JANUAR 2014









Wenn ich den Januar in drei Worten beschreiben müsste, dann wären das: Kalt. Arbeit. Nachdenklichkeit. Aber das klingt ein wenig härter, als es war (obwohl ich auch schon entspannter in ein neues Jahr gekommen bin), denn da gab es auch noch diese drei: Wärme. Freunde. Riesenfreude. Alles in allem: Nicht der schlechteste, bloß ein anstrengender Monat. Noch ein paar Januar-Momente:

* Und da ist er doch: der Winter in Berlin. Jede Menge Schnee, wenig Licht. Ach, ja.
* Wo sind die denn nur alle geblieben? Perfekt, um sich den Winter schön zu essen: die Macarons von "Du Bonheur".
* Paul Austers "Winterjournal". Der Buchhändler, den ich mag, mag dieses Buch. Mal sehen, ob es mir auch so gefällt wie ihm.
* Kirschzweige. Grün gegen das Grau.
* Der allerletzte Tannenbaum in der Straße, irgendwie eine schöne Vorstellung, dass irgendwer noch bis Ende Januar Weihnachten gefeiert hat.
* Weil uns zum Rumbummeln zu kalt war, sind Fanny und ich einen Knödel essen gegangen. Mit extraviel Vanillesoße und Mohn. Immer wieder so gut, die Häppies.
* Lange angeschmachtet, endlich gekauft.
* Goldhahn & Sampson. Eine Stunde zwischen Kochbuch-Regalen. Und für zu Hause eine Tüte Zimtschnecken und ein paar Schokoladenfische fürs Mädchen.

Und sonst so?

Gelesen: "My Berlin Kitchen" von Luisa Weiss. Sehr gemocht.
Gehört: Bombay Bicycle Club. Boy. David Bowie. Devendra Banhart. Beethoven. Woodkid. Und zwischendrin immer wieder das hier.
Gesehen: "Der kleine Rabe Socke". "The Blacklist".
Geklickt: Love and Lemons. After DRK. B for Bonnie. Jessica Comingore. Bleubird. Sézane. Den Trailer von "Yves Saint Laurent" und "Finding Vivian Maier".
Gemufft: Über den gruseligen Kundenservice von Muji.
Gefreut: Darüber.
Gegessen: Einen Neujahrsburger mit drei Freundinnen.
Getragen: Die Crème Fraîche-Maske von Nuxe. Richtig toll.
Gebraucht: Einen guten Rat.
Gerochen: Die Hyazinthen in der Küche.
Gemocht: Shakshuka zum Abendbrot.

Kommt gut ins Wochenende.

LONDON




Zu den Dingen, die ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, gehört vor allem: Öfter Pause zu machen. Kleine Pausen, wo es eben geht. Einmal kurz Luft holen, rauskommen, aus dem Alltag, der Stadt, der Wohnung. Erster Versuch, den Plan konkret werden zu lassen: Ich fahre für einen Tag nach London. Morgens hin, abends zurück, dazwischen: Zeit für mich alleine, zum Rumgehen und Bummeln, Essen und Gucken. (Irre, was so ein Flugticket an der Wand neben dem Schreibtisch für die Laune tut...).

Ich wollte schon lange mal für einen Tag nach London, um einmal bei Ottolenghi zu essen (ich weiß, wie albern das klingen muss). Ebenfalls notiert: die Isabella Blow-Ausstellung. Und natürlich ein Burger bei Shake Shack (ich merke gerade: meine Vorstellung von Glück hat sehr oft mit Essen zu tun). Habt Ihr noch weitere London-Tipps? Ich freu mich über Empfehlungen, sage: danke und kommt gut in die Woche!

LIEBLINGE DES JAHRES, PART 4: KINDERBÜCHER



Fannys Lieblingsbücher, alte und neue:

* "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" von Werner Holzwarth und Wolf Erlbruch (Illustrationen). Wer hat dem Maulwurf auf den Kopf gemacht? Was für ein Spaß. Immer und immer und immer wieder.

* "Animal Opposites" von Petr Horacek. Ein hinreißendes Pop-Up-Buch über kleine und große, leise und laute, dicke und dünne, faule und hüpfende, schwere und federleichte, glatte und stachelige, langsame und schnelle, schwache und starke, weiße und bunte, winzige und riesige Tiere. Hier anzusehen.

* "Im Pyjama nach New York" von Michael Leblond. Ein Geburtstagsgeschenk für Fanny nach unserer New York-Reise, aber ich glaube, dieses Buch gefällt auch jedem Kind, das noch nicht dort war. Vorne im Buch ist nämlich eine Folie, die man nur langsam über das Buch ziehen muss, damit die große Stadt zum Leben erwacht.

* "Pop-Up Ozean" von Anouk Boisrobert und Louis Rigaud. Auch ein Geschenk und was für ein tolles: der Ozean zum Aufklappen. Die Oceano geht auf Forschungsreise, sie fährt an Walen vorbei zum Nordpol und durch einen Sturm schließlich zu einem Atoll voller Korallen. Fannys Lieblingsseite: Die mit den riesigen Walen (Mamawal und Babywal). Meine Lieblingsseite: Das Atoll mit den Korallenästen. Wunderschön (und lehrreich).

* "Wer versteckt sich?" von Satoru Onishi. Eines dieser Bücher, von denen Fanny nie genug bekommen kann, obwohl wir es schon ewig haben. Das Prinzip ist immer gleich und immer gleich aufregend: Auf jeder Seite ist eine Reihe von Tieren zu sehen, ein Hund, ein Tiger, ein Nilpferd, ein Zebra - aber auf jeder Seite verändert sich etwas. Ein Tier weint. Ein Tier schläft ein. Ein Tier dreht sich um. Aber welches?

* "Zoo-logie" von Joelle Jolivet. Dieses Buch ist riesig (nicht bloß, weil es 45 Zentimeter groß ist). Es zeigt 300 Tiere, geordnet nach Kategorien wie zum Beispiel "Heiß" und "Kalt", "Gefiedert" und "Gehörnt", "Im Meer" oder "In den Bäumen". Auf den Seiten versteckt sich außerdem ein Chamäleon, das man suchen kann. Ein Buch, das Fanny so staunen lässt wie mich (wieviele Tiere ich nicht kannte... der Kuba-Schlitzrüssler! Der Schlanklori! Oder das Mausmaki!).

* "Die Geschichte vom kleinen Loch" von Isabel Pin. Das Loch im Buch wird immer kleiner. Erst ist es der Krater eines Vulkans. Ein Loch im Eis. Und in einer Wiese. Das Loch auf einem Blatt Papier und der Abfluss in der Dusche. Ein Loch im Käse, im Türschloss, im Apfel, in der Hose, und schließlich, ganz am Ende, das kleine Loch im Bauch - der Bauchnabel. Ich mag Isabel Pin und dieses Buch unheimlich gerne.

* "Ich knack die Nuss" von Paolo Friz. Der kleine Gorilla will seine Kokosnuss knacken. Ganz alleine. Die anderen Tiere wollen ihm helfen, aber der Gorilla will es alleine schaffen, ohne Hilfe, ohne die Großen. Ganz alleine. Klar, worum es geht. Klar, was Fannys Lieblingssatz ist: "Nein, ich schaff das allein!"

* "Das Super Buch" von Dallas Clayton. Ich finde, das Super Buch ist wirklich ein super Buch, weil es zeigt, wie schön es ist, zu träumen. Groß und wild und bunt. Von Einhörnern mit Raketenantrieb, von einer Bonbonfabrik, von Zauberschiffen aus Wassermelonen oder rockenden Pavianen. Der Autor und Illustrator Dallas Clayton hatte dieses Buch eigentlich für seinen Sohn geschrieben, ("... weil ich ihn wissen lassen wollte, dass er niemals aufhören darf zu träumen") - dann wurde das Buch in den USA überraschend ein Erfolg. Nun ist es bei Diogenes erschienen und ich freue mich sehr darüber, weil es anders ist als alle Kinderbücher, die ich kenne, lauter, abenteuerlicher, verrückter, chaotischer - aber auch sehr zart und weise. Ein Buch, in dem man unzählige Details entdecken kann und sehr schlaue Sätze.

Falls ihr Lust habt, eure (alten oder neuen) Lieblingskinderbücher in die Kommentare zu schreiben... ich freue mich wirklich sehr über Empfehlungen!

LIEBLINGE DES JAHRES, PART 3: BÜCHER



Bücher, die 2013 schöner, reicher, besser gemacht haben:

"Stoner" von John Williams - mein Weihnachtsferien-Buch. Die Geschichte ist einfach erzählt, aber keine einfache Geschichte: William Stoner, Anfang des 20. Jahrhunderts geboren, lehrt als Professor an einer Universität im Mittleren Westen. Seine Liebe zur Literatur ist groß, seine Karriere allerdings überschaubar und immer wieder frustrierend - wie so vieles in Stoners Leben. Seine Ehe und die Beziehung zu seiner hysterischen Frau, die ihm immer wieder die geliebte Tochter entzieht. Seine Versuche, ein erfolgreiches Buch zu schreiben. Seine Sehnsucht, einen Freund zu finden, der ihn wirklich versteht. Stoners Geschichte ist keine Geschichte großer Erschütterungen, sondern kleiner. Vielleicht habe ich dieses Buch deshalb so gemocht. Hier hat Julian Barnes im Guardian die Geschichte von "Stoner" aufgeschrieben (ein Buch, das erst 50 Jahre nach seiner Veröffentlichung ein Bestseller wurde - John Williams hat es schon 1963 geschrieben) und warum er dieses Buch so mag: "Stoner is a son of the soil - patient, earnest and enduring - who moves unprepared into the city and the world. Williams is wonderful at human awkwardness, at physical and emotional shyness, at not speaking your mind or your heart, either because you cannot articulate them, or because you simply cannot follow what has happened, or both." 
"Stoner" von John Williams, 352 Seiten, dtv.

"43 Gründe, warum es aus ist" von Daniel C. Handler. Irgendwann, wenn ich die Zeit dazu habe, werde ich mal 43 Gründe aufschreiben, warum ich dieses Buch so mag. Denn es ist wirklich ein ganz fabelhaftes Buch, ein Buch, das ich gerne gelesen hätte, als ich 16 und strunzunglücklich verliebt war (oder 23 und strunzunglücklich verliebt, und 27 und, ach, lassen wir das). Nachdem es mit Ed vorbei ist, packt die 16-jährige Min eine Kiste voller Dinge, die für beide wichtig waren: Die Kronkorken des ersten gemeinsamen Biers. Die Kinokarten des ersten gemeinsamen Kinofilms. Sein erstes Briefchen. Ich muss immerzu an dich denken. Zu jedem dieser Gegenstände schreibt Min einen Brief an Ed, 43 Gründe, warum es aus ist - und überhaupt begonnen hat. Ein Buch über die Liebe und über das, was von ihr bleibt, wenn man denkt, dass es vorbei ist.
"43 Gründe, warum es aus ist" von Daniel C. Handler und Maira Kalman, 368 Seiten, Hanser.

"Arbeit und Struktur". Die Einträge aus dem Blog von Wolfgang Herrndorf, das er im Februar 2010 begonnen hat, nachdem bei ihm ein bösartiger Gehirntumor diagnostiziert wurde. Unglaublich traurig. Und genau. Und schlau. Und lustig. Und erschütternd. Und augenöffnend.
Wolfang Herrndorf: Arbeit und Struktur, 448 Seiten, Rowohlt. Und hier.

"Bist du noch wach?". Ein Leben mit fast 30, Reas Leben, ziemlich gut beschrieben von Elisabeth Rank. Das Gefühl, dass es jetzt doch irgendwie mal losgehen müsste mit dem Leben (nur mit welchem eigentlich?). Die Liebe, die viel zu oft weh tut (oder noch schlimmer: sich überhaupt nicht anfühlt). Die Familie, der man nicht den Rücken kehren kann (obwohl es gute Gründe dafür gäbe). Freundschaften, die sich verwachsen, nicht mehr passen, obwohl eigentlich gar nichts passiert ist (außer das Leben). Das sich immer wieder alleine fühlen. Ich mag dieses Buch, auch wenn man Rea manchmal gerne eine Runde durchschütteln würde. Oder ihr drei Bier ausgeben würde. Oder beides.
"Bist du noch wach?" von Elisabeth Rank, 256 Seiten, Berlin Verlag.

"Hinter dem Blau" von Alexa von Heyden. Alexa erzählt in ihrem Buch von ihrem Vater, der nicht mehr leben wollte, und von ihrem Weiterleben. "Ein kleines Mädchen verliert seinen Vater. Eine junge Frau findet zu sich" steht auf dem Cover und viel besser kann man das Buch eigentlich auch nicht beschreiben. Außer vielleicht mit dem Wort: bemerkenswert. Denn das ist es. Wie die Frau, die es geschrieben hat.
* "Hinter dem Blau" von Alexa von Heyden, 193 Seiten, Eden Books.

"Tiny Beautiful Things - Advice on Love and Life from Dear Sugar". Die gesammelten "Dear Sugar"-Kolumnen von Cheryl Strayed aus "The Rumpus". Ich werde dieses Buch und diese Kolumnen immer wieder lesen. (Und jedes Mal anders, glaube ich). Ich habe mir eine ziemlich lange Passage aus einer ihrer Kolumnen abgeschrieben und über den Schreibtisch gehängt, weil Cheryl Strayed so verdammt gute Worte für all die Dinge findet, die mich oft sprachlos machen. Hier habe ich ein bisschen mehr über dieses Buch geschrieben. Und hier sind ihre Kolumnen nachzulesen.
* "Tiny Beautiful Things - Advice on Love and Life from Dear Sugar" von Cheryl Strayed, 368 Seiten, Vintage

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green. Himmel, hat mich dieses Buch durchgerüttelt. Ich werde hier nichts über die Geschichte von Hazel und Gus schreiben, weil ich finde, dass man diese Geschichte selbst lesen sollte. Unbedingt.
"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green, 288 Seiten, Hanser.

"Der größere Teil der Welt" von Jennifer Egan. Ich fand dieses Buch ganz großartig, bis ich aus tausend verschiedenen Gründen aufgehört habe, dieses Buch zu lesen. Wenn ich fertig bin mit "Stoner" werde ich es noch einmal lesen, mit der Ruhe und Aufmerksamkeit, die es verdient. Ich finde, es gehört trotzdem auf diese Liste.
"Der größere Teil der Welt" von Jennifer Egan, 392 Seiten, Schöffling.

Gerade auf dem Stapel neben dem Bett:
"Und so verlierst du sie" von Junot Diaz.
"Alles, was ist" von James Salter.
"Vom Ende einer Geschichte" von Julian Barnes.
"Die Listensammlerin" von Lena Gorelik.
"Lerche" von Dezsö Kosztolanyi.

Was waren denn eure Lieblingsbücher des Jahres? Ich freu mich über Empfehlungen. (In den nächsten Tagen folgen übrigens noch die Lieblingskinder- und Kochbücher des Jahres). Kommt gut ins Wochenende.

DEZEMBER 2013




Weihnachtsferien, wie Weihnachtsferien sein sollten: Verschlafen, verkuschelt, verfressen, vertrödelt. Schon lange nicht mehr vergessen, was für ein Tag eigentlich ist, aber in den letzten Tagen des Jahres sind wir tatsächlich einfach aus der Zeit gefallen. Ein paar Momente, die ich im Dezember mochte:

* Der neue Kalender in der Post. Von Julie Joliat.
* Nägellackieren. Sie meine. Ich ihre.
* Rote Amaryllis, aufgegangen am Weihnachtsmorgen.
* Von mir für mich: Highlighter und Lidschatten von RMS Beauty. Beide richtig toll.
* Weihnachtskarten. Schön, sie zu schreiben, schön, sie zu bekommen.
* Der beste Weihnachtsgruß des Jahres: Ein Carrot Cake von Princess Cheesecake! Wahnsinn.
* Gegen die trockene Winterhaut: "Rosehip Oil" von Pai.
* Der Himmel am 1. Januar.
* Sterne im Baum.
* Weihnachtsnachtisch: Canelés von "Du Bonheur" in der Brunnenstraße. (Großer Fehler, ich habe in meinem Leben noch nie so köstliche Canelés gegessen, und in Berlin noch nie so gute Macarons, jetzt kann ich nicht mehr genug kriegen und habe fürs nächste Wochenende schon wieder einen Ausflug in die Brunnenstraße geplant...).

Gelesen: Stoner von John Williams. Lerche von Dezső Kosztolányi (ein Weihnachtsgeschenk).
Gehört: Radio eins.
Gesehen: "House of Cards". "Luther". "Tatsächlich Liebe". "In Treatment""Das kleine Gespenst" (mäßiger Film, aber Fannys allererster Kinofilm - und deshalb ein Riesenerlebnis).
Geklickt: City Ballet (eine Online-Dokumentation über das New York City Ballet). Essie Button (ein hinreißendes Beautyblog). "Dream Good. Dance better. Love mama": Woody Guthrie´s New
Year´s Resolution List, 1942. "Don´t Dress Your Age". Und: "Henry´s Concepts" (wie toll).
Gemufft: Über die scharfe Kante vorne am neuen, endlich angeschafften Macbook (oder bin
das nur ich?).
Gefreut: Über das Wichtel-Paket von Julia (mit der fabelhaften Rosy).
Gegessen: Zuviel. Von allem. Wie es sich im Dezember gehört. Und: Bratäpfel.
Getragen: Hauptsächlich Pyjama.
Gebraucht: Mehr Schlaf, als ich dachte.
Gerochen: Die Kekse im Ofen. Und mein neues Parfüm (noch ein Weihnachtsgeschenk).
Gemocht: Zeit zu haben. Und nichts vor.
« »

Slomo All rights reserved © Blog Milk Powered by Blogger