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NEW YORK, PT. 2


Wieder da. Aber noch nicht ganz wieder hier. Im Kopf läuft noch der New York-Film. Der allerletzte Abend, die Fähre zum World Trade Center fuhr am Wochenende nicht, also sind wir doch mit der U-Bahn gefahren, auf eine allerletzte Runde Spielplatz und einen Abschiedsburger bei Shake Shack. Auf der Heimfahrt sind wir eine Station früher ausgestiegen, um noch kurz am Wasser zu sitzen und die Stadt funkeln zu sehen, das Empire State Building leuchtet zum Labour Day Weekend blau und weiß und rot. Ein paar Mal wollten wir wirklich aufstehen und sind dann immer noch sitzen geblieben, tschüss, Wokenkratzer, sagte Fanny, tschüss, Freiheitsfrau. Die Einkäufe bei Whole Foods auf dem Nachhauseweg, eine große Schachtel Thai Beef-Salad für ihn, eine große Schachtel Couscous mit Cranberries für mich, Kokos-Chips zum Nachtisch, ein Bananenbrot zum Frühstück. Der Nachmittag am Union Square, gerade war Wochenmarkt, ich hab noch nie so schöne, bunte Tomaten gesehen. Später habe ich mit Fanny bei Barnes & Nobles in der Ecke alle Kinderbücher angesehen, die uns gefallen haben, unsere Lieblingsbücher haben wir mit nach Hause genommen und jeden Abend vorm Einschlafen gelesen. Die Nachmittage im Central-Park, vom Karussell zum Spielplatz und wieder zurück. Das Picknick neben dem Baseball-Feld, auf dem zwei Familien (oder waren es Kollegen) gegeneinander Baseball spielten, manchmal hörte man ein metallisches Ping, wenn der Ball den Schläger traf und aufgeregtes Rufen, ich hätte am liebsten mitgespielt. Der Spaziergang auf der High Lane nach einem wunderbaren Croque Madame im Pastis. Zum ersten Mal hat es richtig geregnet, erst habe ich mich über das Wetter geärgert, aber dann war es ganz still da oben und fast menschenleer, als hätte jemand die Stadt leise gedreht. Es roch nach Blumen und Regen. Die Spaziergänge in der Dämmerung zum Supermarkt, die Laternen mit dem gelben Licht, die irrsinnig lauten Zikaden in Jersey City, die Familien, die noch auf den Treppenstufen vor ihren Wohnungen saßen, das kleine Mädchen mit dem Kaninchen auf dem Schoß, das wir streicheln durften. Die Erdnussbutter-Eiscreme-Abende, an denen wir zusammen "The Newsroom" guckten, die Füße schwer, das Herz ganz leicht. Der Nachmittag in Dumbo, eigentlich waren wir nur für das wunderschöne Karussell hergefahren, aber das Karussell hatte ausgerechnet am Dienstag geschlossen, es machte nicht viel, wir aßen eine Pizza und ein Eis und zählten Fähren. Kein Fernweh jetzt, sondern Heimweh, ich glaube, das sagt viel über diese Reise.

PS: Keine Ahnung, warum das Layout plötzlich falsch ist - ich versuche das so schnell wie möglich wieder zu ändern...

NEW YORK, NEW YORK - HABT IHR TIPPS?



Diese Woche fliegen wir in den Urlaub, und ich könnte mich gar nicht mehr freuen auf diese Pause, dieses Rauskommen, dieses endlich mal Durchatmen. Weil das in den letzten Jahren so super geklappt hat, machen wir wieder einen Haustausch. Ich bin gespannt. (Und musste irgendwie grinsen, als ich die Bilder unserer letzten Reise gesehen habe - damals waren wir noch zu zweit, es ist gar nicht so ewig her und kommt mir trotzdem vor wie ein ganzes Leben). Jetzt würde ich euch sehr gerne um ein paar Tipps bitten: Lieblingsorte, Entdeckungen, Shopping-Tipps oder auch gerne New York-Bücher oder Filme. Hättet ihr vielleicht welche für mich? Tausend Dank!

PS: Wow. DANKE!

21 MONATE



Liebe Fanny,

ich weiß nicht, wie alt Du bist, wenn Du diesen Brief liest. Vielleicht gebe ich ihn Dir, zusammen mit all den anderen Briefen, an Deinem 18. Geburtstag. Vielleicht gebe ich sie Dir auch, wenn Du von Zuhause ausziehst. (Ausziehst? Ich mag gar nicht daran denken, auch wenn das vermutlich noch 16, 17 Jahre dauert. Was ist das nur mit der ewigen Sentimentalität? Hab ich nicht neulich noch mit den Augen gerollt, als meine Mutter mich gefragt hat, ob ich kurz anrufen kann, wenn wir gut angekommen sind, eine SMS schreiben kann, nur, damit sie weiß, dass alles gut ist? Ach, Fanny, Du wirst noch oft die Augen rollen über Deine Mama). Jetzt sitzt Du vielleicht da und trinkst einen Kaffee oder ein Bier und fragst Dich, wie es war, dieses kleine Mädchen von 21 Monaten.

Unglaublich schön ist es, mein Fännchen. Und ich meine nicht mal Deine blauen Augen und diesen unfassbaren kleinen Mund, der aussieht, als hätte man ihn mit einem Pinsel gemalt und nicht Deinen großen, absolut hinreißenden Fannyfüße. Ganz egal, ob Du gute Laune hast oder schlechte, ob Du müde bist oder auf Deiner Matratze stehst und hüpfst und Deinen Fannytanz tanzt - da ist irgendetwas in Dir, das leuchtet. Wie soll ich es beschreiben? Da ist so gar nichts Taktisches in dem, was Du tust, Fanny, Du bist einfach nur Du, glücklich, aufgeregt, überdreht, hungrig, müde, total drüber - aber immer auf eine Art heile, die einem beim Zusehen fast weh tut. Ich weiß, dass das Leben schon irgendwann kommen wird mit all seinen Anstrengungen und Notwendigkeiten und Schmerzen, trotzdem glaube ich, nein, ich weiß, dass Du dieses Leuchten behalten wirst, es ist einfach in Dir. Man fühlt sich leichter in Deiner Gegenwart, ein bisschen heller und sehr ganz, Fanny. Oder: Anny, wie Du gerade immer sagst, das F hast Du noch nicht gefunden. Stark bist Du auch, sehr stark sogar. Du bestehst auf die Dinge, die Du willst (Gurke! Rutschen! Bär!) und auf die Dinge, die Du nicht willst (nicht schlafen, nicht baden, nicht die Schuhe anziehen, nicht im Kinderwagen sitzen, neinneinNEIN, Anny RUNTER!). Du kannst, und das hast Du ganz sicher nicht von mir, sagenhaft gut rumlümmeln. Auf dem Sofa liegen, ein Buch lesen, mit Deinem Papa eine Folge "Trotro" gucken, ein Haus bauen, den ganzen Nachmittag lang. Und Du bist unheimlich zärtlich. Gestern, als Du nicht schlafen wolltest, hast Du mich ins Bett gebracht. Du hast Mama, Bett gesagt, ich musste meinen Kopf aufs Kopfkissen legen, dann hast Du mich zugedeckt und mir einen Kuss gegeben und noch einen, Du hast Dich neben mich gelegt und meinen Arm gestreichelt und psssssst gesagt. Du bist ein Herdentier, Du bist glücklich, wenn Du bei allem dabei bist, was wir machen - wenn Du beim Einkaufen im Einkaufswagen sitzt und unsere Einkäufe hinter Dich wirfst, wenn Du beim Obsthändler die Äpfel aussuchst, den Kuchenteig umrührst. Ein Quatschmacher bist Du auch. Manchmal wirfst Du Dich beim Hopsen auf dem Sofa nach hinten, lässt Dich fallen und sagst Au-au, dann lachst Du, viel tiefer, als man es von einem kleinen Mädchen erwarten würde, und springst auf, wenn wir kommen, um ganz doll zu pusten. Manchmal versteckst Du Dich im Schrank, Du machst die Tür zu und tust, als würdest Du schlafen, bis Du es nicht mehr aushältst und Anny, PIEP sagst, dann muss ich die Tür aufmachen und vor Überraschung ganz laut schreien und Du hörst erst wieder auf zu lachen, wenn Du Dich noch einmal verstecken willst und ich weggehen muss, um Dich noch einmal zu finden. (Wann hört es eigentlich auf mit dem Quatschmachen, Fanny, wann verlernt man es, einen so unbändigen Spaß zu haben? Wann hört man auf, in der Küche zu tanzen, und laut zu singen und sich in den großen Zeh zu beißen? Wie ich es liebe, mit Dir zu tanzen, meistens zu Marvin Gaye, Move On Up ist gerade Dein Lieblingslied, und wehe, ich mache nach der Hälfte schlapp).

Das schönste Andenken, das ich aus unserem Paris-Urlaub mit nach Hause nehme: die Erinnerung an unsere kleine Party. Wir hatten etwas zu feiern, deshalb sind wir essen gegangen. Du hast Deinen eigenen Stuhl bekommen, keinen Hochstuhl, sondern einen ganz normalen (und wie stolz Du warst, Mama Stuhl, Papa Stuhl, Anny Stuhl!), und einen eigenen Teller und eine eigene Ketchupflasche für Deine Pommes, die Kellnerin war ein bisschen verliebt in Dich. Zwischendurch sind wir die Straße rauf und wieder herunter gerannt, Du hast mich gejagt und ich Dich, und wir haben auf dem Automaten für die Leihfahrräder alle Tasten gedrückt und Piep gesagt, dann haben wir Orangina getrunken und Prost gesagt (vielleicht Dein liebstes Wort gerade), draußen war es schon lange dunkel und Du hellwach. Bevor Du in meinem Arm eingeschlafen bist, hast Du mir noch Deinen Tag erzählt, von Deinem Stuhl und Deinem Teller, von den Pommes und von Dingen, deren Bedeutung nur Du kennst. Als Du eingeschlafen bist, habe ich noch eine ganze Weile im Dunkeln neben Dir gelegen, vorm Fenster Paris und die Nacht und Du neben mir, schlafend, leise schnarchend, schon so groß, dass Deine Füße im Liegen an meine Knie kommen.

Kannst Du es Dir vorstellen, das kleine, große Mädchen von 21 Monaten? Stoß auf dieses Mädchen an, Fanny, und sag Prost. Und dann ruf mich an, egal, wie spät es ist, und sag mir, dass alles gut ist. Oder tanz zu Marvin Gaye.

Es küsst Dich,
Deine Mama



PARIS MIT KINDERN






SPIELEN

Le Bal Café, 6, Impasse de la Défense, 75018 Paris: Direkt neben diesem schönen Café (mit sensationellem Kaffee, gutem Essen und einem Buchladen) gibt es einen Spielplatz mit Wiese, Bäumen und einem Garten.
Le 104, 104 Rue D´Aubervilliers, 75019: Ein Zentrum für zeitgenössische Kunst, mit Ausstellungen, Festivals, einem Buchladen, einem Restaurant und einem hinreißenden Spielraum für Kleinkinder bis fünf Jahre: "La Maison des Petits" ist perfekt für Regentage, es gibt Spielzeug, die Kinder können riesige Bilder malen (und mit nach Hause nehmen), mit Wasser spielen oder Türme bauen, und der Eintritt ist kostenlos.
Jardin du Luxembourg: Noch nie in meinem Leben habe ich so einen Spielplatz gesehen - unzählige Rutschen, Wackeltiere, eine Rutschbahn. Direkt daneben ein Karussell. Und ein Marionetten-Theater. Und dann der See in der Mitte, auf dem man Schiffe fahren lassen kann. Könnte ich einen Park mit nach Hause nehmen, es wäre der Jardin du Luxembourg.
La Cité des Enfants, 30, Avenue Corentin-Cariou, 75019: Ein wirklich liebevoll gestaltetes Kindermuseum: für 2 bis 7-Jährige und 5 bis 12-Jährige. Gucken, anfassen, ausprobieren, was für ein Abenteuer, was für ein Spaß! (Achtung: vorher anmelden!).
Le Jardin des PlantesSchattige Alleegänge, Blumen, verschiedene Museen wie die Grande Galerie de l´Evolution oder ein Naturkundemuseum für Kinder und ein kleiner, sehr feiner Zoo mit Affen, Flamingos, Wildpferden und Leoparden.
Karussellfahren: Auf fast jedem Platz dieser Stadt steht ein Karussell, viele davon sind herrlich altmodisch. Fanny konnte gar nicht genug davon bekommen.

EINKAUFEN
Bonton, 5, Boulevard des Filles du Calvaire, 75003: Ein Concept-Store für Kinder: Im Untergeschoss und im Erdgeschoss gibt es Spielzeug, Schnickschnack für die nächste Geburtstagsparty und einen Passfoto-Automaten mit einer Riesenauswahl von Perücken, in dem man brüllkomische Bilder machen kann - in der ersten Etage die Kindermode von Bonton.
Alice à Paris, 9, Rue de L´Odéon, 75006: Entzückende, erstaunlich bezahlbare Kindermode. (Online wird auch nach Deutschland geliefert.)
Gap Kids, 36, Avenue des Champs Elysées, 75008: T-Shirts, Jeans, Jacken - geliefert wird zwar auch nach Deutschland, aber selber gucken ist einfach schöner.
Monoprix, überall in der Stadt: Die Kindermode der Supermarkt-Kette ist nicht nur günstig, sondern auch wirklich hübsch.
Zef, 55, Rue des Saint-Pères: T-Shirts, Pullis, Strickjacken, oft mit Sternen, immer schön, vor allem die Accessoires wie die Tücher.
Bonpoint, 6, Rue de Tournon: Großer Stoßseufzer. Beeindruckender als die Kindersachen, die man hier kaufen kann, sind leider nur die Preise. Aber der Concept-Store in der Rue de Tournon lohnt auch allein fürs Gucken einen Ausflug. (Und ich liebe das Parfüm von Bonpoint...).
DPAM: Gut, bezahlbar, überall in der Stadt.
Anais et Martin, 13, Rue des Récollets, 75010: Ein selten hübscher Kinderladen mit Mode, aber auch Armbändern und Spielzeug, direkt um die Ecke vom Canal Saint-Martin.
Petit Pan, 10, Rue Yvonne Le Tac, 75018: Kindermode (die Schlafanzüge!), Kissen und die unfassbarsten Papier-Lampions, die ich je gesehen habe.
Balouga, 25, Rue des Filles du Calvaire, 75003: Ein toller Laden für Kindermöbel.

WOHNEN
Eine günstige Möglichkeit, mit Kindern in der Stadt zu wohnen: ein Wohnungstausch. Wir waren mittlerweile drei Mal in Paris und wurden nie enttäuscht. Im Gegenteil. Mit ein bisschen Glück findet man Tauschpartner, die ebenfalls Kinder haben, und bekommt eine Wohnung mit Kinderzimmer. Die Adresse, über die wir immer unsere Wohnung tauschen: www.haustauschferien.com.

MEHR TIPPS
David Lebovitz: Ten Great Things to Do With Kids in Paris.
Washington Post: Paris with Kids.
Luvaville: Best Playgrounds in Paris.
Rookie Moms: Spend a week in Paris.
Oh Happy Day: 10 Things to do in Paris with kids.

MEIN PARIS








LE PARISGEFÜHL
Das Altmodische: Dieses Gefühl, nicht nur in der Gegenwart, sondern gleichzeitig auch im 18. oder 19. Jahrhundert zu leben. All die kleinen Läden, die zu keinen Ketten gehören, und doch überleben können. Die Spielzeug-Segelboote, die man im Jardin du Luxembourg mieten kann, die Karusselle, die aussehen wie in Bilderbüchern, dass es in Buchläden tatsächlich noch Bücher gibt, die man selbst aufschneiden muss.
Die Kinderliebe: Ist mir jetzt wieder aufgefallen. Die mögen Kinder auf eine so entspannte Weise. Lassen sich bezaubern. Flirten. Tätscheln. Zwinkern. Winken. Nichts besonderes, aber das ist sehr hübsch und freundlich. Nie hat man das Gefühl, dass Kinder jemandem auf die Nerven gehen.
Die Farben: Das Rausgewaschene, ich mag es so sehr. Die Variationen von sandfarben, steinfarben, beige, grau, irgendwann mal weiß gewesen. Und das Gelbe der Nacht, die Straßenlaternen mit ihrem Licht. Ich kenne keine Stadt, die nachts und bei Regen so schön aussieht wie Paris.
Die Bäckereien: An jeder Ecke eine Bäckerei, und immer könnte ich mir am Fenster die Nase platt drücken. Die Körbe voller Baguettes, die kunstvollen Torten, die Tartes mit Aprikosen und Äpfeln, Macarons in allen Farben, die man sich nur ausdenken kann, Eclairs mit Schokolade und dieser Geruch.
Das Reden: Wie viel die Menschen hier reden. Alle reden immerzu. Wie ich das mag.
Das Restaurant um die Ecke: Egal, wo man in Paris unterkommt, immer hat man nach spätestens drei Tagen sein Restaurant um die Ecke, wo man begrüßt wird, als wäre man ein Freund. Es gibt Cheeseburger und Bier, Mousse au chocolat und guten Kaffee.
Das Verlorengehen: Fällt mir in Paris so leicht wie in keiner anderen Stadt. In jeder kleinen Seitenstraße gibt es irgendetwas zu entdecken, einen kleinen Park, eine Bäckerei, einen Laden, einen Blick.

LE SHOPPING
Merci, 111, Boulevard Beaumarchais, 75003: Der schönste Concept-Store, den ich kenne: Mode, Küchenwaren, ein Restaurant, Schmuck, Notizbücher, ein Café.
Bonton, 5, Boulevard des Filles du Calvaire, 75003: Bloß ein paar Schritte weiter. Ein Kinder-Concept-Store: Mode, Kindergeburtstagsschnickschnack, Bettwäsche, Kinderbücher und ein Passfoto-Automat zum Rumalbern.
E. Dehillerin51 Rue Jean-Jacques Rousseau, 75001: Alles, aber auch wirklich alles, was man zum Kochen brauchen könnte, in meterhohen Regalen bis an die Decke gestapelt.
Printemps, 64, Boulevard Haussmann, 75009:  Mein Lieblingskaufhaus und eine sehr gute Idee, wenn man keine Zeit hat, alle Läden abzuklappern, die man gerne sehen würde: APC, Ba&shCarven, Etoile Isabel Marant, Iro, Maje, Sandro, Surface to Air, Swildens, The Kooples, Vanessa Bruno - alle unter einem Dach.
Galerie Lafayette, 40, Boulevard Haussmann, 75009: Das andere wirklich gute Kaufhaus.
Uniqlo, 17, Rue Scribe, 75009: Außergewöhnlich gute Basics, vor allem für Männer. (Und ich liebe die Loungewear).
Soeur, 88, Rue Bonaparte, 75006: Einer meiner Lieblingsläden. Französische Mode für Mädchen und ihre Mütter, schlichte Kleider, gute Sweater, Strickjacken, Blusen und Accessoires.
Swildens, 38, Rue Madame, 75006: Französischer Rock-Chic, hier habe ich meine Lieblingsschuhe gekauft.
City Pharma, 26, Rue Four, 75006: Eine Apotheke, so sagenhaft voll, dass man sich kaum bewegen kann. Reingehen lohnt sich trotzdem, denn hier gibt es französische Kosmetik zu Sonderpreisen.
La Case de Cousin Paul, 6, Rue Tardieu, 75018: Diese Lampen! Im Laden kann man sich aus Dutzenden von Farben seine eigene Lichterkette zusammenstellen. Verschickt wird auch online.
Le Petit Atelier de Paris, 31, Rue de Montmorency, 75003: Ein zauberhafter Laden - zarte, wunderschöne Keramik und der perfekte Ort, um Geschenke und Mitbringsel zu finden (die man am liebsten selbst behalten möchte).
Hermès, 24, Rue du Baubourg Saint-Honoré, 75008: Überhaupt nicht nötig, hier etwas zu kaufen, schauen alleine macht schon glücklich: all die bunten Seiden-Carrés, die man anschauen und anprobieren darf, die Verkäuferinnen, die in jeder Sprache dieser Welt erzählen, wieviel Handwerk und wieviele Stunden Arbeit in einem dieser Tücher stecken, die Limousinen, die vor der Tür warten. Ein großer Spaß.

LE FOOD
Tarte Kluger, 6, Rue du Forez, 75003: Tarte in allen Variationen, süß, salzig, immer gut.
Hotel Amour8, Rue de Navarin, 75009: Leutegucken und Burger futtern.
Nanashi31, Rue du Paradis, 75010: Gesund, japanisch-inspiriert, lässig.
Mamie Gateaux, 66, Rue Cherche Midi, 75006: Tee, Kaffee, selbstgemachte Tarte, zum Nachmittagvertrödeln.
Le Marché des Enfants Rouge, 39, Rue de Bretagne, 75003: Der älteste Markt von Paris und ein ganz besonders schöner.
Le Bal Café, 6, Impasse de la Défense, 75018: Guter Kaffee, gutes Essen, guter Ort.
Ladurée, 21, Rue Bonaparte, 75006: Ich liebe den Tee-Salon von Ladurée in Saint-Germain. Eine Tarte Tatin, eine Schachtel Macarons, schon auf dem Nachhauseweg verputzt, und das Leben ist schön.
Rose Bakery, 30, Rue Debelleyme, 75003: Für einen Kaffee oder zum Sonntagsbrunch - manchmal ist der Service allerdings grottig.
Café Flore, 172, Boulevard Saint-Germain, 75006: Viel französischer geht es nicht, da stören nicht mal all die anderen Touristen.
La Grande Epicerie/ Bon Marché, 38, Rue de Sèvres, 75007: Die Feinkostabteilung des Kaufhauses Bon Marché. Food-Porn.
Coutume Café47, Rue de Babylone, 75007: Mein Lieblingscafé. Keine Ahnung, was sensationeller ist: der Kaffee oder die Einrichtung.
Restaurant Frenchie, 5,6, Rue du Nil, 75002: Moderne, französische Küche. So toll, dass man nur mit Glück einen Tisch bekommt.
Chez Janou, 2, Rue Roger Cerlomme, 75003: Französische Küche und so viel Mousse au chocolat zum Nachtisch, wie man essen kann. Hier nachzulesen.
Pain de Sucre, 1, Rue Rambuteau, 75003 Paris: Winzig klein und ganz groß. Unfassbare Patisserie.
Café Maure de la Mosquée, 39, Rue Geoffroy Saint-Hilaire, 75005: Honigtriefendes Baklawa und süßer Minztee neben der Grande Mosquée.

LE SONNTAGNACHMITTAG
Canal St. Martin, Métro-Station République: An Sonntagen wird die Straße am Kanal für die Autos gesperrt, und man kann wunderbar spazierengehen, es ist grün, ein bisschen schrabbelig und wunderschön. (Und falls jemand Lust auf einen Kaffee hat: das "Hotel du Nord" ist nett, das Café "Chez Prune" ein Totalflop).
Seine-Ufer: Ein Spaziergang am Ufer der Seine mit Picknick, das ganz große Paris-Gefühl.
Musée Rodin: Einer der wenigen Orte auf dieser Welt, an denen einem ein Künstler, von dem man sich ganz fest eingebildet hat, er könnte einen nicht berühren, weil man sich an all den Abbildungen satt gesehen hat an, so neu vorkommt, als würden seine Skulpturen erst vor zehn Minuten fertig geworden sein. Selten so gerührt gewesen von einem Museum und davon, wie nahe man Kunst hier kommen darf. Dazu der knarzende Boden und dieser Garten, ein unvergessliches Erlebnis.
Sacre-Coeur: Ja, ja, ich weiß - touristischer geht´s gar nicht. Und doch hab ich hier immer wieder das Gefühl, an einem spirituellen Ort zu sein. Und der Blick über die Stadt ist wunderschön. Auf der Rückseite der Kirche ist es übrigens sehr ruhig und oft menschenleer, als hätte jemand den Tourismus ausgeschaltet. (Und der kleine Park ist einer der romantischsten Orte, die ich in Paris kenne...).
Noch ein paar wirklich gute Museen: das Musée d´Orsay, das Musée de la vie romantique, Maison européenne de la photographie und das Palais de Tokyo.

Jetzt bin ich neugierig: Was sind eure liebsten Orte in Paris? Was liebt ihr hier besonders?
(Und morgen dann: Paris mit Kindern...).

PARIS, NOTIZEN



* Jede Stadt, in die ich reise, hat ihr eigenes Essen. In Paris esse ich Dinge, die ich sonst fast niemals esse, und ich esse sie in groben Mengen, immer nur hier. Brie zum Beispiel. Und Tuc-Cracker mit Frischkäse. Und Profiteroles. Mit dem Käse hat mich der Laden gegenüber angesteckt, einer der besten Käseläden der Stadt, hat unsere Haustausch-Partnerin gesagt, wie recht sie hatte. Die Menschen in diesem Laden sprechen den Namen jeder Käsesorte aus wie ein Gebet. Erst habe ich darüber gegrinst, ist doch nur Käse, dann habe ich probiert. Oder der Bäcker an der Ecke. Egal, wann ich runtergehe, um Baguette zu kaufen, oder ein Brot mit Feigen, die Schlange geht immer bis rauf auf die Straße. Ich würde auf dieses Baguette ewig warten, ich habe nie ein besseres gegessen (und immer ist es noch heiß, wenn ich es kaufe). Fanny habe ich mit meiner Gier schon angesteckt, Boooot, sagt sie beim Aufwachen, Boooot, dann ziehen wir uns an, gehen runter, stellen uns an, und kaufen Boooot. Die Verkäuferin schenkt Fanny jedes Mal ein Stückchen Brioche.
* Ich bin ein Supermarkt-Freak. Ich kann nicht genug davon bekommen, durch die Gänge im Monoprix zu gehen und mir das Essen anzuschauen, das ja so ungewöhnlich nun wieder auch nicht ist, und doch.
* Fanny ist viel weniger aufgeregt als ich dachte. Nach zwei Tagen geht sie den Weg zum Spielplatz, als würden wir hier schon ewig leben, sie ist ganz aufgeregt, wenn es in den Supermarkt geht, weil sie dann wieder im Wagen sitzen und die Einkäufe hinter sich in den Wagen werfen darf, beim Bäcker grüßt sie jeden, als wäre er ein Freund. Tu veux jouer avec moi, hat heute ein kleiner Junge auf dem Spielplatz gefragt, und Fanny nickte. So einfach ist das, es braucht nicht einmal eine Sprache dazu.
* Jetzt, wo ich mal Pause mache, fällt mir auf, wie müde ich eigentlich bin. Ich bin glücklich, ich möchte hundert Dinge in dieser Stadt tun, in diesen Porzellan-Laden und zu Alice à Paris und an der Seine spazieren gehen und eine Hose finden, in der ich mich sexy finde. Und kann mich kaum dazu aufraffen, aufzustehen. Also sitzen wir auf dem Spielplatz und gucken Fanny beim Rutschen zu. Gehen in Montmartre spazieren, Straße rauf, Straße runter, langsam, unaufgeregt, ohne große Worte, und es fehlt nichts zum Glück, gar nichts. Der Eiffelturm dann vielleicht am Wochenende. Vielleicht auch nicht.
* Vorgestern bin ich einen Tag lang alleine durch die Stadt gegangen, meine Lieblingsorte entlang. Durch Saint Germain, durchs Marais. In Zeitlupe einen Cheeseburger gegessen. Wie gut es tut, auch mal allein zu sein, hin und wieder, für einen Tag in meiner eigenen Zeit zu leben und in meinem Tempo, nicht zuständig zu sein, verantwortungslos, nur den Impulsen nach. Auf dem Rückweg in der Metro solches Herzklopfen gehabt, meine Herde wiederzusehen, dass ich kurz überlegt habe, auszusteigen und ein Taxi zu nehmen, nur um fünf Minuten früher da zu sein.
* Borgen ist eine verdammt gute Serie (danke, Kirsten). 34 Meter über dem Meer ist ein wunderbares Buch. Ich trau mich nicht, das letzte Kapitel zu lesen, ich möchte nicht, dass es endet. Ich möchte es so gerne noch einmal zum ersten Mal lesen (danke, Lykke!).
* Der Mann in der Wohnung gegenüber sieht traurig aus. Er hat den ganzen Tag das Fenster auf, genau wie wir, wir gucken direkt in seine Wohnung und er in unsere, wir tun beide so, als würden wir es nicht bemerken, nur wenn er Fanny sieht, lächelt er manchmal. Was ihn wohl so traurig macht?
* Schön, am offenen Fenster zu sitzen, nicht rauszusehen, nur rauszuhören. Frauengestöckel, ein Krankenwagen, ein Kind, das lacht, das Gemurmel aus dem Bistro gegenüber, das Bimmeln der Montmartre-Bahn, ein Mofa, ein hohes und ein tiefes Lachen.


PARIS










Fünf Tage alles eigentlich bloß immer nur in Zeitlupe gemacht. Gegangen. Weiter gegangen. Abgebogen. In diese Straße hinein. Und in diese. Keinem Plan folgend, bloß einem Gefühl. Im Café gesessen, ein paar Seiten gelesen, eine Postkarte geschrieben, noch ein paar Seiten gelesen. Einfach nur da gesessen und geguckt. Am Nebentisch sitzt ein Paar mit einem Baby. Das Baby schläft im Kinderwagen, das Paar hält Händchen und sagt nichts. Man sieht ihnen ihre Müdigkeit an und ihr Glück, ich vermisse Fanny, ich vermisse sie ganz schrecklich. Irgendwie erwartet, dass das eine ganz große Sache wird mit dem endlich wieder Ich, ganz groß und mit Ausrufezeichen, aber das Alleine-Ich ist auch gar nicht anders als in Berlin, nur weniger müde und ein bisschen entspannter, irgendwie beruhigend. Und ein bisschen langweilig. Zeit zu haben ist schön. Dinge ganz langsam zu machen ist schön. Ganz langsam zu frühstücken. Ganz lange in der Badewanne zu liegen. Überhaupt eine Badewanne zu haben und nicht nur eine Dusche. Ganz in Ruhe etwas anzuprobieren. Am Ufer der Seine entlang zu gehen und auf die Uhr zu schauen und drei Stunden sind vergangen. Das Licht und die Farben hier, als hätte jemand die Stadt ein paar Mal zu oft gewaschen, wunderschön. Jedes Mal, wenn ich die Tür aufschließe das Gefühl, nach Hause zu kommen, zu Hause zu sein. Ich liebe es, eine Küche zu haben und ein Regal voller Bildbände, eine CD-Sammlung und eine Nachbarin, die jedes Mal "Schhhhhh" sagt, sobald sie mit ihren Hunden das Treppenhaus betritt, "Schhhhhh" und sie bellen trotzdem. Bis zur Seine sind es zwei Minuten. Bis zum Louvre zehn. Bis zu meiner Lieblingsbäckerei fünf Minuten. Es ist schön, allein zu sein. Und auch merkwürdig. Die Stadt ist voller Wirs, beschrieben mit unserer Geschichte. Da vorne haben wir letzten Sommer mit Fanny im Park gesessen und gepicknickt. Hier haben wir eine Strickjacke für sie gekauft, da war sie noch in meinem Bauch. Hier haben wir immer Kaffee getrunken. Nach zwei Tagen fühle ich mich plötzlich leicht, so leicht wie schon seit Monaten nicht mehr. Keine Wolke am Himmel, keine Verantwortung, für gar nichts. Ich kaufe mir knallrote Lippenstifte und eine Bluse und zwei Hosen und ein Paar Schuhe, goldene Schuhe, und ein Armband und bereue gar nichts. Ich überlege, ins Kino zu gehen, gehe dann aber doch wieder ins Café. Zum Abendessen gibt es Brot und Ziegenkäse, Kaffee-Eclairs und Macarons. Ich schaue mir den Bildband von Carine Roitfeld an. Ich schaue mir drei Folgen "Downton Abbey" an. Der Mann zeigt mir auf Skype das schlafende Kind und ich wische mir eine Träne weg und bin sagenhaft glücklich, keine anderen Sorgen zu haben, als meine Herde zu vermissen. Ich gehe noch einmal raus, an die Seine, ich mag dieses gelbe Licht der Pariser Straßenlaternen, ich mag, wie still es mitten in der Stadt plötzlich ist, ich stelle mich auf den Pont des Arts, gucke auf die Eiffelturmspitze und versuche, diesen Moment auswendig zu lernen. Am letzten Morgen fahre ich noch hoch nach Montmartre zum Hotel Amour, der Ort, wo meine Paris-Liebe vor ein paar Jahren begann, auf einen Cheeseburger und einen Blick auf dieses eine Wort, das diese Stadt so perfekt beschreibt, und mein Gefühl und überhaupt alles. Amour.

PARIS













Morgen fliege ich nach Paris. Alleine. Ohne Kind, ohne Mann, nur ich, fünf Tage lang. Vor zwei Wochen kam eine Mail mit der Frage, ob wir nicht Lust auf einen spontanen Wohnungstausch hätten, Prenzlauer Berg gegen St. Germain. Ich hatte. Wie immer, wenn mir jemand Paris in mein Herz träufelt, aus keinem besonderen Grund, einfach nur, weil Paris so ist wie Paris. Der Mann hatte keine Lust mit Kind im Februar zu verreisen, zu kalt, zu ungemütlich, zu viel Zeug auf der To-Do-Liste. Stimmt ja alles, was er sagte. Vor allem, was er noch sagte: Flieg doch alleine, ich fahr mit Fanny nach Hamburg, sie muss ihre Halbgeschwister sowieso mal wieder sehen, und wo mein Schreibtisch steht, ist ja egal, schaffen wir schon. Wirklich? Wirklich. Wirklichwirklich? Ich glaube, du kannst es gebrauchen. Und auch das stimmte. Wenn ich mich nach etwas gesehnt habe in meinem Leben mit Kind, in dem so viele Sehnsüchte erfüllt sind, dann war es genau das: nach der Schwangerschaft und vierzehn Monaten mit Baby mal wieder das Gefühl zu haben, verantwortungslos sein zu dürfen. Auszuschlafen, so lange ich will, so lange der Körper will (keine Ahnung, ob er es noch kann). In meiner eigenen Zeit zu leben, ein paar Tage lang. Vor mich hinschauen, hingehen, hintrotten, hintrödeln zu können. Ohne ein Auge, ein Ohr, zwei Augen, zwei Ohren, meine Seele bei Fanny zu haben. Keine Alarmanlage sein zu müssen. Nicht die Pflicht zu haben, darauf zu achten, dass da bloß keine Ecken, Kanten, Abgründe sind, an denen sie sich verletzen könnte.

Das bekomme ich jetzt. Ich bin dankbar dafür. Ich hab Angst davor. Ich freue mich unbändig und will nicht weg. War doch noch nie länger von meinem Mädchen als ein paar Stunden getrennt. Vermisse sie schon. Obwohl sie doch noch gar nicht in Hamburg ist und ich noch nicht in Paris, sondern immer noch auf ihrem Hochstuhl sitzt und ihre Haarspange im Obstbrei badet, dadada. Wie soll ich es aushalten ohne meine Herde? Ich weiß, dass meine Herde es ohne mich aushalten wird, aber ich ohne sie? Nein, ich bin keine Rabenmutter. Ich bin nur eine Frau in den Dreißigern, die von ihrem Kind begluckt werden will. Aber wir werden skypen. Falls Mademoiselle Fanny denn Zeit für mich hat.

(Und obwohl meine Liste mit den Paris-Adressen schon lang ist, kann sie sehr gerne noch etwas länger werden. Falls jemand also noch einen guten Tipp hat: Ich würde mich so freuen).

Print: "I love Paris" von LuciusArt/ Etsy.

Paris: Habt Ihr Tipps?


Nur noch fünf Tage. Bin ich vielleicht aufgeregt. Suche mir gerade ein paar Adressen heraus. Ein paar Dinge und Orte, die auf meiner Liste stehen: 
+ ein Burger und eine Creme caramel salé im Hotel Amour
+ eins von diesen altmodischen Kindersegelbooten auf dem Teich im Jardin du Luxembourg fahren lassen
+ Mittagessen in der Rose Bakery
+ Glücksarmbänder bei Merci kaufen (keine Ahnung, wie ich darauf komme, aber ich bin mir sicher, dass mir die Armbänder, die sie bei Merci für ein paar Euro an der Kasse verkaufen, Glück bringen, deswegen brauche ich immer ein paar auf Vorrat).
+ Uniqlo (yay!)
+ Macarons futtern (bei jeder sich bietenden Gelegenheit). Und pain au chocolats. Und steak frites.
+ die Fressabteilung von Bon Marché
+ Teetrinken bei Ladurée (ah, diese Bilder)
+ Bonton (fürs Spielzeug) & Alice à Paris (für die Babysachen) 
+ Picknick an der Seine (und ein Eis bei Berthillon)
+ in Notre Dame eine Kerze für meine Liebsten anzünden
+ Creme kaufen - und zwar gleich ein paar Tuben. Marlene sagt: Es gibt keine bessere Creme als die von Embryolisse. Und da Marlene weiß, was gut ist, bringe ich uns einen ordentlich Vorrat mit. Bei "City Pharma" in der Rue du Four 26 in St. Germain gibts Kosmetik offenbar zu unschlagbaren Preisen. Das schau ich mir auf jeden Fall an. 
+ das "Musée d´art moderne". Meine Haustausch-Freundin Helene sagt: "Go there to have a drink, the view is fantastique!". Das trifft sich gut: gegenüber im "Palais du Tokyo" kann man im "Tokyo Eat" nicht nur lecker essen, sondern auch die tollsten Mitbringsel im Store von Künstler André kaufen.

Jetzt wüsste ich zu gern von Euch: Habt Ihr noch tolle Paris-Tipps für mich? Lieblingsorte, Restaurants, Shopping-Tipps, Bäckereien? Darüber würde ich mich riesig freuen. (Wir wohnen übrigens im 17. Bezirk, falls sich da jemand auskennt?). MERCI!

Gastbeitrag: Ein perfekter Sommertag von Karolina Stasiak




Ein perfekter Sommertag in... WIEN.

Frühstück im "Palmenhaus", ein ursprünglich klassizistisches Gewächshaus mit hohen Decken und vielen Pflanzen. Anschließend ein Abstecher durch den Burggarten mit seinen vielen Rosen ins Museumsquartier. Zum Shoppen lohnt sich immer ein Blick in den Laden "Park", gute Auswahl an Martin Margiela und Ann Demeulemeester oder "inked" im 1. Bezirk. Dort findet man nette Shirts und Sommerkleider. Am Nachmittag ein Ausflug in die Weinberge zum Heurigen "Hajszan" und dort den heurigen (diesjährigen) jungen Weißwein probieren, dabei im Liegestuhl zwischen den Weinreben in der Sonne sitzen und Schinken mit frisch geriebenem Kren (Meerretich) genießen (wenn bloß der Akzent von der Nachbarliege nicht so präsent wär'). Zum späten Dinner ins legendäre "Skopik & Lohn" im 2. Bezirk, ein wunderschönes Gasthaus mit wilder Deckenbemalung von Otto Zittko und dem eleganten Besitzer Horst, der, stets gut gekleidet, das Licht jede halbe Stunde dimmt und alte Klassiker der 20er Jahre spielt. Highlight: frisch gebackenes, knuspriges Brot, gute französische Butter und ein Glas Grüner Veltliner von Bründlmayer.

Fotos: Palmenhaus/ BMWFJ (1), Conceptstore Park/ signature privée (2), Skopik & Lohn/ Vienna Unlike.




Ein perfekter Sommertag auf.... MALLORCA.

Früh morgens, wenn es noch leer ist und die Sonne auf dem türkisfarbenen Meer glitzert: Der Strand "EsTrenc" bei den Salinen, fast wie auf den Seychellen. Ein hübscher, feiner Laden in Santanyi ist das "Sal de la vida", dort kann man neben Salz andere Lebensmittel, Olivenöle, Weine, Kekse, in genialen Verpackungen erwerben und so einiges kosten. Weiter zum nächsten Geheimstrand "L´Almunia" - die Einheimischen entfernen jedes Jahr die Schilder, damit die Touristen sich nicht dorthin verirren. Die Wegbeschreibung kriegt man mit viel Glück von Menschen am Straßenrand erklärt: "Bei der Wand mit dem roten Herz links abbiegen, beim blauen Pfeil rechts, beim Schild wieder links, dann die vielen, vielen Stufen runterlaufen". Aber es lohnt sich: Feines Wasser, kaum Menschen, riesige Felsen. Am Abend unbedingt bei Manolo reservieren: "Bodega Barahona" in Ses Salines - die besten Tapas im Süden und ein alter, herzlicher Mann der persönlich jeden einzelnen Fisch aus seinem Salzmantel befreit, mit Olivenöl würzt und mit einem Kreuzzeichen serviert. Man sitzt an der Straße und, wenn es voll wird, auch im Teil der Seitenstraße neben den Mülltonnen, aber je später man kommt, desto lustiger wird es. Nett zum Aperitif und gleich daneben: "Cassai" (ein genialer Gin Tonic mit Kardamom). Zum Schlafen empfehle ich das Hotel "Rural es Turo" ganz in der Nähe, mit weißen Betten am Pool und einem genialen Ausblick auf Santanyi.

Fotos: Mallorca Agraoturismo (1), Manolo/ Devinis (2), Cassai (3)



Ein perfekter Sommertag in... BARCELONA

Zum Essen - für mich übrigens eines der besten Fisch-Restaurants der Welt - das "Big Fish" im Born-Viertel, allein wegen der Shabby Chic-Einrichtung und der Details im Speisekartendesign ein Muss (Designbüro: Lazaro Rosa Violan). Shopping: Papabubble, Bio-Bonbons in ausgefallenem Look, super zum Verschenken. Am Schönsten wohnt es sich im "5Rooms", allein weil man das Gefühl hat, zuhause und nicht im Hotel zu sein. Ein zentral gelegenes B&B mit stilvoll und individuell eingerichteten Zimmern.

Fotos: Big Fish (1), 5Rooms (2)


Karolina Stasiak arbeitet als freie Art-Direktorin und lebt in Wien und Berlin.

Gastbeitrag: Mein Hamburg von Marcus Luft








































Es war der 14. Februar 2005, exakt um Mitternacht. Es regnete. Vor sieben Stunden hatte ich meinem holländischen Freund in Amsterdam gesagt, dass sein Leben nicht mehr mit meinem zusammen passe, ich habe meine Reisetasche gepackt, den Hund geschnappt und mich ins Auto gesetzt. Einfach so. Zurück nach Hamburg. Endlich. Zu jemandem, der mich erwartet. In eine Stadt, die mich erwartet.

Es war also Mitternacht, als ich über die Lombardsbrücke fuhr und Radio Hamburg hörte. Ein schlechter Rundfunksender. Aber wie das so ist: Man braucht das ganz Alltägliche, wenn man zur Ruhe kommen will. Gewohntes wie das: Immer um null Uhr spielt dieser unsägliche Sender "I love to live here in Hamburg". Angekommen. Geregnet hat es noch immer. Diesen Regen, den es nur hier gibt. Man sieht ihn nicht, man merkt ihn nicht. Nass wird man trotzdem.

Seitdem bin ich in Hamburg geblieben. Natürlich denke ich jedes Mal, wenn ich in Berlin bin: "Ach, was wäre es schön, in Berlin zu wohnen." Aber spätestens, wenn man über den Horner Kreisel in die Stadt hinein fährt und irgendwann die Alster sieht, ist klar: Hamburg, meine Perle. (Auch so ein Radio Hamburg-Song, den ich mag). Das hat gar nicht mal so viel mit Menschen zu tun, die ich hier kenne. In Berlin oder anderswo habe ich mehr Freunde. Aber einige wenige reichen. Vor allem aber sind es bestimmte Orte, die es nur hier gibt. Weil sie für Hamburg stehen. Oder weil ich mit ihnen etwas Besonderes verbinde. Orte eben wie diese:

Cafe Amphore
Ja, es gab eine Zeit, da stand der Chefredakteur vor der Mini-Wand und sagte: "Wir haben nächsten Monat 600 Seiten, die Post weigert sich, die Abo-Auflage als Zeitschrift zu versenden, weil die Ausgabe so schwer ist. Ach, machen wir doch noch ein 20seitiges Pizza-Special." Vielleicht war es die beste Zeit, um in Print zu machen. Seltsamerweise hatten wir trotzdem jede Menge Spaß - und freie Zeit. Mit Nadines rotem Alfa fuhren wir nachmittags in die Amphore, einem Café oberhalb der Hafenstraße, dabei hörten wir Donna Summers "Last Dance". In der Amphore tranken wir Bionade (die kam damals gerade auf), überlegten uns Themen für das 20seitige Pizza-Special, schauten auf die Elbe und hatten es einfach schön. Bis heute ist die Amphore ein wunderbarer Ort, um in angenehmer Stimmung abzuhängen.
Cafe Amphore, Hafenstraße 140, 20359 Hamburg.

Golem
Natürlich geht einem Hamburg irgendwann immer auch mal auf den Geist. Dann will man ausgehen. Ich gehe nicht oft aus. Aber wenn ich ausgehe, soll es eine Nacht werden, an die man sich erinnert. Solche Nächte kann man im Golem erleben. Bisschen ratzig, nicht zu junges Partyvolk (dafür ist ihnen der Weg bis zum Hafen vielleicht zu weit), lustige Musik, Kir Royal aus Sektschalen. Gespräche darüber, wie man mit goldenen Rolex-Uhren an tätowierten Armen umgehen soll ("Es ist wie beim Ficken. Nicht nachdenken. Einfach machen.") und ein Barkeeper mit der geilsten Fresse, die ich je gesehen habe.
Golem, Große Elbstraße 14, 22767 Hamburg.

Hasenschaukel
Ich mag keine schwulen Bars. Ich habe quasi Hausverbot im Cafe Gnosa. Die Lange Reihe ist für mich Tabu. Aber die Party "Cafe Bukarest" im Strickliesel-Ambiente der Hasenschaukel hat was. Und warum Lesben Schwule immer wie kleine Jungs behandeln ("Geh doch vor zum Tresen, Kleiner. Sonst kriegste nie ne Limo") - ja, das werde ich wohl nie verstehen.
Hasenschaukel, Silbersackstr. 17, 20359 Hamburg.

Rialto
Das Rialto gibt es schon so lange, wie ich in Hamburg wohne. Also seit - inklusive Amsterdam - mehr als 20 Jahren. Erst hingen dort rote Samtvorhänge. Dann standen helle Ikea-Stehlampen in den Ecken des Lofts. Nun gibt´s ein leichtes-modernes Ambiente und die größten Schnitzel der Stadt. Hingehen!
Rialto, Michaelisbrücke 3, 20459 Hamburg.

LUV
Man wird alt, wenn man Dinge sagt wie: "Also früher war es hier schöner!" Wenn diese Floskel stimmt, bin ich alt. Denn die Schanze war früher wirklich besser. Jeden Morgen saß ich mit Nadine im Transmontana draußen auf Bänken, die auf Sandboden standen. Heute ist der Weg gepflastert und heißt Piazza und wird von Marco-Polo-Reiseführer-Touristen bevölkert, die sich aufregen, wenn man zweite Reihe parkt. Ein Kleinod in der Schanze ist der Möbelladen LUV. In einer alten Garage, neben dem Apple-Store, auf dem Weg zu Wohnkultur 66. LUV hat ausgefallene Lampen, Sofas, Tische. Nicht sehr viel. Aber gute Stücke. Und einen Besitzer, der einen berät, wie man selten noch beraten wird. Ich mag den Laden. Und morgen gehe ich wieder hin und erzähle ihm, dass ich immer noch überlege, mir den Schreibtisch mit der Lederplatte zu kaufen. Er wird mich wieder beraten. Mir wieder Tipps geben und sagen: "Überlege es dir. Irgendwann spürst du schon, ob er zu dir gehört!".
LUV Hamburg, Ludwigstr. 11, 20357 Hamburg.

Maultaschenstand auf dem Öko-Markt Schulterblatt
Noch nicht selbst probiert. Aber da ein Freund bei jedem Treffen von den Maultaschenfrauen auf dem Ökomarkt auf der "Piazza" spricht, empfehle ich sie nun mal blind. Denn kochen kann er, der José. Vielleicht sollte er sie endlich mal für mich zubereiten.
Öko-Wochenmarkt an der Schulterblatt Piazza, Donnerstag 13.30 - 18.30 Uhr.

Lütt´n Grill
Halbes Hähnchen mit Pommes. Ein Imbiss. Klingt erstmal nicht ansprechend. In dem Fall ist das anders. Denn die Hähnchen sind Bio. Die Marinade ist umwerfend und selbst gemacht. Und die Regeln, die an der Wand hängen, sind ein Versprechen, dass hier kein Scheiß auf den Pappteller kommt. Und: Der Grill ist bei mir ums Eck!
Lütt´n Grill, Max-Brauer-Allee 277, 22769 Hamburg.

Wasserspiele in Planten un Blomen
Mein absolutes Highlight. Wenn auch das kitschigste. Spießigste. Hamburgischste. Planten un Blomen ist mitten in der Stadt und eine völlig unterschätzte Grünanlage. Angelegt für die Bundesgartenschau anno dazumal, ist sie bis heute ein kleines Paradies (inklusive Klassik-Beschallung im Rosengarten). Das Hightlight aber ist: sommerliche Wasserspiele mit Fontänen-Orgel und bunter Scheinwerfer-Illumination. Im Hintergrund geht die Sonne hinterm Fernsehturm unter. Man sitzt zwischen alten Paaren, türkischen Vorstadtkids und einigen Touristen. Und man schaut sich das alles an und weiß, warum es richtig ist, dass Radio Hamburg jeden Tag mit "I love to live here in Hamburg" begrüßt.
Planten un Blomen, hier sind die Wasserlichtkonzerte im Juli.

Marcus Luft ist Fashion Director von GALA und bloggt auf "Too Posh to Push".
Fotos: Elblicht

Winter, du kannst mich mal




Geht es nur mir so oder ist der Winter dieses Jahr speziell grausam? Mir ist kalt. Ich bin müde. Muffig bin ich auch, denn ich hab schon wieder Zahnschmerzen. Und werde den Abend deshalb nicht bei meiner Freundin, Renovierungskönigin Marlene, sondern beim Zahnarzt verbringen. Buhu. Aber es gibt Trost. Ziemlich guten sogar. Ich habe unseren Urlaub gebucht und eine Finca auf Mallorca gefunden, die so aussieht, wie ich mir eine anständige Finca vorstelle. Ich habe da keinerlei Erfahrung, aber das sieht doch schön aus, oder?
Alle Fotos von Easy Finca.
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