Liebe Marlene, ich würde dir heute gerne eine schöne Modefrage stellen, aber in Wahrheit will ich mir gerade eigentlich nur die Decke über den Kopf ziehen. Ich bin so müde. Und so maulig. Und ich würde jetzt gerne bis April Winterschlaf machen. Kennst du das? Und was tust du gegen Tage, an denen die Stimmung so grau ist wie der Himmel über Berlin?
Marlene: Gerade heute ist so ein Tag. Ein Sonntag. Also ein Tag, an dem man eh nichts vor hat, was man nicht muss, und deshalb alles machen könnte. Aber wenn ich von hier im Bett aus dem Fenster gucke, sehe ich nur Wolken. Wenn ich den Fuß unter der Decke herausstrecke, fühle ich nur Hundskälte. Beides drückt mich zurück in die Kissen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, ich gebe mich der Melancholie mit aller Konsequenz hin. Dann bleibe ich mit dem Laptop auf dem Bauch im Bett und hole mir meine Lieblingsfilme mit Meryl Streep dazu, Kramer vs. Kramer, Silkwood und, ich könnte jetzt schon flennen: Jenseits von Afrika. Vielleicht geb ich´s mir aber noch härter und hol mir Sandra Bullock dazu. Oder die fünfte Staffel von Grey´s Anatomy (Izzie! George! Nein, nicht Geeeeoooooorge!). Mit Glück liegt noch eine Tafel Rittersport Erdbeer-Joghurt im Kühlschrank und es sind noch ein paar Löffel von der Dolfin Trinkschokolade übrig. Aber vorher gibt es noch ein Avocado-Sandwich mit Rührei. Dann leg ich mich in die Badewanne mit einem Buch, in dem ich versinken kann. American Wife von Curtis Sittenfeld ist so ein Buch. Schon drei Mal gelesen, jedes Mal verzaubert gewesen. Zurück im Bett lese ich noch ein paar Stunden Blogs und verplempere Zeit in Designshops. Kennt ihr Artilleriet? Ich glaube, ich habe mir gerade das New York Poster von David Ehrenstråhle gekauft, um es übers Bett zu hängen. Für das schönere Träumen, wenn man nach solchen Tagen vor lauter Nichtstun erschöpft einschläft.
Wenn dieser graue Tag aber zufällig auf einen Montag fällt, bleibe ich ein paar Minuten länger liegen und diskutiere mit mir, ob es wirklich nötig ist, aufzustehen. Ist es. Also, in die Küche, Joghurt mit Ymerdrys essen, eine Art dänisches Kraftfutter, dazu Florence + the Machine bis zum Anschlag aufdrehen, entweder Ceremonials ab "No Light, No Light" oder "Lungs" mit "Dog Days Are Over". Dann eine Stunde Sport mit Tracy Anderson. Die Frau ist eine elende Schinderin, aber graue Tage erfordern harte Gegenmaßnahmen. Und allein, die Stunde überlebt zu haben, setzt bei mir Glückshormone frei. Glücklich, wenn auch auf andere Weise, macht mich an solchen Tagen ein Lippenstift wie TOR von Uslu Airlines. Und hohe Schuhe auf denen man sich über alles erhaben fühlen kann. An solchen Tagen nehme ich mir etwas vor, das hart wird: eine Mail, ein Telefonat, ein Text, den ich schon ewig vor mir her schiebe. Und eine schöne Verabredung für später in der Woche. Nach all dem ist dieser Tag schneller vorbei als die schlechte Stimmung mich einholen kann.
oh ja, das klingt alles sehr gut. leider ist nichts davon kleinkind-taugliches programm (abgesehen von der dolfin-schokolade)... was tun, wenn einem die laus auf der leber sitzen bleibt? ich hab den ganzen tag rumgebrummelt, einmal auch sehr laut. die laus sitzt immer noch. und sie bleibt umso beharrlicher, weil ich mich dann auch noch über mein gebrummel und gebrüll ärgere. ach mann. ach frau. ach kind. ach, frühling. ich sehne dich so herbei.
AntwortenLöschenmö
So dämlich das vielleicht klingt, aber manchmal hilft mir einfach auch, einen Tag später aufzuwachen - und alles Ungute, mit dem man am Abend vorher im Kopf eingeschlafen ist, ist plötzlich weg. Oder wenigstens: weniger. Plus: heute sind wir schon einen Tag näher am Frühling! Ich wünsch Dir einen schönen Tag, trotz Wolken.
LöschenAch Mö, das tut mir leid zu hören. Ich kenn solche Tage so gut. Was bei mir hilft (außer schlafen, was wirklich eine gute Idee ist): Rausgehen. Einmal um den Block, wenn die Zeit knapp ist, oder einen richtig langen Spaziergang, frische Luft, Kopf klar pusten. Gut essen. Backen. Oder: beides. Warmer Kuchen stimmt mich immer irgendwie friedlich. Mal eine Stunde alleine haben, falls das irgendwie organisierbar ist, eine Stunde im Kaffee sitzen, aus dem Fenster gucken, in Ruhe einen Kaffee trinken. Wenn gar nichts mehr geht, geht immer noch: ein amtliches Fressfest. Ein Lieblingsfilm und sehr viel Essen. Und manchmal auch einfach: einmal ausheulen. Einmal den ganzen Ärger rausreden oder rausheulen oder beides. Keine Ahnung, ob da etwas für Dich dabei ist. Ich wünsch Dir jedenfalls alles Liebe!
LöschenÄh, eine Stunde im Kaffee sitzen wäre jetzt irgendwie auch unschön, ich meinte natürlich: im Café... (bin auch noch nicht wach!).
LöschenPruuust ... ich stelle mir grad Okka im Kaffeebad vor ... probier mal bitte und berichte dann, ob es
Löschena) wach macht
b) die Haut schön straff und rosig ist und man sich
c) den Selbstbräuner sparen kann
(Vielleicht findest du auch ein anderes Opfer, ich fände das schon mal spannend, traue mich selber aber nicht)
Grüße an euch alle! N.
ach, danke! großes fressfest klingt wunderbar!!! ob ich heute abend mal einen richtig guten döner kebap.... ;-)
Löschenein tag näher am frühling klingt auch gut.
kaffeebad wäre auszuprobieren, warum eigentlich nicht?
habe es gestern mit ´ner blitzgurkenmaske aus der dm probiert - folie auf, tuch auf´s gesicht, ausgesehen wie das ding von "scream", vor dem spiegel gelacht und danach ging´s besser.
danke für eure lieben kommentare!
mö
Ha, liebe Mö, ich kann dich voll verstehen - gestern Abend war ich so grummelig, dass der Mann mich fragte: "wunderst du dich eigentlich über dich selbst?"... Irgendwie komme ich auch noch nicht so ganz in dieses Jahr rein und ärgere mich ständig über irgendetwas und das Grau kriecht in mein Bett, buäh! Aber all die Tipps werde ich mir gleich zu Herzen nehmen und schlemmen und glotzen und in Kaffee baden, haha! Liebste Grüße an euch alle!!!
Löschenmarlene marlene
AntwortenLöschenda hast du was gezaubert
das gleich fröhlich gemütlich stimmt
___
sie ist so schön in afrika
und der film muss unbedingt wieder
gesehen werden
___
alles da oben macht glücklich
irgendwie
___
habt dank
ihr beiden
lieben
a.
Ich nehme da immer noch eine Katze dazu. Erst muss man nachgeben, wenn sie voll Schwung auf's Bett huepft, mit ihrem Fruehstuecksmiau. Aber dann geht's zurueck ins Bett, zum Kuscheln, Doesen, Traeumen. Wovon Katzen wohl traeumen?
AntwortenLöschenUnd manchmal steht die Katze dann wieder auf und macht Sport. Ohne Witz. Uebungen an der Stuhllehne, ganz obenauf stehen und schaukelnd wie ein Aeffchen nach dem Schwanz greifen. Und jedes Mal entdeckt sie die Schwerkfrat neu. Braucht sie gar keine DVD fuer. ;)
Sowohl mit Schokolade (Dolfin!) als auch mit grauem Himmel wurden wir hier in Belgien überdurchschnittlich grosszügig bedacht - vielleicht besteht da ein Zusammenhang. Ich halte es da mit Jacques Brel: "...un ciel si gris qu'il faut lui pardonner..." Aber Apfelkuchen ist auch eine gute Idee.
AntwortenLöscheneins
AntwortenLöschendrei
sechs
und/oder
raus in den schnee
die sonne suchen
___
hab es gut, ti
Oooh, da kann ich eigentlich in jedem Punkt zustimmen. Wobei mir maulige Sonntage lieber als maulige Montage sind - sonntags kann man sich immerhin schlön einhöhlen :)
AntwortenLöschenWas mir immer hilft: Schokofondue. Oder noch besser: eine Verabredung - dann wird immerhin eine Sache am Tag gut ;)
Ich wünsche allen einen schönen Tag heute!
Liebe Grüße,
Isabelle :)
Wunderschön geschrieben...an trüben Tagen durchforste ich auch das Internet nach Schönem, Begehrenswertem und Inspirierendem, wie das Online Mag "Voyage"
AntwortenLöschenhttp://issuu.com/voyagemag/docs/2issuu_voyagemag_foodedition
ich lass mich treiben...und schon sieht die Welt wieder besser aus...
Einen schönen Abend!
Alles Liebe aus München!
Liebe Okka,
AntwortenLöschenääähhh, mal kurz was anderes: Heute beim Frauenarzt gewesen. "Bunte" schon weg, also habe ich "Für Sie" lesen müssen. Da gibt es Interview mit Yotam Ottolenghi. Mit Rezepten. Kennst Du bestimmt alle schon. Wollte ich aber trotzdem sagen.
Viele Grüße
V.
Eben habe ich mir ein Parfüm gegönnt, das hilft auch und gibt Schwung, gutes Gefühl und frischen Wind. Danke, Cartier.
AntwortenLöschenLiebe Okka, ich habe gerade deinen Artikel in der Couch Ausgabe 02/13 gelesen: ich freu mich immer sehr, wenn ich auch außerhalb deines Blogs von dir lesen darf!
AntwortenLöschenFlorence and the Machine - bester Tip um graue Tage zu bunten zu machen! Ich liebe Florence!!
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