Jeff Bridges, Fotograf
Ich liebe Jeff Bridges (wer nicht?). Trotzdem wusste ich bis heute nicht, dass er auch ein richtig toller Fotograf ist. Hier ist seine Website. Gefunden über einen meiner Lieblingsblogs: Miss Moss.
Mal eben schnell
Heute habe ich mich dabei erwischt, wie ich neidisch auf ihn war. Neidisch darauf, dass er heute ins Büro gehen darf, raus in die Welt, an seinen Computer, schreiben, denken, arbeiten, in der Kantine mit den Kollegen etwas essen, oder doch lieber rausgehen auf eine Portion Sushi, bei dem Wetter. Neidisch darauf, dass er Kaffee trinken kann, richtigen Kaffee mit Koffein. Neidisch darauf, dass er seinen Tag damit beginnt, auf dem Balkon zu sitzen und zu rauchen, nicht einmal nur des Rauchen wegens, vielmehr wegen dieser Ruhe, mit der er Dinge tun kann, auf dem Balkon sitzen am frühen Morgen, der Straße beim Aufwachen zusehen, duschen, noch eine Email schreiben.
Solche Gedanken dauern nie lange. Meistens nur, bis Fanny morgens aufwacht und das erste Mal lacht. Keine Ahnung, wie man direkt nach dem Aufwachen so gute Laune haben kann, aber sobald sie aufwacht, lacht sie über das ganze Gesicht und strampelt, strampelt, strampelt, als ob es nichts Schöneres gäbe als aufzuwachen. Ich gewöhne mich nie an dieses allererste Lachen des Tages und diesen kleinen Tanz im Liegen, obwohl sich mir vor Glück jedes Mal das Herz umdreht. Und es gibt viele solcher Momente. Aber es gibt auch diese Momente, in denen ich mich danach sehne, nur mal einen Tag für mich zu haben, nicht um sieben Uhr aufzustehen, um zehn Minuten in Ruhe zu duschen, nicht erst am Nachmittag mal etwas zu essen, nicht bei jeder Verabredung oder bei jedem kleinen Ausflug ohne sie darüber nachzudenken, ob mir gleich die Brüste platzen, oder ob sie trinkt, wenn ihr Papa ihr die Flasche gibt, oder ob sie sich vielleicht ganz schrecklich verlassen fühlt von ihrer egoistischen Rabenmutter, die mal eben schnell für eine Stunde zu Zara muss, um nicht wahnsinnig zu werden. Einfach mal vor die Haustür gehen, ohne darüber nachzudenken, ob ich Windeln, ein Spucktuch, das Regenverdeck, eine Mütze, einen Notfallbody, ein paar feuchte Tücher und ihren Knisterelefanten eingepackt habe. Mal wieder meinen Körper für mich haben. Mal so etwas wie einen klaren Gedanken fassen können, statt mitten im Satz zu vergessen, was ich eigentlich sagen wollte, weil mein Gehirn so verklebt ist. Mal nicht um Mitternacht neben ihm einzuschlafen, wenn sie sich endlich ihrer Müdigkeit ergeben hat. Genieß die Zeit, solange du noch schwanger bist, schlaf dich aus, setz dich ins Café, geh in die Stadt, geh ins Kino, hat mir J. immer gesagt. Sobald du ein Kind hast, ist alles anders. So dramatisch wird es schon nicht sein, hab ich mir damals gedacht. So dramatisch ist es auch nicht. Nur anders. Sehr anders.
Solche Gedanken dauern nie lange. Meistens nur, bis Fanny morgens aufwacht und das erste Mal lacht. Keine Ahnung, wie man direkt nach dem Aufwachen so gute Laune haben kann, aber sobald sie aufwacht, lacht sie über das ganze Gesicht und strampelt, strampelt, strampelt, als ob es nichts Schöneres gäbe als aufzuwachen. Ich gewöhne mich nie an dieses allererste Lachen des Tages und diesen kleinen Tanz im Liegen, obwohl sich mir vor Glück jedes Mal das Herz umdreht. Und es gibt viele solcher Momente. Aber es gibt auch diese Momente, in denen ich mich danach sehne, nur mal einen Tag für mich zu haben, nicht um sieben Uhr aufzustehen, um zehn Minuten in Ruhe zu duschen, nicht erst am Nachmittag mal etwas zu essen, nicht bei jeder Verabredung oder bei jedem kleinen Ausflug ohne sie darüber nachzudenken, ob mir gleich die Brüste platzen, oder ob sie trinkt, wenn ihr Papa ihr die Flasche gibt, oder ob sie sich vielleicht ganz schrecklich verlassen fühlt von ihrer egoistischen Rabenmutter, die mal eben schnell für eine Stunde zu Zara muss, um nicht wahnsinnig zu werden. Einfach mal vor die Haustür gehen, ohne darüber nachzudenken, ob ich Windeln, ein Spucktuch, das Regenverdeck, eine Mütze, einen Notfallbody, ein paar feuchte Tücher und ihren Knisterelefanten eingepackt habe. Mal wieder meinen Körper für mich haben. Mal so etwas wie einen klaren Gedanken fassen können, statt mitten im Satz zu vergessen, was ich eigentlich sagen wollte, weil mein Gehirn so verklebt ist. Mal nicht um Mitternacht neben ihm einzuschlafen, wenn sie sich endlich ihrer Müdigkeit ergeben hat. Genieß die Zeit, solange du noch schwanger bist, schlaf dich aus, setz dich ins Café, geh in die Stadt, geh ins Kino, hat mir J. immer gesagt. Sobald du ein Kind hast, ist alles anders. So dramatisch wird es schon nicht sein, hab ich mir damals gedacht. So dramatisch ist es auch nicht. Nur anders. Sehr anders.
Eins, zwei oder drei? Oder vielleicht vier?
Gestern habe ich mich verliebt. Auf den ersten Blick, mit allem drum und dran. Ich habe sie nicht gesucht, sondern einfach gefunden, wie das bei wahrer Liebe ja meistens so ist. Das perfekte Paar Ballerinas. Zartrosa mit einem Hauch Glitter, butterweiches Leder, einfach wunderschön. Nur nicht an meinem Fuß. An meinem Fuß war es gleichzeitig zu breit und zu eng, vorne drückte es, an der Seite bin ich rausgerutscht. Ach, Anniel, wir hätten einen so schönen Sommer zusammen gehabt! Jetzt, wo ich so brutal sitzengelassen wurde, brauche ich schnell ein bisschen Trost. Die Frage ist nur: Welches Paar soll es sein? Nummer eins: Porselli for A.P.C.? Nummer zwei: Anniel (ein anderes Modell)? Nummer drei: Repetto? Der Außenseiter Nummer vier von French Sole? Oder tief durchatmen und stattdessen Schokolade fressen?
Lieblingsläden in Berlin. Nummer drei: Ofelia.
"Ofelia" ist einer dieser Läden, in denen ich immer etwas finde, wenn ich gar nichts suche. Auf diese Weise bin ich schon zu meiner geliebten schwarzen Vintage-Clutch gekommen. Und zu meinem Glücksarmband. Und zu meiner Rüschenbluse. Und es wird vermutlich ewig so weitergehen, weil es hier lauter Marken gibt, die ich wirklich gerne mag: Vanessa Bruno, Theory und S´nob zum Beispiel. Dazu Jeans von JBrand, T-Shirts von American Vintage, Boots von Frye, Ballerinas von Anniel (wieso, wieso, wieso nur passen mir die nicht?), Taschen von Mulberry und Armbänder von Chaingang. Und ein paar Labels, von denen ich noch nie gehört habe, denen man aber immer anmerkt, mit wie viel Liebe sie ausgewählt wurden. Dazu jede Menge Vintage, eine riesige Auswahl an Accessoires und ein Service, der genauso unaufgeregt und freundlich ist wie der ganze Laden. Hier kann man wirklich in aller Ruhe gucken. Selbst wenn man eine Viertelstunde damit zubringt, die schwarze Alexa-Bag zu streicheln. Und wenn man schon in der Gegend ist: im Café ElbspeicherB gegenüber gibts hervorragenden Kaffee und originale Hamburger Franzbrötchen.
"Ofelia", Sredzkistr. 42, 10435 Berlin.
Decorate
Auf dieses Buch freue ich mich wirklich: Holly Becker von Decor8 versammelt in "Decorate" 1000 Interior-Ideen. Die Vorschau erinnert mich ein bisschen an das Domino-Buch, das ich sehr liebe. Die englische Version von "Decorate" ist ab jetzt zu bestellen (31,95 Euro). Die amerikanische Ausgabe, die ein bisschen günstiger ist, ab Ende April. Fotos via Poppytalk.
Paris
Ich bin ja so aufgeregt. Vor einer Weile habe ich uns bei Home Exchange angemeldet - Marlene hatte einen schönen Artikel darüber geschrieben und sehr lustige Geschichten erzählt. Außerdem mag ich die Vorstellung, in einer fremden Stadt ein Zuhause zu haben, in einer Wohnung zu leben statt im Hotel.
Ich hatte mit vielem gerechnet, aber garantiert nicht damit. Gut einen Monat später hatte ich Angebote aus: Barcelona, Tel Aviv, San Francisco, Jerusalem, Montreal, Prag und Sydney. BARCELONA! SAN FRANCISCIO! SYDNEY! Gesucht habe ich aber: eine Wohnung in Paris für den späten Sommer. Was schon ein bisschen schwieriger ist, denn die Franzosen wollen im Sommer lieber ans Meer als nach Berlin, kann ich ja irgendwie auch verstehen. Dann hat mir H. geschrieben, sie und ihre Familie würden im November gerne vier Tage nach Berlin kommen, ob sie uns dafür ihre Wohnung in Paris anbieten könnten? Für ZWEI WOCHEN im August? Irgendwie kann ich es immer noch nicht so recht glauben: Für unsere Berliner Wohnung bekommen wir ein Apartement im 17. Arrondissement, und sie haben auch noch ein Baby, das nicht viel älter ist als Fanny. Gerade habe ich die Flüge gebucht. Wieso habe ich das nicht früher gemacht? Und hat einer von Euch schon mal Wohnungen getauscht?
Fotos von Jennifer Causey, hier ist ihr Shop.
Vanessa Bruno
Die Wohnung der französischen Designerin Vanessa Bruno in Paris. Die Fotos hat Birgitta Wolfgang Drejer gemacht.
Ein schöner Nachmittag
Ich war einkaufen. Und weil ich in letzter Zeit nicht allzu oft dazu komme, ist es ein bisschen ausgeartet. Was umso seltsamer ist, als dass ich eigentlich NIE Kosmetik kaufe. Ich habe seit Ewigkeiten die gleiche Wimperntusche, das gleiche Make-Up und den gleichen Puder. Was dann auch schon alle Produkte sind, die ich benutze. Ich gehöre nicht zu den Frauen, die sich toll schminken können. Irgendwie bin ich morgens auch einfach zu faul. Beim Anblick meiner Augenringe habe ich letzte Woche dann aber doch einen Rappel bekommen. Man sollte als Frau nicht müder aussehen als man ist, dachte ich. Und hab angefangen, ein bisschen herumzulesen, was Frauen, die ich toll finde, gerne benutzen. (Man darf gar nicht erst anfangen, "Into the Gloss" zu lesen, am Ende hat man eine Einkaufsliste, die einfach unanständig ist).
Einen Samstagnachmittag später in meiner Tüte: Die Volume Million Lashes-Mascara von L´Oréal (die Wimperntusche von Julia Restoin-Roitfeld... und ihre Mutter benutzt sie auch.... ich bin ja so leicht rumzukriegen). (Ein SEHR guter Kauf übrigens, die allererste Mascara, die an meine heißgeliebte Diorshow heranreicht, und sie kostet nur die Hälfte!). Der Lidschatten in Taupe Grisé von Chanel (eine Empfehlung von Julia von Boehm). Außerdem: Bobbi Brown Beach. Aus Spaß aufgesprüht, zwei Stunden damit herumgegangen, dauernd dran geschnuppert, ein Duft, wie ich ihn noch nie getragen habe, frisch und blumig gleichzeitig. Gekauft weil er nach Sommer riecht. Dabei auch gleich mitgenommen: Den Concealer von Bobbi Brown (ich fragte nach dem Presslufthammer unter den Concealern und bekam diesen gereicht, ich bin gespannt). Dann stand bei Lancome diese Verkäuferin neben mir, die wirklich sagenhaft schön aussah, auf so eine Catherine Deneuvehafte Weise, eine Schönheit, die keinen Widerspruch duldet, und sie sagte: "Wenn sie wirklich etwas für ihre Haut tun wollen, dann brauchen sie nur dieses eine Produkt, das Génifique-Serum, das stimuliert die Jugend-Proteine." Normalerweise bin ich immun gegen solche Empfehlungen (vor allem wenn die Empfehlung knapp 80 Euro kostet), aber dann sagte sie auch noch, dass sie Mitte 60 ist und diese Haut nur hat, weil sie auf dieses Serum SCHWÖRT. Was soll ich sagen. Bereut habe ich diesen Kauf aber nicht. Nach einer Woche sehe ich zwar nicht unbedingt jünger aus, aber meine Haut wirklich schöner. Bilde ich mir jedenfalls ein. Noch nicht probiert wegen Grippe: Der Lidschatten Scene und der Powerpoint Eye Pencil, mit dem die Frau von MAC mir unglaubliche Augen aufgemalt hat. Schlimm, ich weiß. Aber was für ein schöner Nachmittag.
Fanny
18 Wochen.
Was für eine seltsame Woche. Der Mann war krank. Ich war krank. Schön war das nicht. Und Fanny? Lag zwischen uns im Bett und hatte den Spaß ihres Lebens. In den letzten Tagen haben gleich mehrere Dinge sie glücklich gemacht: Sie hat ihre Füße entdeckt. Und findet ihre große Zehen einfach zum Piepen. Sie hat herausgefunden, dass sie sich drehen kann, vom Bauch auf den Rücken, vom Rücken auf den Bauch und wieder zurück, mit ein bisschen Hilfe. Ihr großer Bruder hat ihr gezeigt, dass das Buch, das er ihr mitgebracht hat, nicht nur knistern, sondern auch quietschen kann. Und sie hat entdeckt, dass es noch viel mehr Laute gibt als "Ahh" und "Ohh". "Brrrrrhgaaaahhhhihhhhhh" zum Beispiel, was sehr laut gekreischt eindeutig am besten kommt. Ich bin so erleichtert, dass sie sich nicht angesteckt hat.
Was in den letzten zehn Tagen noch passiert ist: Meine Freundin J. hat ihren zweiten Sohn bekommen und ich freue mich so sehr für sie. Herzlich willkommen, kleiner Ferdinand, ich kann es kaum erwarten, Dich kennenzulernen! Fannys große Brüder waren zu Besuch und wir haben Filme geguckt, Popcorn gefuttert, Pancakes gebacken, 16. Geburtstag gefeiert, Turnschuhe gekauft und eindeutig zu viele Hamburger gefuttert. Natürlich ist Fanny total in ihre großen Brüder verschossen. Ich kann sie da gut verstehen. Ich habe ein halbes Vermögen für Kosmetik ausgegeben (darüber bald mehr). Ich habe das Rezept für die allerbeste Tomatensauce gefunden, die ich jemals gekocht habe, obwohl sie fast lächerlich einfach ist. Wahrscheinlich schmeckt sie deshalb so gut (hier nachzulesen). Am Wochenende werde ich zu Ehren von Liz Taylor "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" gucken und vielleicht mal wieder vor die Tür gehen (wird irgendwie Zeit nach einer Woche im Bett)... Euch allen ein schönes Wochenende!
Japan
Ich weiß nicht, wie es Euch geht - ich muss die ganze Zeit an Japan denken und frage mich, wie man helfen kann. Die Erlöse aus dem Verkauf dieses Posters gehen an die Betroffenen. Hier spendet man für das Rote Kreuz. Und hier für ShelterBox.
My Parent´s Love Letters
Oh Gott, ist das rührend. Fotograf Johnny Miller hat die Liebesbriefe seiner Eltern fotografiert. Hier ist seine Geschichte:
"I remember the August afternoon my mom sat me down to ask me what I would think if my parents were to divorce. We were sitting on the top of the stairs in our house on Lawrence Avenue. I know I would not be around for the inevitable and the first words that came to me were, "Whatever makes you both happy." Three months later I moved to New York to start college.
My parents first met around 40 years ago on Halloween night at the skating rink on Haskell and 23rd St in Lawrence, Kansas. My father was stationed 25 miles away at Forbes Air Force Base in Topeka and had taken the trip into Lawrence dressed in a kilt, appropriate for a boy born in Glasgow. My mom noticed him right away. At the time my mother was 15 but lied to my father and told him she was 16.
Around a year after they met, my father was sent to start his tour in Vietnam. Hundreds of letters and reel-to-reel audiotapes would be mailed back and forth. In June 1968, after my father returned from Vietnam, he invited my mother´s family out to California to meet his family. After asking my grandfather if he could propose to his daughter, he drove down to Huntington Beach in his father´s car and asked my mother to be his wife. She said "yes". They planned to marry in June 1969 after my father completed his time in the United Stated Air Force. He moved to Lawrence and they rented an apartment on the 700 block of Mississippi Street. Then I was born in 1971, and my sister followed in 1974.
I can not remember now where I first discovered their love letters and tapes, but it was probably from my father´s kit bag from Vietnam. Recently, I asked my mom to ship some of them out to me. She sat down, reread the letters, and cried for two hours. She called my father and asked, "What happened to these two people?"
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