So ungefähr

Und aus dem Nichts heute morgen geheult wie ein Schlosshund, so müdemüdemüde von den letzten Wochen, so weich in der Birne, ich komme echt zu gar nichts mehr, nicht zum Schlafen oder zum Lesen oder auch nur dazu, mal in Ruhe über etwas nachzudenken. Nichts wirklich Dramatisches, nur so ein Morgen, an dem man in Tränen ausbricht, weil man es nicht einmal schafft, eine halbe Stunde am Stück Sport zu machen und alles ganz einfach zu viel ist, viel zu viel und überhaupt und man jetzt gern eine rauchen würde oder fünf, auf dem Balkon, geht ja nicht. Und dann. Einen richtig guten Tag gehabt. Besuch von einer Freundin, die ich schrecklich gerne mag. Kuchen gegessen. Übers Leben geredet, kurz und toll. Nebenbei gekocht für den Abend. Und das Kind saß im Hochstuhl und lutschte ganz aufgeregt seine allererste Banane. Eine Email von einer Leserin bekommen, über die ich mich ganz irre gefreut habe. Und dann der Abend. Drei Frauen, die das mal wieder gebraucht haben. Ein Tisch voller Essen, mexikanisches Fressfest, aber richtig, und allen ist ganz unendlich heiß, weil draußen schon seit Stunden in fünf Minuten ein Riesengewitter losbrechen wird, aber das macht nichts, das Bier ist kalt und der Tequila auch, und das Kind liegt auf seinem Papa und schläft, und man muss nicht fünf Minuten darüber nachdenken, worüber man redet, weil sich das ganz automatisch findet, und man erzählt, von den letzten Wochen, die anstrengend waren, ihre und ihre auch und meine, alles viel weniger schlimm, wenn man hört, dass es anderen ganz genauso ergeht und zwischendurch wacht das Kind auf und sitzt eine Weile auf dem Schoss und blinzelt ins Licht und nebenbei läuft ein bisschen Fußball, drei Tore in zwei Minuten, ah, nicht schlecht, und Wassermelonen-Salat und Mango-Salsa und scharfes Hühnchen, so ungefähr.

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