig guten Fernsehserien. Man guckt und guckt und guckt... nur noch eine einzige Folge.... jetzt aber wirklich nur noch eine... und eine letzte... und allerletzte. Genau.) Stephas Schokoladenbrot ist nicht irre raffiniert, es ist einfach bloß eine schöne Schokoladenschweinerei. Hier ist ihr Rezept:

SCHOKOLADEN-BROT

ZUTATEN (für ein großes Blech)
250g weiche Butter
250g Zucker
250g geriebene Blockschokolade
250g geriebene Mandeln
100g Mehl
6 Eier

Den Ofen auf 180 °C vorheizen.
Alles zusammenrühren.
Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech gießen und glattstreichen.
Etwa 20 Minuten backen (bis der Teig fest, aber noch fluffig ist).

WÜNSCH DIR WAS (EINE STERNSCHNUPPEN-VERLOSUNG)


Fast wäre ich nicht zum Abendessen meiner Freundin Stepha gegangen, weil ich so schreckliche Kopfschmerzen hatte. Aber wie das so oft ist: Der Abend war einer der schönsten seit langem, einer dieser Abende, die einen über anstrengende Tage tragen. Schön war dieser Abend auch, weil Stepha ihre Freundin Helen eingeladen hatte, die mir beim Schokoladenkuchen erzählte, dass sie Künstlerin ist und sich gerade Sternschnuppen zum Selberwerfen ausgedacht hat. Was für eine Idee, dachte ich. Und dass ein so schöner, poetischer Gedanke sehr gut zu einer so schönen, poetischen Frau passt. Weil mich Helens Idee seit diesem Abend nicht mehr losgelassen hat, habe ich ihr ein paar Fragen über ihre Sternschnuppen und das Wünschen gestellt.

Helen, wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Sternschnuppe zum Selberwerfen auszudenken?
Vor fünf Jahren schrieb ich eine Kurzgeschichte über einen Riesen mit einer durchsichtigen Glashaut. Da auch seine Augenlider durchsichtig waren, konnte er mit geschlossenen Augen sehen und deshalb vor lauter Helligkeit nicht einschlafen. So fing er an, sich auf dem Meeresgrund schlafen zu legen. Mit mehreren Tonnen "Blau" gestapelt auf seinen Augen war es endlich dunkel genug. Die Tage verbrachte er am Ufer, nahm immer wieder Steine und Sand in die Hand und spielte "Sternschnuppen werfen". Dabei wünschte er sich, nicht mehr vom Meer abhängig zu sein, um einschlafen zu können. Ein Jahr später las ich diese Geschichte wieder und entschloss mich, die "Sternschnuppen zum Selberwerfen" als Edition zu realisieren. In der Kurzgeschichte war schon das Prozedere beschrieben, wie es noch heute ist: Stein und Sand auf die Hand streuen, Anlauf nehmen, werfen... und an den größten Wunsch denken.

Woraus genau bestehen deine Sternschnuppen?
Die Sternschnuppe besteht aus Goldsand, Goldpulver und einem echten Suevit - einem Meteorsteingemisch - aus dem RiesKrater Museum Nördlingen, das auch Partner meines Projektes ist und für die Echtheit der Sueviten bürgt. Sie liegt in einem goldfarbenen Behälter, der mit Zeichnungen für die Gebrauchsanweisung bedruckt ist. Wenn man sie wirft, fliegt der Suevit voran, als Kern, der Goldsand wird zum Schweif und sieht in der Luft als Flug wie eine kleine Sternschnuppe aus.

Ich finde die Idee, seine Wünsche in die eigene Hand zu nehmen, unheimlich schön. Als ich darüber nachgedacht habe, was ich mir eigentlich wünschen würde, habe ich aber auch festgestellt, wie schwierig es ist, sich für einen einzigen Wunsch zu entscheiden. Ist das auch Teil deiner Idee: das Nachdenken über die eigenen Wünsche und darüber, was man eigentlich will?
Ja, auf jeden Fall! Für mich ist es sowohl ein innerer als auch ein äußerlicher Prozess: Innerlich, weil es erst einmal der Reflexion bedarf - was wünsche ich mir wirklich? - das ist ja gar nicht so einfach. Und äußerlich, weil durch das Werfen Dein Wunsch in die Welt gesetzt wird, was der erste Schritt zur Erfüllung ist.

Das Märchen vom Froschkönig beginnt mit den Worten: "In den Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat...". Was denkst du: Hilft das Wünschen (heute noch)?
Unbedingt! Ich glaube an die Kraft der Wünsche. Sie zu formulieren und hinaus zu senden gleicht einem Ruf, der durch die Luft fliegt, sein Echo sucht und zu ihrer Erfüllung beiträgt.

Du hast dir nicht nur Sternschnuppen zum Selberwerfen ausgedacht, sondern auch eine Segnungsmaschine, einen Tränenfänger und einen Macht-Nichts-Pokal - Kunst, die dem Leben sehr nahe kommt und Kunst, die sehr emotional ist. Warum interessiert dich als Künstlerin der Alltag so?
Mein künstlerischer Ansatz ist konzeptionell, ich gehe von einer Idee aus, die das Material sucht. Die inhaltliche Auseinandersetzung geht jedoch von einem persönlichen Ansatz aus, von Problemen - auch alltäglich. Die Lösungen gewinnen dann eine Allgemeingültigkeit, zu der jeder einen Bezug entwickeln kann. Die Segnungsmaschine habe ich zum Beispiel gebaut, weil ich es vermisst habe, gesegnet zu werden. Auf Gran Canaria, wo ich geboren wurde, wirst du vom ältesten Familienmitglied gesegnet, bevor du das Haus verlässt, als eine Art Schutz, der dich auf dem Weg begleitet. Hier in Deutschland hatte ich niemanden, der mich segnen konnte, also baute ich die Segnungsmaschine, um meine Sehnsucht nach Segnung zu stillen. Den Pokal aus Strohhalmen baute ich, nachdem ich mehrmals hintereinander im Kunstbetrieb nominiert wurde, aber keinen Preis bekam. Er sollte das Gegenteil eines üblichen Pokals sein - statt schwer, dunkel, aus Metall, entschied ich mich für Strohhalme als Material. Er kann auch vermietet werden, an Kollegen, die einen Motivationsschub brauchen. Die Tränenfänger mit Tränenrutsche aus Glas baute ich, um eine Art Pegel im Auge zu behalten, wofür man Tränen vergossen hat, und was man vielleicht im eigenen Leben verändern sollte. Der zukünftige Eigentümer entscheidet selbst über den Grund seiner Trauer, den ich ihm per Hand graviere. Das kann "Rührung" sein, ein Name, oder wie kürzlich geschehen, das Wort "Miete".

Bist du selbst sehr abergläubisch?
Vielleicht, aber nur ein kleines bisschen... (lacht). Mich fasziniert am Aberglauben viel mehr die wuchtige Kraft seiner Bilder. Ich recherchiere viel über das Thema und stoße immer wieder auf Beispiele, die mich regelrecht verfolgen. Wenn zum Beispiel früher ein Kind geboren wurde, sollte der Vater ein Vaterunser sprechen und zwar direkt in den Mund des Babys, damit das Kind fromm wird. Die Einfachheit dieser Schlussfolgerung und die daraus folgende Kraft der Bilder faszinieren mich. Was ich ebenfalls hochspannend finde, dass dieser unorthodoxe Glaube auch etwas Verbindendes hat: Einer meiner größten Wünsche ist es, die Sternschnuppe als Silvesterritual zu etablieren. Sich mit Sternschnuppen etwas zu wünschen, statt zu ballern.

Hast du einmal einem Kind eine Sternschnuppe geschenkt und hat es dir seinen Wunsch verraten oder lieber geheim gehalten? Wünschen Kinder anders als Erwachsene?
Die meisten Kinder wollen ihren Wunsch nicht sagen, genau wie die Erwachsenen, weil sie glauben, dass er dann nicht in Erfüllung geht. Ich weiß aber von einem Kind, das sich ganz einfach gute Noten gewünscht hat. Und ein anderes gleich eine kleine Schwester und eine neue Sternschnuppe. Ich glaube, dass Kinder sich vielleicht andere Dinge wünschen als Erwachsene - aber nicht weniger intensiv. Die Sternschnuppen werden häufig zur Geburt eines Kindes verschenkt, um daran zu erinnern, dass ein Kind auch ein "Stern" ist, ein Geschenk von oben.

Was ist dir an dem Projekt mit den Editionen wichtig?
Der Kreislauf des Konzeptes. Mit jeder Sternschnuppe spendest Du automatisch zehn Prozent an die "Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe" in der Schweiz, die kranken Kindern Wünsche wahr werden lässt. Mit deinem Wunsch trägst du so dazu bei, auch die Wünsche von Kindern, die von dieser Stiftung betreut werden, zu erfüllen. Dieser soziale Aspekt liegt mir besonders am Herzen. Die Wahl der Stiftungen ist mit der jeweiligen Edition inhaltlich verbunden: Für die Sternschnuppen die "Stiftung Kinderhilfe", für die Tränenfänger die "Ricam Hospiz Stiftung" in Berlin. Außerdem arbeite ich mit Behindertenwerkstätten, zum Beispiel für die Herstellung der Holzschatullen für die Tränenfänger. Die Produktion findet ausschließlich in Deutschland statt. Die Idee der Zusammenarbeit mit Stiftungen entwickelte ich ihm Rahmen der "Kultur - und Kreativ Piloten Deutschland", einer bundesweiten Auszeichnung, die das Sternschnuppen Wunsch Kit letztes Jahr vom Wirtschaftsministerium bekommen hat.

Wenn ich jemandem einen Wunsch schenken möchte - wo bekomme ich deine Wunsch Kits?
Online unter www.editionacosta.com für 35 Euro. Oder aber auch direkt in den Museumsshops verschiedener Städte - wie im Museum für Naturkunde Berlin, in der Kestnergesellschaft Hannover, im Schloss Freudenberg in Wiesbaden, im Galerie Modul in Dresden oder dem Mannheimer Kunstverein.

Wenn du dir etwas wünschen dürftest - was wäre das?
Dass mir niemals die Ideen ausgehen.

Falls ihr jetzt gerne eine Sternschnuppe werfen und euch etwas wünschen würdet oder gerne einen Wunsch verschenken würdet - hinterlasst einen Kommentar mit Namen (und einer Email-Adresse, damit ich den Gewinner benachrichtigen kann). Zusammen mit Helen verlose ich heute eine Sternschnuppe zum Selberwerfen. Die Verlosung endet am 28. Oktober um 20 Uhr. Viel Glück!

Helen Acosta Iglesias Website ist hier zu finden, die Seite der "Edition Acosta" hier und die "Sternschnuppen zum Selberwerfen" hier.

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Vielen Dank fürs Mitmachen und die schönen Kommentare. Gewonnen hat Christiane Fröhlich, herzlichen Glückwunsch!


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