Tarte Tatin (und ein Stückchen Pizza)


Und wie sie eben so gekiekst hat am Telefon, so hab ich sie schon lange nicht mehr gehört, ach Paris, sagte sie. Und: Ich bin so glücklich und müde vom Rumgehen, und wie ich sofort wusste, was sie meinte, dieses sich müde laufen in Paris, weil man einfach immer mehr sehen möchte, mehr aufsaugen will, weitergehen muss. Und ich hab eine Tarte Tatin bei Laduree gegessen, sagte sie, und mir ging es genau wie dir, es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte geheult, diese Creme Double, die sie auf einem Silbertablett servieren, ach, dieser Geschmack. Auf dem Nachhauseweg drei Boskopäpfel gekauft und geschält und in dicke Scheiben geschnitten und Karamell gemacht und die Apfelscheiben ganz vorsichtig darauf geschichtet und den Blätterteig zurechtgeschnitten und alles in den Ofen geschoben und ganz tief diesen Duft eingeatmet und gewartet, bis der Teig goldbraun ist und dann noch eine Viertelstunde gewartet, sehr ungeduldig schon, bis ich sie endlich stürzen konnte, und mich so gefreut, dass sie wirklich aussah wie eine Tarte Tatin und gleich die Hälfte gegessen, mit Creme fraiche, und die Augen geschlossen. Wie schön, dass man Glück manchmal auch backen kann.

Fanny hat sich am Wochenende auch glücklich gegessen. Ihr allererstes Stückchen Pizza.

9 Kommentare:

  1. So wie es aussieht hat da eine große Liebe begonnen. Schön. Denn eine richtig gute Pizza kann richtig glücklich machen.
    Überhaupt: ganz toller Text!

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  2. Mensch, jetzt sollte ich aber auch endlich mal eine Tarte Tatin backen. Deine Eindrücke klingen sooo lecker.

    Und ja die ganzen kleinen Momente des 1. Mals. Das erste Mal Baden, das erste Mal feste Nahrung und dann jetzt das erste Mal eine Pizza. So schön! Wir hatten letzte Woche das erste "Warum, Mama?" und hoffen ganz fest, dass es uns in der Zukunft nicht den letzten Nerv rauben wird ..

    Liebe Grüße und einen, wahrscheinlich letzten, schönen, warmen und sonnigen Herbsttag, Sindy

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  3. Danke, liebe Silke, ich glaub, das wird echt eine ganz große Liebe. Eine schöne Woche!
    Ms Fisher, das musst Du unbedingt probieren, dachte immer, das sei irre kompliziert, aber das geht fix und schmeckt SO gut! Wow, jetzt geht es also los mit dem Warum, wie aufregend. Dir auch einen schönen Tag, liebe Sindy!

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  4. Hach, hab deinen Text mindestens dreimal nacheinander gelesen und musste jedes Mal voller Behagen seufzen. Schön!
    Mein nächstes Experiment wird definitiv die Tarte Tartin, vor welcher ich bisher auch immer ein bisschen zurück schreckte. Tarte - muss schwierig sein. Klingt aber gar nicht so. Wird versucht.
    Und jetzt hab ich Appetit auf Pizza..

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  5. Hach, Romy, dankeschön! Es ist wirklich ganz einfach, hatte ein bisschen Angst vorm Karamell, aber auch das ist wirklich nicht der Rede wert. Und das Rezept von Photisserie ist ein Knaller. (Ich liebe übrigens Deinen Namen!). Liebe Grüße (bist Du schon wieder in Schweden?)!

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  6. Ooh ja.. Bei Photisserie schmöker ich seit Neuestem auch gerne (dank deiner Lieblinslinks-Spalte). So viel Ästhetik, da bin ich manchmal fast neidisch auf einen solch geschärften Blick.
    Bin ab Ende Oktober endlich wieder in Schweden, kann es kaum abwarten. Dort wird dann schon das erste Mal Schnee gefallen sein. Und alle werden noch einmal nach draußen strömen, rote Nasen haben und sich an den letzten hellen Tagen erfreuen, bevor es dunkel wird. Toll!
    Leider bleibt diesmal gar nicht so viel Zeit. Vielleicht noch nicht einmal genug, das Heimweh zu stillen, aber immerhin ein Lichtblick.
    Schweden-Versorgungswünsche nehme ich gern entgegen und einige sind auch schon im Hinterkopf verankert. Nur so. =)
    Liebste Grüße!

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  7. Ach, klingt das schön. Ich hoffe, Du kannst das Heimweh trotzdem stillen. (Hab übrigens so eine Idee, was Versorgungswünsche angeht, darüber schreibe ich mal in den nächsten Tagen...). Gute Nacht!

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  8. Da bin ich gespannt drauf!
    Übrigens, gerade gefunden, sowas wie Heimweh-Musik. http://livingroomsongs.olafurarnalds.com/
    Gute Nacht!

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