FROHES FEST



Dieses Jahr war von allem viel. Viel Freude, viel Aufregung, viel Hurra, viel Arbeit, viel Müdigkeit, viel Zuviel. In Amsterdam habe ich gemerkt, wie alle ich bin, so alle war ich lange nicht mehr. Gut, dass jetzt für ein paar Tage alles stillsteht. Vielleicht lese ich dieses Buch weiter. Oder gucke "West Wing". Oder "Tatsächlich… Liebe". Vielleicht probiere ich, ob ich auch so einen Apfelkuchen hinkriege wie es ihn bei Winkel 43 gab (sicher nicht, aber einen Versuch ist es wert). Vielleicht gehe ich mit Fanny ins Kino. Oder auch nicht, mal sehen. Ich wünsch euch ein frohes Weihnachtsfest mit denen, die euch lieb sind, und ich wünsche euch, dass das nächste Jahr eines wird, das sich oft leicht anfühlt. Im nächsten Jahr geht´s hier weiter mit ein paar Bildern aus Amsterdam. Bis dahin: Habt es  schön.

WEIHNACHTSBACKEN MIT MONA

Es gibt nur eine Sache, die ich noch schöner finde als das Backen (und Nachtbacken): jemandem, der es richtig gut kann, beim Backen zuzusehen – jemandem wie Mona. Mona ist demnächst (aber irgendwie auch schon vor der Hochzeit) meine Schwägerin, betreibt das hinreißende Berliner Café Danziger Str. 125 und backt, wie ich es zuletzt vor vielen Jahren bei meiner Großmutter gesehen habe. Mit Händen, die wissen, was sie tun und nie zögern, mit Händen, die so fest zupacken, dass man kaum glauben kann, dass dabei etwas so Filigranes wie ein Keks entsteht, und so unglaublich flink sind, dass man Mühe hat, hinterher zu gucken. Es gibt herzliche Bäcker, aber gibt es auch herzliches Backen? Das würde es gut beschreiben. Und überhaupt den ganzen Sonntagnachmittag, an dem wir zusammen in ihrer Küche standen und der so war, wie Vorweihnachtssonntage bei mir viel zu selten sind: vertrödelt, verplaudert, verbacken, verkichert, verfuttert. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Kekse gegessen, aber diese waren einfach zu gut. Die Cranberry-Cookies mit weißer Schokolade, die meinen nicht-Keks-essenden Mann in ein nicht teilen wollendes Keksmonster verwandelt haben (dabei kann er weiße Schokolade gar nicht leiden). Die Haselnuss-Karamell-Schnitte, die plötzlich fast aufgegessen war (Keksboden plus Karamell plus Nüsse plus dunkle Schokolade, das ergibt zusammen eine so herrliche Unverschämtheit, dass ich gar nicht aufhören wollte zu essen). Der Zimt-Bruch, ein bisschen leiser, subtiler, wunderbar zart nach dem Schokoladenbombast. Und am Ende noch die Gingerbread-Cookies, nicht scharf, aber erkennbar ingwerig, es tut schon gut, nur an ihnen zu riechen. So schmeckt Weihnachten für mich. Und falls euch auch nach so einem Sonntag ist... hier sind Monas Rezepte.



CRANBERRY-COOKIES MIT WEISSER SCHOKOLADE

Zutaten:
170g weiche Butter
150g brauner Zucker
50g weißer Zucker
1 großes Ei (Zimmertemperatur)
2 TL Vanilleextrakt
250g Mehl
2 TL Speisestärke
1 TL Backpulver
1/2 TL Salz
135g weiße Schokolade (grob gehackt)
105g getrocknete Cranberries

Die Butter in einer großen Schüssel mit dem Mixer eine Minute lang cremig schlagen.
Den weißen und den braunen Zucker dazu geben und bei mittlerer Stufe schön fluffig mixen.
Bei hoher Geschwindigkeit das Ei und Vanilleextrakt hinzufügen und gut vermischen.
In einer zweiten Schale Mehl, Stärke, Backpulver und Salz vermengen.
Bei niedriger Stufe zum Rest dazu geben, bis alles eben so vermengt ist.
Weiße Schokolade und Cranberries dazu geben und nur ganz kurz vermischen.
Den Teig abgedeckt für mindestens 2 Stunden kühlen, anschließend für ca. 10 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen. (Das geht auch über Nacht, dann muss man den Teig vor Verarbeitung 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen).
Den Ofen auf 175 °C (Umluft) vorheizen.
Zwei Bleche mit Backpapier auslegen.
Der Teig kann sehr krümelig sein, kommt aber wieder zusammen.
Mit einem Eiskugelportionierer oder Esslöffel große Kugeln formen.
Für 8-10 Minuten backen, bis der Rand leicht braun wird.
Falls die Cookies anschließend zu rund sind, leicht mit der Unterseite eines Löffels nach unten drücken.
Noch warm essen.

HASELNUSS-KARAMELL-SCHNITTEN

Zutaten:
250g Butter, zimmerwarm, halbiert
210g brauner Zucker
195g Mehl
Salz
75ml Zuckerrübensirup (ich nehme immer Grafschafter)
2 TL Sahne
210g geröstete Haselnüsse, die Schale z.B. mit einem Geschirrtuch grob abgerieben (gestern habe ich es auch mal mit Mandeln probiert, schmeckt auch super)
45g grob gehackte Schokolade (mind. 70% Kakaoanteil) (nach Geschmack auch mehr)

Den Ofen auf 190 Grad Ober/ Unterhitze vorheizen.
Eine quadratische Backform (20-23 cm) mit Backpapier auslegen (auf allen Seiten 2cm überstehen lassen) und anschließend mit etwas Butter einfetten. (Weil ich keine quadratische Form besitze, habe ich einfach eine rechteckige Auflaufform genommen, ging auch gut).
Mit einem Mixer 125g der Butter und 70g vom braunen Zucker auf mittlerer Stufe für 1-2 Minuten cremig schlagen. Anschließend auf niedriger Stufe Mehl und einen 1/2 TL Salz hinzufügen, bis alles eben so vermengt ist.
Die Geschwindigkeit auf die mittlere Stufe erhöhen, bis sich dicke Teigklumpen bilden.
Den Teig gleichmäßig in der Backform verteilen und mit den Fingern (oder mit der Rückseite eines Löffels festdrücken). Für ca. 20 Minuten goldbraun backen, anschließend für 15 Minuten auskühlen lassen.
Die Ofentemperatur auf 160°C reduzieren.
In einem mittelgroßen Topf den Sirup, die Sahne, 1/4 TL Salz, die restliche Butter (125g) und 140g Zucker grob vermischen. Die Mischung zum Kochen bringen und eine Minute köcheln lassen. Anschließend die Nüsse hinzufügen und alles gut vermischen.
Die Nuss-Karamell-Masse über den ausgekühlten Teig geben.
Erneut für ca. 15 Minuten in den Ofen stellen (bis sich Blasen bilden).
Nun mit Schokolade bestreuen und für eine Stunde auskühlen lassen.
Dann zusammen mit dem Backpapier herausheben und eine Stunde im Kühlschrank kalt werden lassen.
In Rechtecke schneiden oder einfach kleine Ecken abbrechen.



ZIMT-BRUCH

Zutaten:
100g kalte Butter
150g Mehl
75g Zucker
1 Eigelb
Salz
30g Zucker
1 TL gemahlener Zimt

Die Butter in kleine Stücke schneiden.
Butter, Mehl, Zucker, das Eigelb und eine Prise Salz mit dem Mixer (Knethaken) schnell vermengen.
Falls notwendig, anschließend mit den Händen nachkneten.
Eine flache Kugel formen und für ca. 30 Minuten in Frischhaltefolie eingewickelt kalt stellen.
Den Ofen auf 180°C (Umluft) vorheizen.
Den Teig aus dem Kühlschrank holen und leicht ausrollen (am besten zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie).
Mit den Händen ca. 40 kleine Kugeln formen. (Macht man größere Kugeln, werden die Kekse nicht so dünn und zart, sondern eher Halbkugeln, auch lecker.)
Den restlichen Zucker und Zimt in einer Schale vermischen und die Kugeln darin wälzen, bis sie komplett bedeckt sind.
Im Ofen für ca. 8-10 Minuten backen.


GINGERBREAD COOKIES

Zutaten:
290g Mehl
2 TL gemahlener Ingwer
1 TL Backpulver
3/4 TL gemahlener Zimt
1/2 TL gemahlene Nelken
1/4 TL Salz
170g weiche Butter
210g Zucker
1 Ei
1 TL Wasser
55ml Melasse (oder Zuckerrübensirup wie Grafschafter)
4 TL Zucker

Den Ofen auf 175°C (Umluft) vorheizen.
Mehl, Ingwer, Backpulver, Zimt, Nelken und Salz vermischen und zur Seite stellen.
Mit dem Mixer Butter und 210g Zucker cremig schlagen.
Anschließend das Ei unterrühren, danach das Wasser und den Sirup.
Nach und nach die Mehlmischung unter den Rest rühren, bis alles gerade so vermengt ist.
Den Teig in walnussgroße Kugeln formen und im restlichen Zucker wälzen. (Dafür kann man auch gut einen Eisportionierer verwenden).
Mit 5cm Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech auslegen. Nicht platt drücken.
Für 10-12 Minuten backen.
Gut auskühlen lassen.

Das Café Danziger Str. 125 ist im Berliner Prenzlauer Berg zu finden und hat Montag bis Freitag von 8-18 Uhr geöffnet. Kommt gut ins Wochenende!

PS: Nächste Woche geht´s los, ich fahre nach Amsterdam. Habt ihr vielleicht noch Tipps, schöne Cafés, Orte, Läden? Ich war nämlich noch nie dort...

EIN PAAR NOVEMBER-MOMENTE (UND EIN PAAR DINGE, DIE MIR GUTE LAUNE MACHEN)


Ich hab´s ja leider nicht so mit dem Basteln, aber weil bei uns in der Nähe ein Laden eröffnet hat, in dem man Porzellan bemalen kann, haben wir das mal ausprobiert. Jetzt habe ich eine Zuckerdose mit Streifen, in der eine Katze wohnt. Und ich liebe sie heiß und innig.

Wohnungsverschönerungsmaßnahmen: Eine Duftkerze von & Other Stories für meinen Schreibtisch, die hilft auch gegen Montage. Und eine neue Leseecke für Fanny. (Die meiste Zeit liegt sie allerdings lieber in der Schublade als auf dem Fell...).

Ich mag den Adventskalender so, den Steffi sich ausgedacht hat. Meinen Adventskalender aber auch. Wie großartig ist denn bitte diese Idee von Doro Ottermann?

Ihr Gesicht, als sie fertig war mit der Beschmückung ihres allerersten Weihnachtsbaumes. Drei Anhänger durfte ich für die Küche behalten.

Noch ein paar Dinge, die mir gute Laune machen:

* Am Wochenende geht´s endlich mal wieder nach Hause und in den Norden. Ich freue mich so auf meine Familie, aufs Keksebacken, auf den Weihnachtsmarkt und Mutzenmandeln (die ich in Berlin nie gefunden habe), auf Grünkohl und einen DVD-Abend mit "Boyhood".
* Die Post, die gestern im Briefkasten war, macht mir jetzt noch Gänsehaut. Melanie hat Fanny das rote Glitzerpferd gemalt, von dem sie geträumt hat. Jetzt hängt es über ihrem Bett und lässt hoffentlich noch viele Träume glitzern. Und ich habe auch noch einen Kalender bekommen. Wahnsinn.
* Ein neues Backbuch, aus dem ich im Dezember viel backen werde: "Hand Made Baking".
* Ausprobiert werden auf jeden Fall auch diese Schneemänner.
* Das neue "Berlin mit Kind". Wie immer: fabelhaft. Und jetzt schon voller Post-its.
* "Der alte Mann und das Meer" in 15 Sekunden.
* Eine neue Weblogentdeckung: Make it last.
* Keine Neuentdeckung, aber eine Seite, die mich jeden Tag aufs Neue staunen lässt: Humans of New York.
* Das hier gehört nicht in eine Gute-Laune-Liste. Aber es hat mich so beeindruckt.
* Marlene hatte recht: Dieses Serum ist der Hammer. 
* Diese Strickjacke und dieser Pulli. So hinreißend. Ich wünschte, ich könnte stricken. 
* "Exes".

Habt ein schönes Wochenende!

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