DER NOVEMBER 2017 (UND WAS IHN GUT GEMACHT HAT)


Wie die letzten Wochen waren:
Das gleiche Pensum wie in den Monaten davor, aber das Verrutschte ist weg. Manche Knoten lösen sich offenbar wirklich von selbst. Mir geht´s gut gerade. Nicht jeder Tag ist voller Sonnenschein – ich bin immer noch saumüde, genervt vom andauernden Nachts-arbeiten-Müssen und habe große Sehnsucht nach einer kleinen Pause. Aber Himmel, ist da gerade viel Schönes in unserem Leben. Hedis „Hi”, das manchmal wie „Ei” klingt und manchmal wie „Hai”, aber immer so, als würde sie mich gerade zum allerersten Mal sehen. Dieser vertrödelte Samstag neulich. Zum ersten Mal Weihnachtslieder gehört, einen großen Topf Chili gekocht und „Das Wunder von Manhattan” geguckt. Die kleine Hand, die sich jeden Morgen auf dem Weg zur Schule in meine Jackentasche schleicht und nicht loslässt bis zum Kuss-Stein vor der Schultür. Das Zahnarztschränkchen, das jetzt in unserem Wohnzimmer steht. Und das Gulasch, das er gerade jeden Sonntag kocht. Schon der Duft wärmt.

Der schönste Moment:
Nach viermal, dreimal, zweimal, nur noch einmal schlafen: Fannys Geburtstagsmorgen. Weil wir noch vor der Schule die Bescherung gemacht haben, war es ganz dunkel. Eigentlich wollte ich ihr ins Ohr flüstern, dass heute ihr Geburtstagsmorgen ist, aber dann war sie es, die mich weckte. Es dauerte einen Moment, bis ich wirklich wach war, einen viel zu langen, und noch einen viel, viel zu langen, bis auch der Rest der Familie wach war und ich in der Küche die Kerzen auf dem Kuchen angezündet hatte. Aber dann – endlich, endlich. (Und obwohl ich weiß, wie alt sie wird, überrascht es mich doch jedes Mal wieder. Die Erinnerung an die ersten Stunden mit ihr, die ersten Tage, Monate, Jahre. All die Weißt-du-nochs, die gerade erst passiert und schon sieben Jahre her sind. Und dann pustet sie alle Kerzen auf einmal aus und fragt, ob sie wirklich nicht verraten darf, was sie sich wünscht, und verrät es dann doch, und nimmt Hedi auf den Schoss und lässt sie das Papier aufreißen, vier Hände, die gar nicht schnell genug auspacken können und schon wieder ein Weißt-du-noch). 

Gerne gesehen:
„Anne with an E” auf Netflix. Ende des 19. Jahrhunderts findet das 13-jährige Waisenmädchen Anne Shirley bei den Geschwistern Marilla und Matthew Cuthbert endlich ein Zuhause. Eine Geschichte, die von Einsamkeit und Zusammenhalt erzählt, von Liebe und Sehnsucht, von angepassten Frauen und einem herrlich wilden Mädchen. Genau richtig für dunkle Tage. Total anders, aber auch ganz toll: die Indie-Soap „Lampenfieber”. Angefangen und am Stück durchgeguckt. Jetzt fehlt mir noch eine Serie zum entspannten Wegglotzen (wenn ihr wisst, was ich meine). Gerade habe ich mit „Berlin Station” angefangen, aber so richtig gefesselt bin ich noch nicht.

Andauernd gehört:
Weihnachtslieder. Dieses Jahr ist die Weihnachtsstimmung lange vorm Tannenbaum da. Zum Glück geht´s dem Rest der Familie auch so und keiner rollt mit den Augen, wenn hier ständig Weihnachtsmusik läuft. Am liebsten: die Weihnachtshit-Playliste von Spotify (mit Mariah Carey, Wham und Chris Rea – ewig kann man die nicht hören, aber ein paar Mal, und dann sehr laut), die Kinder-CD (samt Buch) „Am Weihnachtsbaume” (die man tatsächlich immer wieder hören kann, ohne dass sie nervt) und meine alte Weihnachtsplaylist

Endlich gelesen:
Immer noch nichts. Ich bin abends einfach zu müde. Was mich aber nicht am Bücherkaufen hindert, denn in den Weihnachstferien möchte ich möglichst viel lesen. Auf meinem Stapel: „Das Leben des Vernon Subutex” von Virginie Despentes, „Fangirl” von Rainbow Rowell und „Swing Time” von Zadie Smith. Welches Buch hat euch dieses Jahr denn so richtig gut gefallen?

Eine Idee, die ich sofort geklaut habe:
Die Candy-Box von annikaoninsta. Nach einem (selbstgekauften) Geburtstagskuchen und Kuchen für die Schule habe ich für Fannys Detektiv-Party statt Kuchen Nummer drei eine Süßigkeiten-Box gemacht. Kam super an und wird wiederholt.

Gesucht und gefunden:
Eine neue Wintermütze. Nachdem ich es tatsächlich geschafft habe, meine beiden anderen innerhalb von einer Woche zu verlieren. Diese hier ist so kuschelig, wie sie aussieht.

Was gerade in der Wohnung passiert:
Ach, so vieles. Und eigentlich möchte ich gar nicht so richtig fertig werden. Nach Fannys Zimmer und der Küche ist nun das Wohnzimmer dran. Über dem Sofa sollen ganz viele Bilder hängen (wenn ich es je schaffe, sie aufzuhängen). Und in der Ecke neben dem Schränkchen soll ein Lese-Sessel stehen. Hellgrau soll er sein, möglichst gemütlich und nicht zu wuchtig. Mal sehen, ob ich so einen finde.

Im Netz entdeckt:
* „Ich lass das Loch einfach”. Indre von MiMA hat mit Melanie Garanin gesprochen, auch über den Tod ihres Sohnes. Und das hat mich sehr bewegt.
* Der neue Familien-Freizeit-Guide vom Himbeer-Magazin ist erschienen: Berlin mit Kind 2018. Wie immer ganz toll und voller Entdeckungen.
* Eine Geschichte über einen gemieteten Vater. 
* Immer und immer wieder: Die Modern-Love-Section der New York Times.  
* Die es übrigens auch als Videos gibt. Wie toll.
* Ein Autor verreist mit seinem Schwiegervater: „Wir kennen uns seit sieben Jahren und doch gibt es so vieles, was wir nicht voneinander wissen.”
* Schokoladen-Karamell-Kuchen? Der wird ausprobiert.
* Das Leben von Hedy Lamarr – gezeichnet.
* Über dieses Video musste ich wahnsinnig lachen: Angela Merkel übt ihr Poker-Face.
* Und bei diesem Video habe ich mir eine Träne weggewischt: Aretha Franklin singt „A Natural Women”. 
* Noch so ein Video, das mich wahnsinnig gerührt hat: „Portrait of Lotte, 0 to 18 years”. Ein Kind wird in fünfeinhalb Minuten erwachsen.

Und ihr? Wie geht´s euch? Hattet ihr einen guten November? 

21 Kommentare:

  1. Wenn du Anne with an E mochtest, solltest du Fanny die Bücher schenken, auf denen die Serie basiert! Es gibt insgesamt 6,7 oder sogar 8 und ich habe sie so in der 3,4,5 Klasse VERSCHLUNGEN, obwohl sie für heute zeiten vielleicht etwas altmodisch, aber nicht weniger schön sind. Anne ist halt eine kleine Träumerin und das bleibt zeitlos :)

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    1. Das ist eine gute Idee, liebe Lilly. Danke! Herzliche Grüße!

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  2. Wieder so viele tolle Tipps - wie schön! Ich habe mit totaler Begeisterung "Das achte Leben" von Nino Haratischwili gelesen. Erst hat mich die Dicke des Buches etwas abgeschreckt, aber einmal angefangen, konnte ich einfach nicht wieder aufhören zu lesen.

    Abends suchte ich gerade "This is us", aber das hast Du bestimmt schon gesehen, oder?

    Ganz liebe Grüße aus Lübeck,

    Sanne

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    1. Ha, das sind ja gleich zwei total geniale Tipps. Wollte "This is us" damals gucken und hatte es dann einfach total vergessen. Hab mir schon die erste Folge angesehen und finde sie super. Danke, liebe Sanne. Und herzliche Grüße nach Lübeck!

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  3. Vielleicht magst du diese CD: https://www.europa-kinderwelt.de/produkte/kindermusik/charlie-glass/ Ich finde sie sehr schön und kann sie oft hintereinander hören.

    Heute habe ich mir dein neues Buch aus der Bibliothek geholt und beim Durchblättern gedacht, dass ich das wohl auch kaufen muss. Hat mich auf den ersten Blick ziemlich begeistert.

    Liebe Grüße, Claudia

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    1. Oh, da freu ich mich aber, liebe Claudia. Und danke für den Tipp! Einen schönen Montag dir! Okka

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  4. Lieben Okka,

    dein Buch über deine erste Schwangerschaft habe ich wohl dossiert genossen... Immer parallel zu meiner SSW gelesen. Somit haben wir auch im November Geburtstag gefeiert. Übrigens den ersten und das Buch, welches ein Geschenk meiner Freundin war, ging mittlerweile durch ihre Hände und die von zwei weiteren schwangeren Freundinnen.
    Hier bin ich übrigens schon länger stille Mitleserin. Du holst mich mit deinen Worten ab und nimmst mich emotional mit. Schön!
    Liebe Grüße, Simone

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    1. Happy birthday (nachträglich) an das Geburtstagskind! Ging das erste Jahr bei dir auch so schnell vorbei? Hab mich wahnsinnig über deinen Kommentar gefreut, liebe Simone. Danke fürs Lesen und Weitergeben. Herzliche Grüße! Okka

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  5. Die Anne hab ich als Kind und Jugendliche immer gerne geguckt. Die Version hieß Anne auf Greengables und ich war sehr verliebt in den Matthew. Liebe Grüße Stephanie

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    1. Die Version schaue ich mir auch mal an. Liebe Grüße zurück!

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  6. Mir fällt gerade noch was ein. Während ich letzten Sonntag deine Möhrensuppe kochte, hat mein Mann deine Herdwärme verschlungen und am Montag Schnitzel gekocht. LG Stephanie

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  7. Hier auch: "Das achte Leben."

    Unbedingt lesen, Okka. Und immer heiße Schokolade parat haben - du erfährst dann schon, warum.

    Grüß dich,
    Maria

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    1. Hab ich gleich auf meinen Wunschzettel geschrieben! Liebe Grüße!

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  8. Liebe Okka, den November gut zu machen, war nicht so einfach für mich und meine Familie, weil mein Papa im Oktober friedlich eingeschlafen ist. Aber, was ihn dann doch gut gemacht hat: die Liebe und die Wärme von so vielen tollen Menschen um uns herum, dass sein Buch erschienen ist, das er für seinen Enkel geschrieben hat und mit dem wir jetzt schon in der zweiten Auflage sind, so viele gute Gespräche und Erinnerungen, die einfach gut tun. Und einige schöne Abende daheim, mit den neuen Decken, die so kuschelig und auch noch bio sind (!), mit der Serie "This is life", die gerade total meins ist, vielen Vorlesenachmittagen aus "Das kleine Gespenst", "Die Abendteuer vom kleinen Hasen und dem Holunderbären" und mit selbstgekochtem Essen, wo alle mithelfen und das für mich das schönste Wellness-Programm ist.... Alles Liebe Dir und Deiner Familie, liebe Grüße aus München, Josefine

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    1. Liebe Josefine, es tut mir so unendlich leid, das zu lesen. Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft und denke an euch. Ich drück dich feste und schick dir die liebsten Grüße. Okka
      PS: Kann man sich das Buch vielleicht irgendwo ansehen?

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    2. Liebe Okka, danke Dir... Das Buch ist ja im Eigenverlag erschienen und erhältlich ist es nur in meiner Heimatstadt im Buchladen. Es ist sehr heimat-spezifisch, handelt von seinen Erinnerungen an letzten Kriegstage, seiner Kindheit, wie er auf Umwegen zum Journalismus kam und es beinhaltet 25 Portraits von "Originalen" seiner Stadt. Alles per Hand aufgeschrieben, eine Nachbarin hatte es getippt und ich hab mich bemüht, dass ein Buch draus wird. Und das Feedback, das wir jetzt bekommen, ist unglaublich schön.... viele liebe Grüße!

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    3. Liebe Josefine, das klingt aber auch unglaublich toll. Ich hoffe, es findet noch ganz, ganz viele Leser!

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  9. Dachte eigentlich, ich hätte kommentiert? Sehr spannend fand ich The Sinner auf Netflix. Und gerade lese ich den vierten Band von Joachim Meyerhoffs Erinnerungen "Die Zweisamkeit der Einzelgänger". Mein Buch 2017 war aber eindeutig Ein wenig Leben. Happy weekend...

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    1. Ach, Ursula, manchmal funktioniert das mit den Kommentaren hier leider überhaupt nicht. Die gehen dann nicht online, sondern verschwinden einfach. Aber jetzt hat es ja zum Glück geklappt. Danke für den Tipp, "The Sinner" hatte ich nicht auf dem Schirm. Und Joachim Meyerhoff lese ich auch immer sehr gerne, dieses hier habe ich noch nicht. Komm gut in den Montag! Liebe Grüße, Okka

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  10. Wirklich eine schöne Vision. Wünsch dir eine gute Woche, liebe Christine!

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