UND WIE MACHST DU DAS, VALERIE?


Name: Valerie
Alter: noch 29, bald 30 (und ich freu mich drauf!)
Mutter von: einem Mädchen (achtdreiviertel) und zwei Jungs (gerade 6 geworden und dreieinhalb)
Stadt: bei München
Beruf: Hausfrau (ich finde diese Bezeichnung so blöd! Ein Fulltime-Job!)

Wie ist bei dir die Kinderbetreuung organisiert? Bist du zufrieden damit?
Ich bin seit nunmehr fast neun Jahren in der glücklichen (und manchmal auch genervten) Lage, zu Hause sein zu können. Da ich kurz vor dem Abitur schwanger wurde und wir Kinder in kurzem Abstand wollten, stellte sich für uns nie die Frage, ob ich zwischendurch arbeiten oder studieren gehen würde. Natürlich gingen bzw. gehen alle drei Kinder in den allerbesten Kindergarten der Welt (den schon mein Mann vor 30 Jahren besuchte - bis Ende August sogar mit der gleichen Leiterin wie damals!) und unsere Tochter geht seit Beginn ihrer Schulzeit zwei bis drei Mal pro Woche zu den Großeltern, die im gleichen Ort wohnen, zehn Minuten Fußweg von uns entfernt.  Theoretisch ist der Kindergarten von 7:30 bis 16:45 Uhr geöffnet und unsere Jungs sind auch für die komplette Zeit gebucht, praktisch nehme ich das aber meist nur für den Größeren in Anspruch, Jakob hole ich vier von fünf Tagen um 14 Uhr ab.

Unter welchen Bedingungen arbeitest du? Wie funktioniert das für dich?
Momentan arbeite ich gar nicht, bzw. manage den Haushalt und die Kinder alleine, da mein Mann schon seit längerem unter der Woche in anderen Städten Deutschlands arbeitet. Abgesehen davon orientiere ich mich momentan und überlege, ob und wie ich Ausbildung oder Studium mit Kindern unter einen Hut bekommen könnte und was ich überhaupt machen soll (zur Wahl stehen: Diplom-Europa-Sekretärin, Floristin oder Visual Merchandiser. Konditorin oder Hotelfach werden Träume bleiben, weil es zeitlich einfach nicht geht). Ab Januar möchte ich gerne Teilzeit arbeiten und weiß, dass ich dann auf meine Schwiegereltern zählen kann, was Kinderbetreuung oder Abhol- und Fahrdienste betrifft.

Wie sieht ein ganz normaler Wochentag bei dir aus?
Mein Wecker läutet um sechs Uhr und in der Regel stehe ich dann gleich auf - andernfalls komme ich in Zeitnot und Stress. Als Erstes mache ich die drei Pausenboxen fertig, richte das Frühstück her und mache meinen ersten Kaffee. Zumindest der Jüngste ist dann immer schon wach (wenn er nicht schon vor dem Weckerläuten zu mir ins Bett gekrochen ist...) und so gilt es, die beiden mosernden älteren Geschwister aufzuwecken. Das macht leider selten Spaß. Anziehen (oder besser gesagt: mehrfach dazu auffordern), ermahnen und erinnern, bis dann alle am Frühstückstisch sitzen, ist es 7:15 Uhr. Da die Große spätestens um 7:40 Uhr das Haus verlassen muss, heißt es, schnell zu frühstücken, sie putzt ihre Zähne und ich mache ihre Haare. Danach den Jüngsten anziehen, mich duschen, anziehen und schminken, die Jungs unter Protest vom Lego wegholen, Zähne putzen, schnell, schnell aus dem Haus und mit Ach und Krach um 8:30 Uhr im Kindergarten einlaufen (dieses Zeitloch, in das wir jeden Morgen fallen, das suche ich echt sehr!). Zurück im Auto erstmal durchschnaufen. Montags besuche ich bis Dezember einen Nähkurs in einer der nahegelegenen Kreisstädte und nähe für zwei Stunden. Die restlichen Vormittage habe ich zur freien Verfügung und fülle sie mit Treffen mit Freunden, Haushalt und Sport im Fitnessstudio. Mittagessen muss ich glücklicherweise nie kochen, nachmittags puzzle ich rum, surfe oder lese, während der Jüngste spielt oder schläft - je nach Tagesverfassung, dann bereite ich das Abendessen vor (an guten Tagen) bis wir ab 16:30 Uhr alle einsammeln. Dazu kommen Mittwoch, Donnerstag und Freitag die Freizeitaktivitäten der beiden Großen am Nachmittag: Reiten, Klavier und Hip-Hop für die Dame, Fußball und bald auch Gitarre für den Herren. Natürlich will man das eine oder andere Mal auch einen Freund oder eine Freundin treffen, das schieben wir auch noch rein. Und meine Verpflichtungen im Elternbeirat des Kindergartens und die damit verbundenen Aktivitäten. Wir essen gegen 18 oder 18.30 Uhr, und die Jungs gehen zwischen 19 und 19.30 Uhr ins Bett, nach Zähne putzen, vorlesen und singen, Leonie dann so gegen 20 Uhr. Ich gehe abends sehr selten weg, eigentlich nur, wenn mein Mann mal zu Hause ist. Die An- und Heimfahrt nach München dauert mir mit 80-120 Minuten einfach zu lange und der Babysitter ist mir dann zu teuer.

Wieviel Zeit hast du für dich - jenseits deiner beruflichen und familiären Aufgaben? Reicht sie dir?
Ich war im Sommer sehr am Limit und froh, als wir in den Urlaub fuhren. Das ständige Hin und Her, die Verpflichtungen, das hat mich extrem mitgenommen. Seit mein Jüngster auch vormittags in die Kindergarten geht, geht´s mir richtig gut. Und ich hab es mir echt gegönnt, nichts zu tun und ganze Vormittage komplett zu versandeln. Ich genieße es, mit einem lieben Freund äußerst entspannt zwei Stunden zu Mittag zu essen, zu quatschen und zu lachen, ohne von einem Kind gestört zu werden. Entspannt ins Sportstudio zu gehen. In ein Café zu gehen und die Leute um mich herum zu beobachten oder zu lesen. Alleine und in Ruhe (!!) einkaufen zu gehen, egal, ob Essen oder Kleidung oder Geschenke oder Ikea. Einen VHS-Kurs zu besuchen. Ja, ich habe mittlerweile definitiv genügend Zeit für mich und habe ein wenig Angst davor, wie das wird, wenn ich arbeiten gehe.

Hast du dir das Muttersein so vorgestellt wie es ist? Was hast du dir anders vorgestellt?
Als ich mit gerade einmal 20 schwanger wurde, war ich so unglaublich naiv. Ein Kind - hell yeah, warum nicht. Ist doch alles so easy. Die Schwangerschaft war es auch. Die Geburt nicht (diese Schmerzen und diese Warterei, das kann man sich vorher echt nicht vorstellen). Und danach die Einsamkeit, die hat mich umgehauen. Ich kannte im Ort meines Mannes niemanden, wirklich niemanden. So fuhr ich zwei Mal pro Woche mit der S-Bahn nach München, zu den Freundinnen aus dem Geburtsvorbereitungskurs und meinen Eltern, meiner Tante und meinen Großeltern. Nach einem Jahr besuchte ich dann das erste Mal das Familienzentrum hier, fühlte mich auf Anhieb wohl, aber ich war mit Abstand die Jüngste, alle anderen waren zehn, teilweise 20 Jahre älter als ich. Nein, auch da musste ich nach einem Jahr feststellen, dass ich nicht dazu gehörte. Eigentlich kam ich hier erst an, als unsere Große mit dreieinhalb Jahren in den Kindergarten kam. Natürlich sind auch heute die meisten Freundinnen älter als ich, aber so ist das halt. Da meine Mama starb, als ich 9 war und mein Papa ebenfalls vor drei Jahren, fehlt mir oft die Instanz, an die ich mich wenden kann, wenn ich etwas aus meiner Vergangenheit wissen will. Auch die Tatsache, dass meine Schwiegereltern für meine Kinder wichtiger sein würden als mein Papa und meine Stiefmutter, das hatte ich so nicht gedacht. Wie anstrengend Kinder sein können, wie sehr sich das Leben verändert, wovor man plötzlich Angst hat und dass man sich nicht vorstellen mag, dass die Kinder schneller groß werden, als einem lieb ist, das ist wirklich anders, als ich dachte. Die innige Beziehung zu meiner Großen, die ich mir in der Schwangerschaft vorgestellt hatte, die gibt es leider auch nicht. Ich liebe sie natürlich, aber wir sind uns so ähnlich, dass wir oft "aneinander rutschen". Dass ich dagegen meine Jungs so easy finden würde, hätte ich mir auch nie träumen lassen. Ergo - Muttersein ist anders, als ich dachte, deswegen aber nicht schlechter. Manches kann man einfach erst verstehen, wenn man es erlebt.

Was empfindest du als besonders anstrengend?
Die Fremdbestimmtheit. Wann es Essen gibt, welchen Urlaub wir machen, welches Auto wir kaufen, wo und wie wir umziehen, wann ich aufstehe, das alles wird von drei kleinen Mini-Banditen bestimmt. Oder auch der von uns liebevoll genannte "Beschäftigungsanspruch" unserer Bande. Denn so oft, wie in unserem Sommerurlaub, hat unsere Große schon lange nicht mehr "Mir ist langweilig!" gesagt. Was dann bei ihr (und uns) zu schlechter Laune und Piesackerei der Brüder führt. Und noch etwas: wie unglaublich oft Kinder krank werden. Und was sie alles anschleppen. Wir hatten hier schon x-Mal Scharlach, Läuse, Magen-Darm-Orgien (inklusive Würmer!) und natürlich Husten und Schnupfen vom Feinsten. Im Kindergarten schnappen sie wirklich ALLES auf.

Was macht dich besonders glücklich?
Ganz banal und kitschig: dass meine drei Kinder mich immer lieben, egal wie ich gelaunt bin. Dass von den beiden Großen ein Lob kommt, wenn das Essen oder die Brotzeit besonders gut geschmeckt haben. Wie oft ich von außen höre, was für wohlgeratene Kinder wir haben. Die höflich sind, gerne und gut und nahezu alles essen und neugierig genug sind, Unbekanntes zu probieren, sich in fremden Haushalten erstklassig zu benehmen wissen und, mit Beschäftigungsmaterial, auch ohne Weiteres in ein Restaurant mitgenommen werden können. Offensichtlich machen wir unsere Sache nicht so schlecht...

Welches Verhältnis hast du zum Vater deiner Kinder? Wie haben die Kinder dieses Verhältnis verändert?
Ich glaube, wir führen das, was man "eine gute Ehe" nennt - und das meine ich ganz positiv. Eigentlich sind wir nämlich zwei grundverschiedene Typen, aber wir akzeptieren den Anderen so, wie er ist, und versuchen weder, ihn umzuerziehen noch ständig zu kritisieren. Genauso wie wir Freiraum geben, ohne eifersüchtig zu sein (weil es dazu auch keinen Grund gibt). Dass es für ihn außer Frage stand, dass ich Vollzeit bei den Kindern bleibe, finde ich toll und er setzt mich auch jetzt nicht unter Druck, doch endlich arbeiten zu gehen, sondern legt es mir nur ans Herz, weil er weiß, dass es mir gut tut. Natürlich ist man im elften Beziehungsjahr nicht ganz so crazy verliebt wie am Anfang, aber die Liebe, die wir heute haben, ist so tief und so ehrlich, dass es mich manchmal schier umhaut. Selbst als ich vor zwei Jahren mal sehr zweifelte (das darf man, wenn man sich mit 19 verliebt, mit 20 geheiratet und mit fast 21 Mutter wird. Um nicht zu sagen: ich hatte befürchtet, dass es irgendwann passieren würde) und sich zudem gleichzeitig ein anderer, sehr viel älterer Mann in mich verknallte (und ich mich in ihn - trotz 17 Jahre Altersunterschied) war klar, dass ich mich nie trennen würde. Natürlich ist unsere Beziehung anders und gerade durch die knappen Altersabstände von jeweils zwei Jahren bei unseren Kindern leidet die Intimität sehr. Es gab Zeiten, da lagen wir wie Bruder und Schwester im Bett. Aber es wird, und ich weiß, keiner kennt mich so gut wie er und weiß, was mit mir los ist.

Hast du das Gefühl, dass die Gesellschaft, die Politik, Menschen mit Kindern ausreichend unterstützt? Was müsste deiner Meinung nach besser werden?
Nein, das passiert nicht. So lange man als verhältnismäßig junge Mutter immer noch komisch angeschaut wird, so lange man hören muss, dass mehr als zwei Kinder "asozial" sind, so lange man ein XXL-Auto braucht (hier ein VW-Bus), weil man andernfalls keine drei Kindersitze unter bekommt, so lange Vermieter "Aber ein Viertes soll nicht kommen, oder?" fragen oder noch besser "Ein solventes Ehepaar mittleren Alters, keine Haustiere" suchen, so lange wir zwei Hotelzimmer brauchen und für drei Kinder 80% des Flugpreises zahlen, so lange Frau Schröder mit kurios-blöden Ideen kommt, krankt es in unserer Gesellschaft. Außerdem sind Kinder mittlerweile ein Statussymbol, müssen x Kurse belegen und jede Mutter versucht, die andere zu übertrumpfen, ich finde das so schade. In meinen Augen müsste es wieder normaler und natürlicher werden, Kinder zu haben. Irgendwo las ich vor ein paar Wochen, dass sich Eltern mit der Über-Fokussierung auf Kinder keinen Gefallen tun, egal, ob es um Kurse, Erziehung auf Diskussionsbasis oder Verhätschelung geht, und ich glaube sogar, das kam von Jesper Juul. (Wir machen das nicht und fahren bisher ganz gut damit). Das würde auch bedeuten, dass es gerade Familien mit mehreren Kindern von Politikern wie den Mitmenschen leichter gemacht werden sollte, Kinder zu haben bzw. zu bekommen und es z.B. auch schon bei drei Kindern Vergünstigungen geben sollte. Oder mehr Unterstützung, gerade was das Wohnen betrifft, das ist ein Trauerspiel. Außer wir ziehen so weit aufs Land, dass ich nur noch Mama-Taxi bin und meine Kinder mit spätestens 16 auf der Vespa unterwegs sein würden, sehr zu meiner Unruhe.

Was hast du durchs Muttersein über dich und die Welt gelernt, dass du vorher nicht wusstest?
Mütter sind wie Krähen! Da wird gehackt und gespitzelt, gelästert und seziert. Mütter untereinander können sooo subtil fies sein und da schließe ich mich nicht aus. Nicht, was das fies sein betrifft, das konnte ich noch nie, eher das Lästern. Trotz meiner jungen Jahre habe ich schon so Vieles erlebt, Schlimmes wie Tolles, das hat mich geprägt. Ich kann nichts mit Esoterik, Engeln oder Ähnlichem anfangen und das ist gerade bei uns im Kindergarten bei manchen sehr verbreitet. Oder anders gesagt: Ich stehe so sehr mit beiden Beinen am Boden, dass ich auf andere sehr streng oder spießig wirke. Ich weiß, dass ich viel leisten kann, ohne umzufallen (zum Beispiel den eigenen Vater sechs Wochen nach der Entbindung tot in der Wohnung zu finden, bzw. die Polizei, die die Wohnung öffnet, und dann als Alleinerbin alles zu regeln). Und dass ältere Mütter mich um Rat fragen, ehrt mich sehr. Freundschaften verändern sich sehr, wenn man Kinder bekommt und viele zerbrechen leider auch, ich habe keine echte Freundin mehr "von früher". Und leider herrscht mittlerweile wieder ein Unverständnis darüber, wie Kinder sind - bei jüngeren Mitmenschen genauso wie bei ganz alten. Schade.

Du hast 48 Stunden kinderfrei: was tust du?
Ein Wochenende mit meinem Mann in einem tollen Wellness-Hotel in Kitzbühl, in das ich schon lange möchte. Ausschlafen, Zeit füreinander haben, in Ruhe frühstücken und dabei Zeitung lesen, wellnessen (ich - der Mann würde eher schwimmen oder ins Fitness-Studio gehen), Mittagsschläfchen halten, nachmittags bummeln oder in die Berge gehen, abends schlemmen und dann eine wunderbare Nacht miteinander verbringen. Hach, da bekomm ich doch glatt Schmetterlinge im Bauch. Und das Gleiche dann am nächsten Tag noch einmal von vorne...

Was würdest du einer Frau sagen, die sich fragt, ob sie Mutter werden soll?
Nicht nachdenken, ob oder ob nicht. Einfach machen, denn sonst überwiegen immer die Zweifel. Einfach machen, denn Muttersein ist, mit all seinen Auf wie Abs, mit all den Freuden, Anstrengungen und Zweifeln, mit der Verantwortung und den Hürden, wirklich das Beste, dass man erreichen kann. Es ist Bleibender als jedes Diplom, jede Auszeichnung und jeder Titel und wirklich mit nichts vergleichbar. Es ist immer anders, als man es sich vorstellt, und manchmal sind da nach der Geburt graue Schleierwolken anstelle der rosa Wattewölkchen. Aber auch die gehen vorbei. Und es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen, wenn man sie braucht. Mutter zu sein heißt nicht, alles alleine stemmen zu müssen, denn Mütter sind nicht das Universum des Kindes, und wenn man merkt, dass es zu viel wird, muss und darf man um Unterstützung bitten. Denn die kommt dann auch! Es heißt schließlich nicht umsonst: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen.

Vielen herzlichen Dank, liebe Valerie. Alle anderen Mütterfragebögen sind hier zu finden.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

62 Kommentare:

  1. Dein 48h-Wochenend-Wunsch deckt sich ziemlich genau mit meinem und ich vermute mit jeder anderen jungen Mutter ;-)
    Es ist schon erschreckend, wie wenig Raum die Partnerschaft z.T. hat, aber um ehrlich zu sein: Das ist mir mein kleiner Racker wert ;-)
    Liebe Grüße!

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  2. Toll, ganz ganz tolles Interview. Valerie ist mir sehr sehr symphatisch! :)

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  3. Lieba Okka, liebe Valerie, schön, dass ihr diesen Bericht hier veröffentlicht! Ich habe gerne an deinem Leben bzw. deinen Gedanken, Valerie, teilgenommen hier so am frühen Morgen. Es hilft mir, ein differenziertes Bild der Müttergeneration der Jetztzeit zu entwickeln, gleichzeitig macht es mich aber auch wütend, dass wir es immer noch nicht geschafft haben in unserer Gesellschaft, ein kinderfreundliches, menschengerechteres Zusammenleben zu ermöglichen ( obwohl materielle Grundlagen dafür da sind ).
    Es grüßt euch eure nachdenkliche
    Astrid

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  4. schön, ein so ehrliches interview zu lesen!!

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  5. Schönes Interview - toll, dass es diesen Mutterfragebogen wieder gibt - ich liebe ihn.

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  6. Oh, das war schön. Besonders die letzten beiden Antworten. Viel Erfolg auf dem Weg in den Berufsstart, Valerie. Ich wünschte, ich wäre genause entspannt, was das Zuhause-Bleiben angeht. Aber wenn man mit Ende statt Anfang 20 mit Kindern anfängt und ausgebildete Akademikerin ist - da empfinde ich den Druck, doch endlich zu arbeiten, recht hoch.
    Ach, eine Frage noch: Was heißt "es herrscht ein Unverständnis darüber, wie Kinder sind"?

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    1. Liebe Stefanie,

      ich meine damit, dass von Kindern Dinge erwartet werden, die sie einfach nicht erfüllen können, speziell was das Verhalten betrifft.
      Als ich letztens in der S-Bahn saß, stieg ein Pulk Schüler ein, eine Station später eine Mutter mit Kinderwagen. Kommentar der Teenies (vielleicht 12/13?) - Na, hoffentlich schreit es nicht.
      DAS meine ich mit Unverständnis.

      Liebe Grü0e,
      Valerie

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    2. Vielen Dank. Mein Gedankengang war grad so: Hm, Teenies, sind ja noch jung, die kennen es nicht ... Aber das ist genau das Problem, oder? Dass man den Umgang mit kleinen Kindern nicht mehr kennt. Das nicht mehr mehrere Generationen natürlich zusammenleben. Ich selbst hatte mal als Jugendliche einen Säugling auf dem Arm und das war's dann bis ich ein eigenes bekam. Vielleicht hätte es weniger Fragezeichen im ersten Jahr gegeben, weniger Unsicherheiten, weniger krampfhaftes es allen recht machen zu wollen, wenn ich bei anderen Müttern schon hätte zuschauen können - wenn nicht jeder für sich selbst tüdeln würde und für seine einsame Arbeit dann aber wenigsten einen Preis haben möchte, wenn es dieses Dorf gäbe, von dem du am Ende sprichst.

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    3. ....und ich war schon als Teenie so babynarrisch und wusste immer, dass ich jung Mutter werden möchte. Und dass das im krassen Gegensatz zu meinem Berufswunsch Hotelwach stand. *lach*

      Dennoch, das Verständnis für das Verhalten von Kindern, von Eltern und vom Leben mit Kindenr fehlt alt wie Jung und ich werde oft das Gefühl nicht los, dass man neben dem perfekten After-Baby-Body, das perfekte Baby (von Tag 1 durchschlafend, im eigenen Zimmer und eigenen Bett), das perfekte alte Leben wieder haben soll. Und dass es so viele nicht zugeben können oder wollen, dass es eben nicht so ist. So viele Mütter haben (statistisch erwiesen) postnatale Depression und immer noch holen sich viel zu wenige Hilfe, weil da ein so großes gesellschaftliches Unverständnis herrscht. Depressionen, darüber redet man nicht, die hat man nicht und da leidet man nicht.
      Aber diese Dikussion würde uns zu weit führen, liebe Stefanie. ;-)
      Ich wünsch Dir eine gute Nacht!

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  7. Ach schön! Hatte bereits Sehnsucht nach einer neuen Folge "Mutterfragebogen" :) Respekt, Hut ab und alles Liebe für Dich Valerie!

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  8. Entschuldigung aber wie verblendet oder verblödet kann man sein. Dieses interview hat mich wirklich wütend gemacht. Da erzàhlt die arme valerie das ihre kinder so kurz nacheinander kamen ( jaaaa 3 jahre sind furchtbar kurz) , wie anstrengend das ganze doch ist. Zufällig sind sie aber den ganzen Tag im KiGa oder der schule bis 17 Uhr. Jaaa danach muss ja noch der Klavierunterricht etc. Sein und huch um 7 sind sie schon im Bett. WO IST DA ETWAS ANSTRENGEND? Du schreibst du Puzzlest oder surfst. Gehst 2 Stunden mittag essen. Ich habe seit 4 Jahren weder gepuzzelt noch gelesen oder sonst was habe mein mittag essen seit 4 jahren immer kalt gegessen und oh ja ich muss kochen ( vor 21 uhr und da war ich so müde das ich nur ins bett bin) Hör auf jammern. Und da noch keine Zeit zum arbeiten, ich schmeiß mich weg. Stimmt dann ist keine zeit mehr zum puzzlen. Uns weißt du was ich mach das alles gerne. Aber wenn ich dann von so jammermuttis wie dir lese die eine stunde am tag mit ihren Kindern verbringen und das ach so anstrengend ist. DA KOMMT MIR DAS KOTZEN!!!
    Liebe Grüße
    Tina

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    1. WOW, Tina! Im Debattierclub hätte man dich aufgefordert, dich wieder hinzusetzten und dich zu entschuldigen. Kritik in allen Ehren, ich bin da absolut empfänglich, aber der Ton muss stimmen :-) Und irgendwie passt es so sehr, dass ich oben von Krähenmüttern schrieb....

      Vielleicht hätte ich noch dazuschreiben sollen, dass ich alle alleinerziehenden Mütter sehr bewundere, seit mein Mann nicht mehr am gleichen Ort ist wie wir. Denn das Anstrengende ist nicht der Haushalt, das Kochen oder das Putzen sondern das Alleinsein. Alleine alle Entscheidungen treffen, nachts aufstehen weil das Kind Ohrenweh hat, Geburtstage vorbereiten (und teilweise sogar feiern - erklär das mal eine unsagbar traurigem 6Jährigen, der seinen Papa über alles liebt), alleine einkaufen, OPs begleiten, zum Arzt gehen (so wie auf dem Bild oben gestern nachmittag), sich um Austattung für den WaldkiGa kümmern, den Urlaub planen und Koffer für alle 6 (ja, auch meinen Mann, der kommt erst 12 Stunden vor dem Abflug nach Hause...) packen. Dass niemand da ist, mit dem ich meine Ängste und Sorgen besprechen kann.
      Und weißt du, wie das ist, wenn du stillend vor der Wohnung deines Papas stehst und der (sorry!) saublöde Polizist dir sagt: 'Er schaut aus, als ob er ganz friedlich schläft' statt der Wahrheit, denn eine Stunde vorher hast du dir noch gedacht, wie blöd es ist, mit dem Baby mal eben schnell in die Stadt zu heizen, er wird hakt gerade eine depressive Phase haben und deswegen abgetaucht sein. 6 Monate später hatte ich eine solchen BurnOut, dass mir die schlimmsten Krankheitsbilder durch den Kopf schossen.

      Aber, ach du meine Güte - was schreib ich da eigentlich? Und warum rechtfertige ich mich? Ja, warum eigentlich? Warum kann man nicht jede Mutter sein und machen lassen, wie sie will? Warum muss man immer aufrechnen? Nachschauen, ob es die andere auch 'richtig' macht. Was ist den richtig und was falsch? Bestimmst du das? Ich? Doch jeder für sich selbst, oder?

      Nina, es tut mir nicht leid, dass ich bei Dir offensichtlich einen wunden Punkt getroffen habe. Es macht mich eher traurig, dass man niemand sein lassen kann, wie er ist und statt kleiner Worte die große Keule braucht. Du hast doch keine Ahnung, was mein Leben sonst noch so ausmacht, neben den Worten bei Okka, in denen ich es versucht habe, den alltäglichen Wahnsinn ein wenig zusammen zu fassen.

      Liebe Grüße.
      Valerie

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    2. Das finde ich ganz schön gemein. Ich finde, wie belastet man sich fühlt, liegt immer im Auge des Betrachters. Alles hat zwei Seiten, und auch wenn ich mich selbst in Valerie nicht wiedererkenne, würde ich meinen Frust nicht auf sie projezieren. Ich finde auch nicht, sie jammert, sondern sie sagt einfach wie es ist.
      Love it, change it or leave it.

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    3. Liebe Tina,
      es macht mich ein wenig ratlos, Deinen Kommentar zu lesen. Mal abgesehen davon, dass Du Valerie ganz schön hart dafür angehst, dass sie einfach nur ehrlich beschreibt, wie sich ihr Leben als Mutter anfühlt,
      und ich finde, dass man nicht beleidigend werden muss, wenn man anderer Meinung ist, kommt da beim Lesen wieder dieses merkwürdige Gefühl in mir hoch, über das ich in letzter Zeit so oft nachdenke.
      Dieses beklemmende, schwermütige, mich ratlos und immer wieder auch leicht wütend machende Gefühl, das mich manchmal anfällt, wenn ich mich unter Müttern bewege. Warum gibt es diese Mutter-Wettbewerbe, frage ich mich, und erwische mich manchmal selbst dabei. Warum müssen wir uns untereinander so oft bemustern, belauern, bewerten, beurteilen? Wer die anstrengenderen Tage hat, die tolleren Kinder, den richtigeren Lebensstil, wer zu müde oder zu glücklich ist, wer zu viel jammert oder falsch guckt, wer mehr leistet und wer nicht genug, wer zu viel arbeitet oder zu wenig? Wirklich, ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht, warum nicht jede Mutter so Mutter sein kann, wie sie das möchte ohne dabei fortwährend kommentiert zu werden. Ich finde, das Muttersein ist oft anstrengend genug, ich würde mir so wünschen, dass es nicht noch anstrengender wird durch dieses ewige Kommentieren, Vergleichen, Bewerten. Woher kommt dieses Bedürfnis, sich ständig zu vergleichen? Mich hat das Muttersein empfindsamer gemacht, angreifbarer, auch weil ich mich oft frage, ob ich eine gute Mutter bin, ob ich das alles richtig mache oder wenigstens nicht total falsch. Ich glaube, vielen Müttern geht es auch so. Deshalb verstehe ich noch viel weniger, warum das Muttersein plötzlich zu einem Identitätswettbewerb wird. Warum Mütter nicht öfter mal Verbündete sein können statt Gegner. Oder wenigstens nicht ganz so unerbittlich, so gnadenlos. Ach, und was das Jammern betrifft, so ganz grundsätzlich: Ich glaube, die Welt käme weiter, wenn mehr Menschen mehr jammern würden, anstatt die Zähne zusammenzubeißen und alles wegzudrücken und wegzulächeln. Glaube ich wirklich.
      Liebe Grüße, Okka

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    4. Stimme dir, liebe Valerie, voll und ganz in deiner Aussage: "Warum kann man nicht jede Mutter sein und machen lassen, wie sie will?" voll und ganz zu. Jeder sollte leben und leben lassen! Und nicht versuchen, die eigenen Probleme zu den Problemen anderer zu machen. Sondern, wie Okka auch meint, nach Hilfe und/oder Lösungen zu suchen und zu fragen, anstatt alles in sich "reinzufressen". Ich selbst bin noch keine Mama. Lese aber sehr gern Okkas Blog und die Mütterfragebögen, da sie mir - die da ja noch gar nicht mitreden kann - einen sehr guten Einblick in das Mutter-Dasein aus verschiedenen Perspektiven gibt. Also danke Okka für diesen schönen Blog und die wunderbaren Mütterfragebögen UND danke Valerie für deine Offenheit und Ehrlichkeit und einen weiteren Einblick! Lieben Gruß, Isa

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    5. Puh, wieso werde ich bei diesem Kommentar das Gefühl nicht los, dass da im Grunde jemand neidisch ist, weil sie vielleicht weniger Zeit hat für Müssiggang? Was schade, aber mit Sicherheit nicht Valeries Schuld ist. Und darf Valerie nicht sagen, dass es auch mal anstrengend ist, nur weil sie vielleicht ein wenig mehr Zeit für sich hat als andere? Im Gegenteil, man sollte sich doch einfach für sie freuen.

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  9. Ooohja, da erkenne ich mich aber wieder! Bin auch im Abitur schwanger geworden und gehörte dann aufgrund meiner "Jugend" nie wirklich dazu, zu den anderen, perfekten Müttern mit ihren perfekten Kindern. Unser Sohn ist quasi nebenbei groß geworden, neben Studium, Ausbildung und Kellnern gehen.
    Ich kam mir immer unheimlich jung und blöd vor neben all den gut organisierten Müttern mit ihren Tupperdosen, geschnitzelten Äpfeln und Taschentüchern und Früchteteefläschchen. Erst bei der Geburt unserer Tochter (da war ich dann 27) bekam ich das Gefühl, dass man mich als Mutter anerkennt. Beide Kinder könnten heute nicht unterschiedlicher sein. Unser Sohn (heute 23) früh selbstständig, offen und unerschrocken, unsere Tochter (heute 15) zurückhaltend, anhänglich und vorsichtig. Mhm. Hat alles seine Vor- und Nachteile....

    Ich wünsche dir, Valerie, jedenfalls viel Erfolg bei deinen Vorhaben! Schön, dass du so offen geschrieben hast, wie es dir ergeht! Lg Daniela

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    1. Liebe Daniela,

      vielen Dank für Deine Worte. Sie haben mich in all dem Kuddelmuddel heute so sehr gefreut und ich trag sie fest in meinem Herzen!

      Natürlich musste ich auch gleich deinen Blog ansehen und mich in deinen Hund verlieben *lach*

      Bis bald hoffentlich+gute Nacht!

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  10. Ich finde es auch gut mal zu hören, dass eine Mutter nicht "arbeitet". Auch wenn ich persönlich meinen Beruf liebe und ihn immer ausüben möchte, stört mich, dass es heutzutage beinahe erwartet wird, dass man Kinder hat UND Karriere macht.

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    1. Siehst du, Tine - und ich finde mich oft unvollwertig, weil ich NICHT arbeite. Wenn man zwei Kommentare weiter oben liest, könnten man meine, dass ich mit meinem Gefühl nicht so falsch liege. Wenn schon Mütter untereinander es nicht ertragen können.... :-(

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    2. Liebe Valerie,

      nun auch mal direkt an Dich... Ich finde Deine Beschreibung des Mutterseins toll. Ich ziehe den Hut, dass Du nach dem Abitur auf deine Berufsentwicklung erst mal verzichtet hast. Aber: dafür hast Du wohl auch tolle Kinder :) Aber, darum geht es gar nicht. Auch wenn ich gar nicht so richtig weiß, worum es in dieser "Diskussion" geht... Vielen Dank für Deine Lebensschilderung. Wir sind ungefähr gleich alt und leben völlig andere Leben. Und das ist toll und spannend, und wenn Du angestrengt bist, hoffe ich, Du findest einen Moment der Ruhe. Denn den brauchen wir doch irgendwie alle.

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    3. Valerie, es macht mich traurig, dass Du dieses Gefühl hast, Dich nicht vollwertig zu fühlen. Wie weit sind wir denn bitte gekommen, dass jemand nur vollwertig zu sein scheint, der eine Arbeit hat? Wobei der Begriff "Arbeit" seltsamerweise nur im Bezug auf den Beruf verwendet wird. Sei so wie Du bist – glücklich mit Deinen Kindern, die es sicherlich geniessen, dass Du bei ihnen bist. Man sollte das tun im Leben, was einen glücklich macht, dann ist man vollwertig. Wie, das spielt doch keine Rolle.

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    4. Ich finde ja immer den Vergleich zwischen einer Vollzeitmama und einer Tagesmutter spannend. Sagen wir, beide betreuen 3 Kinder. Wieso wird es mehr respektiert, wenn es fremde Kinder sind und man dafür einen Arbeitnehmerlohn bekommt, als wenn es die eigenen Kinder sind? Irgendwie hat in den Köpfen vieler die Tagesmutter einen "Job" und geht "arbeiten" während die Vollzeitmama eben "nur" Mutter und zuhause ist. Komisch.

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    5. Liebe Stefanie, liebe Tine,

      genau darin, in Stefanies Beschreibung, liegt die Krux der Sache. Und ist das nicht beschämend traurig? Dass man etwas so natürliches, das sehr wohl anstrengend sein kann, so mies achtet?! 8 Maschinen Wäsche pro Woche (10, wenn ich Bettwäsche wechsle) machen sie nämlich irgendwie auch nie von alleine... ;-)

      Ich weiß, dass meine Kinder es schätzen, dass ich zu Hause bin. Dennoch musste ich meine Tochter schon Rede und Antwort stehen, warum ich nicht arbeite, meine Antwort war für sie aber sehr schlüssig. Denn obwohl ich mit arbeitenden Eltern aufwuchs, wollte ich immer für meine Kinder vollzeit da sein. Wenn ich sehe, welche Verrenkungen die arbeitenden Mamas in meinem Bekanntenkreis machen... Da höre ich oft, dass sie mich beneiden, dass ich das nicht machen muss. Und dass sie es sich nicht vorstellen könnten, mit drei Kindern praktisch alleinerziehend zu sein. Glücklicherweise sind ein paar Piloten-Papas unter uns, deswegen können wir Mamas uns gut austauschen und gegenseitig bemitleiden ;-)

      Ich schick euch liebe Grüße und wünsch euch eine gute Nacht!

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  11. Ein sehr ehrliches Interview jenseits von "Heiler-Welt".

    Und es IST anstrengend! Auch wenn man nicht arbeitet!! Mama-Sein ist ein 24-Stunden-Job. Und wenn der Vater ständig unterwegs ist, hat man auch genug zu tun selbst wenn die Kinder in der Kita sind!

    Und anscheinend ist es tatsächlich so: Mütter untereinander sind Krähen... (siehe mehrere Posts weiter oben...!)

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  12. Kaum zu glauben, dass es Menschen gibt, die Kinderreichtum asozial nennen(und wir sprechen hier ja nun nicht von 11 Kindern auf 60Quadratmeter!). Ich habe übrigens mehrfach das Gegenteil von dem erfahren, was Valerie sagt: ich bin 42 und habe keine Kinder. Als ich mit 29 geheiratet habe, wurde mir teilweise täglich von jemandem die Frage gestellt, wann das erste Kind kommt. Seit ich Mitte 30 bin, werde ich gefragt, warum ich keine Kinder habe. Und als egoistisch werde ich regelmäßig bezeichnet, und auch schon ein paar mal als asozial. Als mein Ex und ich uns scheiden liessen, bekam ich viel Mitleid. Aber nicht wegen der Trennung, sondern weil ich ja jetzt die Chance endgültig verpasst habe, Mutter zu werden.

    Die Logik, dass man nur mit Kind glücklich ist und nur dann zur Gesellschaft etwas wertvolles beiträgt, wenn man Kinder hat, ist leider weit verbreitet.

    Mein Exmann und ich haben vor Jahren mehrere Mietwohnungen und ein Häuschen nicht bekommen, weil wir keine Familie sind. Zu einer Familie gehören dem allgemeinen Verständnis nach Kinder. Dass wir damals meine demente Schwiegermutter und ihre Katze bei uns aufgenommen hatte, machte uns nicht zu einer Familie. Das war in einer niedersächsischen Kleinstadt und ich dachte: "Die sind hier eben etwas konservativ". Seit 2 Jahren lebe ich allein in Hamburg. Auch hier wurden mir zwei Wohnungen mit der Begründung abgesagt, dass man Menschen mit Kind bevorzugt.

    Das wollte ich mal loswerden, um euch zu zeigen: Egal wie man lebt, es gibt immer Menschen, die unsachliche und auch verletzende Dinge oder sagen!
    Nicht

    Ob 0,1, 3 oder 10 Kids, ob berufstätig oder "nur" Hausfrau: Alles hat seine Schattenseiten und es steht Niemandem zu, über fremder Leute Leben zu urteilen.

    Herzliche Grüße an Okka (toller Blog, ist eine Neuentdeckung von mir), an Valerie und alle Leserinnen: Lasst euch nix erzählen und seid sachlich und fair zu anderen!

    Ragna

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    1. Liebe Ragna,


      vielleicht ist das Ortsabhängig? Wir leben hier in DEM reichsten Landkreis Deutschlands, nämlich Starnberg, und hier können die Vermieter es sich leisten, ihre Mieter auszuwählen.

      Den asozial-Spruch habe nicht ich, sondern eine Bekannte gehört, nach dem vierten Kind (mittlerweile hat sie 5). Bei uns kam aus nach der Geburt unsere #3 dem Umfeld: 'War das geplant?' (!!!), 'NA, ihr seid aber fleißig!' und 'Aber ein viertes kommt nicht mehr, oder?'
      Die Vermieter-Sprüche kennne ich mittlerweile zur Genüge, auch dass man nicht mehr als zwei Kinder haben wolle oder bitteschön kein Haustier größer als ein Meerschwein. Ist das nicht traurig? Das ist mit ein Grund, warum wir gerne wegziehen würden, entweder Richtung FFM, wo mein Mann arbeitet, aber auch Hamburg und Hannover gefallen uns sehr gut.... Mal sehen.

      Ich wünsch Dir eine gute Nacht!
      Valerie

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  13. Liebe Valerie, ich bewundere es sehr, wie viel Du hier von Dir zeigst. Ich bin auch oft alleine, meine zwei besten Freundinnen wohnen auch nicht gerade um die Ecke und es ist nach vier Jahren nicht so leicht den Anschluss hier auf dem Dorf zu bekommen, ohne sich auf ein ganz merkwürdiges und unangenehmes Klatschtanten-Niveau zu begeben. Aber wenn ich mir die Stutenbissigkeit so angucke, bin ich manchmal auch ganz froh hier in meinem kleinen Familien-Kosmos zu leben.
    Und auch nochmal an Tina: Seine Meinung zu sagen ist ja eine Sache, aber doch bitte nicht in dieser absolut verletzenden und krassen Art.

    Ich wünsch Euch ein schönes Wochenende, liebe Grüße, Viola

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    1. Liebe Viola,

      vielen Dank! Dorf-Leben kann grausam sein und ich weiß über dritte, wie man über mich denkt und redet - es geht in Tinas Richtung. Hat man nicht ein einsames Leben, wenn man so denkt?


      Auch Dir ein schönes Wochenende,
      Valerie

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  14. ich lese (auch hier) immer wieder von Mutter-Wettbewerben, wie Okka sie oben nennt, und frage mich dann jedes Mal, wo bitte finden diese statt? Wo trifft man fiese Mütter, warum lässt man sie sich so nah, dass deren Meinung irgendwie eine Rolle spielt? Für dieses Vergleichen-Bewerten-Beurteilen bin zumindest ich ganz selbst verantwortlich, ich finde es mühsam genug herauszufinden, wie das Leben sein soll, das ich gerne leben möchte...

    Ein schönes entspanntes Wochenende Euch allen!
    Mailis

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  15. Ich kann nur hoffen, dass Tina ihren Worte nicht so bös meint, wie sie wirken. Leider verführt die Anonymität des WWW dazu, selbstgerecht und diffamierend zu sein, wie die böse Diskussion an anderer Stelle kürzlich zeigte.

    Kurz ging es mir beim Lesen auch so, dass ich dachte "welch optimale Bedingungen diese Valrie doch hat - warum findet die ihren Alltag denn anstrengend????". Aber dann fand ich mich für den Gedanken selber dumm. Denn erstens hat jeder Mensch eigene Grenzen und zweitens macht es keinen Sinn, der einen Person das Recht auf Erschöpfung abzusprechen, nur weil andere Personen es vermeintlich noch schwerer haben.

    Und wenn ich ehrlich bin, war bei mir auch Neid dabei. Wir können es uns nicht leisten, dass nur einer arbeiten geht. Beim ersten Kind hab ich nach 7 Monaten wieder 20 Stunden gearbeitet, und dann peu a peu immer mehr. Das wird bei Baby No 2, das kommt Ende März, genauso laufen (müssen), da mein Mann nicht gut verdient und ein Aufbaustudium absolviert. Aber nur weil ich mehr Doppelbelastung hab als zB Valerie, bedeutet es nicht, dass sie ihren Alltag nicht mühsam finden darf.

    Was das Thema Mütter untereinander betrifft, stimme ich Mailis über mir zu: Es liegt an uns selbst, ob wir uns vergleichen (lassen).

    Ommmmm! ;-))
    die Sabi

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    1. Liebe Sabi,

      das tut mir leid, dass du so schnell wieder Arbeiten musst! Mein Mann ist fast 8 Jahre älter als ich, war schon erfolgreich selbstständig und so stand eine andere Arbeitsteilung als die derzeitige nie zur Debatte.
      Dass es so klappt, macht mich froh und dankbar, auch wenn das manche scheinbar oben überlesen 'wollten' ;-)

      Ich wünsch Dir einen schönen Abend,
      Valerie

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  16. Ich lese auf Okka`s Blog regelmäßig alle Beiträge und zwar ausschließlich. Kommentare haben mich noch nie interessiert, auch nicht bei den Mütterfragebögen...dieses Mal schon. Das Interview von Valerie hat auch mich - wie keines zuvor - ein wenig den Kopf schütteln lassen. Und weil ich mir dachte, dass ihre Meinung doch sicherlich teilweise auf Unverständnis stößt, habe ich erstmalig die Kommentare gelesen. Es hat mich interessiert, ob auch andere so empfinden wie ich.

    Mag sein, dass Tina sich ein wenig krass ausgedrückt hat, aber ich kann sie schon verstehen.
    Auch ich habe beim Lesen sofort gedacht: Die Kinder sind selten Zuhause und werden teilweise sogar 2-3 Mal die Woche von den Großeltern beaufsichtigt, die Frau muss nicht kochen und hat auch sonst wenig Verpflichtungen, sie kann sich Dinge erlauben, für die andere niiiiiieeeeee Zeit haben...warum stöhnt sie denn!? Sicherlich kommt da bei anderen zu der Wut auch ein wenig Neid hinzu, das kannst Du sicherlich verstehen!?

    Deine Schilderungen wirken auch recht kühl und es hat mich ein wenig erschreckt, wie Du die Beziehung zu Deiner (doch noch recht kleinen) Tochter schilderst. Alles klingt ein wenig so, als wolltest Du Mitleid. Du jammerst fast nur und kommst recht negativ rüber!

    Hättest Du in den Fragen gleich geschrieben, dass Du Dich oft alleingelassen fühlst, weil Dein Mann nicht vor Ort ist, wäre dieses Gefühl sicherlich nicht aufgekommen, denn in der Hinsicht kann ich Dein Empfinden sehr gut nachvollziehen. Hast Du aber im Interview nicht geschrieben sondern hast nur andere Punkte erwähnt. Und deswegen hat Dein Interview auch auf mich leider sehr unsympathisch gewirkt (auch wenn Du das in der Realität vielleicht gar nicht bist!?).

    Stefanie

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    1. Ich finde nicht, dass du nur jammerst und nur negative Punkte schreibst Valerie. Ich habe das so verstanden, dass du die derzeitige Situation und deine Freizeit sehr genießt. Und ich kann mir schon vorstellen, dass man nach 8 Jahren Vollzeitmamasein auch mal regelmäßige Zeiten für sich zum Auftanken und Luftholen braucht. Noch dazu, wenn man die meiste Zeit quasi alleinerziehend ist (und das stand auch schon im Interview).

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  17. Auch ich denke, dass Valerie sehr dankbar sein kann (und sicherlich ist). Ihre Situation ist beneidenswert. Natürlich hat jeder eigene Erschöpfungsgrenzen, Ängste und Sorgen. Diese sollten respektiert und nicht bewertet werden. Ich bin keine Mutter und momentan ist das auch nicht gewollt. Trotzdem liebe ich diese Serie, Okka, ich ziehe meinen Hut vor Müttern die so viel schaffen, sei es Mutter, Ehefrau, Geliebte oder Berufstätige zu sein oder eben alles auf einmal. Ich kann verstehen, dass bestimmte Antworten Valeries auf Unverständnis stoßen. Auch ich kenne in meinem Freundeskreis nur Mütter die dich, liebe Valerie, um dein "Bilderbuchleben" beneiden würden. Ich freue mich für dich, dass du weder den stressigen Spagat zwischen Beruf/Karriere/Kindern hinbekommen musst, noch alleinerziehend bist, noch Geld- und Existenzsorgen hast, dass du wunderbare, gesunde, lebensfrohe Kinder hast und einen Partner der dich und dein Leben unterstützt. Ich hoffe du nimmst dir die Kritik nicht so zu Herzen, hoffe aber ebenfalls, dass du verstehst woher sie kommt.
    Liebe Grüße,
    Sarah.

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  18. Kommentar Teil 1, er ist nämlich zu lang.




    Anstatt jetzt gesondert auf jeden einzelnen Kommentar einzugehen, will ich hier eine letzten, allgemeinen schreiben. Ich habe die Kommentare des Tages eben auf mich wirken lassen und war erschüttert, dass sie sich von positiv auf eher negativ am Nachmittag gewandelt haben. Und dass die negativen Kommentare kurioserweise vorwiegend von Nicht-Müttern kamen.

    In meinem Interview wurde so vieles falsch verstanden, dass ich mich manchmal frage, ob man es absichtlich falsch verstehen wollte.
    Ich habe z.B. nie geschrieben, dass ich NIE koche, sonder dass ich mittags (theoretisch) nicht kochen muss. Ich koche abends gerne und viel, Okka kennt meine InstaGram-Bilder. Dass wir keinen Geschirrspüler haben und ich mit der Hand spüle, dass habe ich nicht geschrieben - weil es zwar zu meinem Leben als Mutter gehört, aber nichts mit dem Interview zu tun hat. Unsere Küche hat max.7qm, davon viele Schrägen und ich koche darin für 20 KiGa-Kinder 2xpro Monat, ich 'catere' darin unsere Taufen (mit 30 Gästen) und unsere Sommergrillparties mit der doppelten Menge. Ich backe darin 800 Mini-Gugl für den KiGa-Marktstand und rühre Waffelteig für 300 Waffeln an. Regelmäßig. Und all das strengt an, weil es neben dem Alltag läuft, auch wenn ich es sehr, sehr gerne mache.

    Dass ich auf Fremde kühl und fast schon arrogant wirke, weiß ich. Dass ich aber einer der herzlichsten, offensten, gebensten und hilfsbereitesten Freunde bin, die man sich wünschen kann, kommt erst hinterher zu tage. Die Art, wir ich diesen Text geschrieben habe, dass bin ich, zu 100%. Schonungslos offen, ehrlich, direkt und, ja, kühl. Ich hasse halbe Sachen, ich hasse Ringelpietz mit Anfassen und bin ein Freund von klaren und offenen Worten. Das kann nicht jeder ab. Um mich und mein Verhalten zu verstehen, müsste ich weeeeit ausholen und in meiner Kindheit anfangen.

    Als ich 3 Jahr, erkrankte meine Mama an Krebs und starb, als 24 Wochen vor meinem 9.Geburtstag. Noch heute habe ich ihre doppelten Mastektomie-Narben vor Augen, die Verbrennungen auf der Haut von den Bestrahlungen, der Flaum, der ihr nach dem Haarausfall nachwuchs, ihre Perücke, ihr Krankenhaus- und Kuraufenthalte, ihren abgemagerten Körper am Schluss und die wirren Worte in den letzten Tage, die mich so erschraken, dass ich ihr Zimmer rennend verließ. Ohne meine Großeltern an der Seite meines Vaters, ohne die tollen Familienhelferinnen wäre die Pflege meiner Mama zu Hause und mein Leben sicher anders (schlechter) verlaufen. Meine ersten Gedanken, als Papa mir von ihrem Tod erzählte, war, dass ich nun doch endlich meinen Geburtstag feiern könne. Der war nämlich sehr zu meinem Missfallen (völlig verständlich, wie ich finden) wegen ihres Gesundheitszustandes abgesagt. Aber erklär das mal einer Jährigen...
    Ein Jahr später heiratete mein Vater wieder und ich habe vor allem in der Pubertät viel und sehr subtil gegen meine Stiefmutter rebelliert, was mir heute sehr leid tut. Mit 19 hat sie(!) mich dann rausgeworfen, und ja, kurz darauf war ich schwanger. Das war wohl so eine 'Ist mir doch egal'-Reaktion und die Worte meiner Stiefmutter zu meinem Mann an unsere Hochzeit spiegeln unser (damaliges) Verhältnis sehr gut wieder - 'Jetzt hast DU sie' So nach dem Motto, schau wie du mit ihr zurechtkommst. Es kamen noch viele andere, sehr verletztende Worte, inklusive eines fast 12 monatigen Kontakabbruchs, der mir sehr, sehr weh getan hat. Und mein Papa, mein Idol, meine große Liebe, mein ein und alles, er sagte dazu n i c h t s. Und so distanzierte ich mich innerlich von ihm, sonst wäre ich drauf gegangen.
    In dieser Zeit habe ich auch meine ehemals besten Freundinnen (eine davon war meine Trauzuegin!) aus der Jugend verloren, weil man mit 20 als Mama mit Kind einfach unattraktiv ist, nicht weggehen kann, etc. Ich fühlte mich so alleine, das kann man sich nicht vorstellen.

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  19. Kommentar Teil 2:


    Mit der Geburt meiner Tochter habe ich dann meinen allergrößten Lebenstraum begraben, nämlich zu Freunden meines Vaters nach Neuseeland zu gehen und dort die Hotelfachschule zu besuchen. Bitte versteht es jetzt nicht so, dass ich ihr das vorwerfe, im Gegenteil. Sie wird von mir immer bestärkt, ihren Weg zu gehen und die Ausbildung zu machen, die sie will. Anders als mein Vater werde ich sie nicht zum Abitur zwingen(!) ....
    Als dann 2 3/4 Jahre später unsere Sohn kam, erlebte ich das erste mal, was ein intensives Kind ist. Dass nur die Mama will, nur die Brust, kein Essen, keinen Schnuller, keinen Papa, niemanden. Der am liebsten 24h Körperkontakt hatte und den ich mit 19 Monaten unter großem Protest abstillte. Noch heute ist er unser intensivstes und veränderungs-unwilligstes Kind. Neue Schuhe, neue Klamotten, Papa kommt an einem anderen Tag als geplant - MEGA Drama. In dieser Zeit jedenfalls konnte ich anderen Körperkontakt, sei es von meiner Großen oder meinem Mann nur sehr, sehr schwer ertragen und meine Tochter wandte sich darauf hin an den Papa als Bezugsperson #1. Da ich auch immer das ganz, ganz große Papa-Kind war, fühlte es sich für mich normal+okay an.
    Unsere #3 ist ein Sonnenschein und so easy, dass es mir manchmal Angst macht. Deswegen hier keine großen Worte.

    Lange Zeit haben wir dann aus finanziellen Gründen bei meinen Schwiegereltern gelebt, auch dass ließ ich unerwähnt, weil es in meinen Augen nichts mit den Fragen zu tun hatte. Mir dann vorwerfen lassen zu müssen, ich sei zu faul(!) zum arbeiten und man könne k o t z e n, dass hat mich heute mittag sehr getroffen. Dass Leonie so oft bei Oma und Opa ist, stammt aus der Zeit, als ich meinen BurnOut hatte und ich bin darüber sehr froh. Meine Schwiegereltern würden aber niemals mehr machen, einen Abend mit meinem Mann oder mal (mein großer Wunsch) ein Wochenende alleine, das ist nicht in ihrem Verständnis, also warum man sowas brauchen sollte. Der genaue Leser hat vielleicht auch registriert, dass NUR meine Tochter bei ihnen ist, nie die Jungs, die leiden darunter, ich bade es aus... Nun ja, Jammern auf hohem Niveau.
    Dass über meinem Kopf immerimmerimmer das Damoklesschwert 'Krebs' hängt, dass ich oft Abende lang grüble und google und Wiki lese - hätte ich das schreiben sollen ? Dass mich das anstrengt? Wie sehr es mir fehlt, mit jemandem darüber reden zu können? Wie sehr ich meinen Papa vermisse. Dass ich um seinen Tod herum innerhalb von 12 Monaten nicht nur ihn, sondern meine allerliebsten Opa, der am Tod seines Sohnes zerbrochen ist, und zwei meiner Omas zu Grabe tragen musste?

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das jemals zeitlich schaffen werde und soll, eine Ausbildung zu machen, so lange mein Mann auswärts (er ist in der IT-Branche) arbeitet. Das bekomme ich auch mit unseren Traum Betreuungszeiten nicht hin. Und mit einem 10 Jahre alten Abitur mich für einen 400€ Job bewerben, die hier am Land mehr als rar gesäht sind, ist für mich nicht stimmig. Noch hat mein Mann einen guten Job und mittlerweile können wir so gut leben. Hätten wir vor zwei Jahren nicht das kleine Erbe meines Papas gehabt, wir hätten zurück zu meinen Schwiegereltern gehen müssen, weil es seiner Firma so schlecht ging.

    Jetzt gehe ich ins Bett, der Tag heute hat mich angestrengt und ehrlich gesagt bereue ich es mittlerweile, nicht nur diesen Fragebogen beantwortet zu haben, sondern dass ich auch so ehrlich war. Schönrednerei kommt halt leider besser an. Macht mit meinem langen Text, was ihr wollt, zerpflückt ihn, legt ihn wieder falsch aus oder versteht mich besser - sucht euch eines aus ;-)

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    1. oh, nein, liebe Valerie, Du kannst es nicht allen recht machen, ist ja ganz klar! Vielen Dank für Deine ehrlichen Worte und fühl Dich fest umarmt,
      Mailis

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    2. wieso haben andere Menschen das Recht ueber Dich zu richten, warum musst Du Dich denen gegenueber rechtfertigen? Ich habe einmal im Netz gelesen: Lebe Dein eigenes Leben und nicht wie die anderen Dich haben wollen, denn dann hast!Du nicht gelebt Ich denke das kommt genau hin, habe Auch immer versucht allen gerecht zu werden , hatte dafuer durch den ganzen seelischen Druck Herzinfarkt, daraufhin viel Zeit eum nachdenken, lebe nun mit meiner Familie unser Leben und es ist gut so. Andere Menschen leben ihres ich meines.: Leben und leben lassen ist meine Devise.
      Finde das schonungslos ehrliche Deines Berichtes gut und richtig. Liebe Gruesse Chris

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  20. Puh.

    Also nachdem ich Valeries Fragebogen 3mal gelesen habe, kann ich darin
    immer noch wenig jammerndes erkennen! Liest jemand den Anfang "Ich bin in der glücklichen Lage..." wo ist hier Jammern?!

    Meine Gedanken dabei waren "wow, diese Frau hat drei Kinder und ist 5 Jahre jünger als ich. Ich hab eins und bin erschöpft"
    Dann dachte ich auch noch, ich kann sie auch gut verstehen, dass diese Fremdbestimmtheit, die nun mal da ist, wenn man Kinder hat, auch mal nervt.
    Ich nehme sie jetzt gut hin - aber ich habe auch zwischen 20 und 33 gemacht was ich wollte! Wann ich wollte...mit wem...wenn man diese freie Zeit des Studentendaseins, des ersten Jobs, der Umzüge von einer Stadt in die andere, völlig ungebunden (wenn man z.B. auch noch ohne festen Partner ist), nie hatte - kann ich total nachvollziehen, dass man sich danach sehnt.

    Liebe Valerie, schwierige Kindheitsgeschichte hin-oder her: Du musst Dich nicht rechtfertigen, für gar nichts.
    Selbst mit einer guten Kinderbetreuung hat man mit drei Kindern mehr als genug zu tun. Ich weiß es so gut, weil ich zwei Schwestern habe (einiges jünger) und mein Vater auch mehr gearbeitet hat, als er zuhause war. Zeitweise genauso in einer anderen Stadt. Ich erinnere mich sehr gut, wieviel meine Mutter zu tun hatte...

    Ich finde Deine Antworten sehr ehrlich! Und sehr interessant, bisher waren es doch meist Frauen aus größeren Städten, einige mit erstem Kind, wo noch alles rosig ist (wie bei mir ;-))...

    Liebe Grüße,

    Julia

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  21. Liebe Valerie!
    Du Ärmste. Mach dir keinen Kopf mehr. Du machst alles richtig, glaub an dich und lass dich nicht verunsichern. Du hast ehrlich auf die Fragen geantwortet und ich fand nix davon nicht normal. Rechtfertige dich nicht! Und jammern ist erlaubt.
    Bloß das du bald dreißig wirst, ist echt nicht o.k. Ich komme mir direkt wie eine alte Schachtel vor. ; ))
    Alles Gute!

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  22. Liebe Valerie,

    vielen Dank für Deine Ehrlichkeit! Es tut mir sehr leid, dass Du so angegriffen wurdest! Du musst Dich nicht rechtfertigen. Ich habe oft den Eindruck dass wir mit uns bei der Bewertung eines "erfüllten" Lebens von sehr engen Schranken leiten lassen. Jedes Leben ist anders, verläuft anders und muss von jedem individuell gelebt werden.
    Ich fand Dein Interview heute super und habe mich darüber gefreut, weil hier bisher viele Frauen gezeigt wurden, die Kind und Karriere kombinieren und ich mich schon gewundert habe, wo die Vollzeit-Mamas sind und wie es denen geht. Denn auch diese Sicht finde ich spannend.
    Bitte lass Dich durch die bösen Kommentare nicht verunsichern. Das sind Einzelmeinungen im www, sie haben nichts mit Dir als Person zu tun, denn durch dieses Interview haben wir nur einen kleinen Blick in Dein Leben geworfen. Danke dafür! Ich wünsche Dir viel Kraft, viel Freude und Zuversicht! Du wirst Deinen Weg gehen!
    K.

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  23. Liebe Valerie, ich kann verstehen, dass du erschöpft bist & bereust, dich so geöffnet zu haben! Und das nur, weil da wieder mal jemand im Netz sich ausgekotzt hat. Dass sich so viele Menschen mit dieser Person beschäftigen, hat sie aufgrund ihrer unüberlegten Vorgehensweise eigentlich nicht verdient. Aber wahrscheinlich braucht sie auch Hilfe & Anerkennung...
    Dir wünsche ich, dass du das, was du in deinem jungen Leben bewältigt & geschafft hast & aktuell leistest, sehen und selber wertschätzen kannst. Ich habe deinen Bericht übrigens nicht als kühl empfunden, sondern als sachlich, damit für mich sehr angenehm & ehrlich, anders als das Gequietsche, was manchmal im Netz üblich ist ( ich bin halt eine andere Generation ). Ich freue mich auch darüber, dass, wie du zeigst, doch mehr unterschiedliche Lebensentwürfe hierzulande möglich sind, bei dem Druck, der auf euch jungen Müttern lastet.
    Eigentlich würde ich dich gerne mütterlich in den Arm nehmen...
    Gute Nacht!
    Astrid

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  24. Liebe Valerie!

    Es tut mir sehr leid, dass du inzwischen bereust, diese Fragen beantwortet zu haben! Ich habe mich über dein Interview gefreut, grade weil du so offen warst! Ich finde es großartig, dass du uns so viel über dein Leben erzählt hast (auch nochmal in den Kommentaren)! Mutig! Und ich respektiere das sehr! Danke also!
    Ich habe dich übrigens nicht als unsympathisch empfunden :-) aber so viel Ehrlichkeit muss man vielleicht erstmal einsortieren... ich wünschte, es wäre öfter so!
    Mit so viel Ehrlichkeit macht man sich angreifbar - so lautet die Redewendung, oder? Zu dumm, dass wir anscheinend oft denken, wir müssten dann auch angreifen. Alleine das Wort "angreifen"! In diesem Zusammenhang! Jemand erzählt aus seinem Leben und es wird ein Kampf daraus... So sollte es nicht sein.
    Ich kann vieles von dem, was du erzählst nachvollziehen! Das meiste zum Thema Vollzeitmama und "Leben und leben lassen" ist hier schon wirklich gut in Worte gefasst worden und ich muss es nicht nochmal "wiederkäuen" :-)

    Ich grüße dich ganz herzlich und wünsche dir Frieden über diese Sache!
    Steffi

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  25. Liebe Okka,
    du hast hier etwas ermöglicht, was meines Wissens in kaum einem anderen Mutter-Blog stattfindet: Eine lebhafte Diskussion! Ja, die ist in einem Fall etwas sehr angreifend, und an anderer Stellen überemotional. Aber immerhin findet was anderes als das übliche "Ohh wie schöööön!!!!" statt. Lobhudelei kann jeder. Aber eine Diskussion ermöglichen ist schwieriger. Offensichtlich hast du einen guten Nährboden gesät!

    Liebe Valerie,
    ich merke, dass du sehr verletzt und angegriffen bist. Sonst hättest du nicht diese langen Erzählungen aus deiner Vergangenheit aufgeschrieben. Sie wirken auf mich wie eine Mischung aus Rechtfertigung und Hilferuf. Für mich wäre das Internet nicht der richtige Weg, um anderen solche Einblicke zu gewähren, aber auch da ist jede anders.
    Ich finde, dass mit Ausnahme von Tina niemand destruktiv oder unfair geschrieben hat. Und wenn man im Netz Dinge von sich preisgibt, muss man mit Reaktionen rechnen, die über Zustimmung hinausgehen. Vielleicht hast du diese Kragt unterschätzt.

    Ich wünsche dir, dass du für dich deinen Weg machst. Es ist egal, ob andere dein Leben bewundern oder kritisch bewerten. Es ist dein Leben, und das von keinem anderen. Viel Glück!

    Sabi


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  26. Eigentlich sollte ich packen, wir machen uns nämlich gleich auf den Bodensee... Aber einen wirklich allerletzten Kommentar möchte ich noch schreiben, weil es mir ein Bedürfnis ist, mich für die ganzen lieben Kommentare des gestrigen Abends und des heutigen Vormittages zu bedanken.

    Ein wenig hatte ich das Gefühl, das Tina den weg zu noch mehr negativen Kommentaren ebnete, denn irgendwer schrieb, dass er nach dem ersten Lesen erstmal abwartete, ob ich auf noch mehr menschen so kühl und unsympathichs wirken würde?! Das finde ich schade, denn dann hat man, wie ich oben schon schrieb, meinen Text einfach falsch lesen wollen.
    Ja, mein Interview ist sehr offen. Aber ich habe keine anderen Dinge geschrieben, als meine Freunde und meine Familie über mich wissen. Und in ihren Köpfe ist das ebenso 'unlöschbar', wie hier. Weder als Rechtfertigung noch als Hilferuf möchte ich meine letzten langen Kommentar gesehen haben, sondern als Ergänzung zu dem Interview - weil diese Dingen sehr zu mir gehören, nicht zum Interview gepasst hätten, irgendwie aber doch dazu gehören.

    @Sabi: Dass man nicht immer Zustimmung findet, war mir klar. Dass man dabei aber beleidigend und unverschämt wird, finde ich unmöglich und darüber habe ich mich so sehr geärgert. Zumal, wie gesagt, die Häufung der negativen Kommentare dann urplötzlich zunahm.

    @Astrid: Danke für deine lieben Worte, denn sie spiegeln wieder, was ich so oft erlebe - dass ich bei den älteren Semestern (das meine ich ganz lieb!) besser ankomme als bei Gleichaltrigen, was mein Verhalten, meine Lebensweise, meine Ansichten und mein Tun betrifft. Ist das nicht traurig? Weder mein Mann noch ich sind für die leider oft vorherrschende Öberflächlichkeit und Schnelllebigkeit unsere Generation empfänglich, das macht einen sehr 'anders' (Oder es in den Worten meines EX zu sagen - 'Du bist halt anders, als die anderen Kinder, Valerie' *lach*

    @Steffi:
    Auch dir vielen lieben Dank! Ja, wie ich Astrid eben schrieb - ich bin sehr anders, was Ehrlichkeit&Co. betrifft.

    @K. Ich freue mich auch sehr, mal als Vollzeitmutter meine Sicht der Dinge schreiben zu dürfen. Okka hatte mich gezielt angesprochen und ich hab mich darüber SEHR gefreut! In meinem Umfeld bin ich tatsächlich eine der wenigen, die nicht arbeitet...

    @Melanie: Haha, 'Alte Schachtel' ;-)))) Ehrlich, 20irgendwas und drei Kinder fand ich oft anstrengend zu erklären. 30 und drei Kinder, das klingt schon besser. Ich hab auch schon angefangen, die große Sause zu planen :D :D

    @Julia: Das finde ich toll, dass du dir nach den negativen Kommentaren die Mühe gemacht hast, den Fragebogen tatsächlich dreimal zu lesen. und ich kann mich nur wiederholen - entweder wollte man den Text nicht richtig lesen, oder man fand mich so blöd, dass man einfach nur noch in der Lage war, die Keule zu schwingen. So ist das wohl ;-)
    Ich glaube übrigends nicht, dass es an meinem Alter liegt, dass mich die Fremdbestimmtheit manchmal so anstrengt, denn meinem Mann, der 37 ist, geht es genauso. Ich glaube, dass man, egal wie mütterlich man ist, irgendwann auch mal die Nase voll haben darf, temporär.


    So, und jetzt gehe ich wieder an die Koffer *lach* Eine Woche Bauernhof am Bodensee steht vor uns, bei unseligem, kaltem und nassem Wetter. Ich, die dort eh nur den Kindern zuliebe hinfährt, fühle mich ein wenig überfordert und packe gerade sicher wieder viel zu viel ein... ICH freue mich mehr darauf, auf dem Rückweg einen Abstecher nach St.Margarethen zu MIGROS zu machen und dort feinsten Schweizer Käse, Schinken und Schokolade zu kaufen.

    Alles Liebe und ein erholsames Wochenende!
    Valerie

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    1. Liebe Valerie, ich bin gerne ein älteres Semester, denn das habe ich mir "erlebt"... Ich könnte tatsächlich deine Mutter sein, denn meine Tochter ist auch 30. Und durch die Gespräche mit ihr, denke ich viel darüber nach, wie das Leben mit Kindern heutzutage aussieht. Glücklicherweise beginnt eine Diskussion hier im Netz, wie wir eigentlich leben wollen, angestoßen von Cat & Kascha/Catherine & Alex/ Mama macht Sachen, die ich sehr wichtig finde.
      So, nun aber wünsche ich dir eine schöne Woche am Bodensee.Versuch einfach zu genießen, wenn ihr alle zusammen seid!
      Deine (altkluge) Astrid

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  27. Liebe Okka, ich finde gut, was du hier anstößt mit deinem Mutterfragebogen. Das findet auch bei älteren "Semestern" Anklang. Hast du schon mal überlegt, diese Posts gesammelt zu veröffentlichen ( mit dem Einverständnis der Betroffenen natürlich!)? Ich finde so konkrete Lebensentwürfe immer erhellender als soziologische Studien...
    Es grüßt dich herzlich
    Astrid

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  28. Hallo liebe Valerie und Okka!
    Auch ich habe mich sehr gefreut, von einer jungen, nicht arbeitenden Mama zu lesen- denn das bin ich auch! Und auch ich kann dich sehr nachvollziehen!
    Ich bin grad 27 geworden und habe 3 kleine Kinder- noch viel näher beieinander als deine (3, 1 1/2 und 5Monate)! Und ja, man wird oft komisch angeschaut!!! Das blödeste war kurz vor der Geburt von Säufern auf ner Brücke: "Was? Schon wieder schwanger? Die hat wohl nix bessres zu tun!" (Das von Leuten, die Mittags um drei an einer Brücke stehen und das 4te Bier trinken!!!)
    Jedoch erfahre ich viel mehr positive Reaktionen und auch Bewunderung! Viele Leute sagen mir, wie toll sie das finden und bewundern, wie ich das alles mit drei Kindern hinbekomme! Ich hab zwar meinen Mann oft da, aber er arbeitet im Schichtdienst und ich bin dann oft allein an den Nachmittagen und Abenden und auch Wochenenden! Deswegen kann auch ich sagen: Ja, auch wenn man die Kinder nur kurz hat (ich hol die 2 Großen um 14.30 aus dem Kiga, um 6 gehen die Kleinen ins Bett)Es kann einen auch diese kurze Zeit sehr schaffen! Denn der oben genannte "Beschäftigungsanspruch" und auch 3 Kindern Nähe und Aufmerksamkeit zu schenken, das kann viel Energie kosten!Da reichen manchmal 10 Minuten um gestresst zu werden! Und das ist doch nix schlimmes! Ich hab auch nix jammerndes lesen können! Das ist einfach manchmal so!Das ist kein jammern!!!
    Dann muss ich noch kurz was zu den Mutterkämpfen sagen: Ich erlebe die wenig, umgebe mich aber auch hauptsächlich nur mit mir sympathischen Müttern,die sich gegenseitig unterstützen! (Was für ein Glück, dass ich davon einige hab! Auf dem Dorf bestimmt schwieriger!!!)
    Was ich oft schwierig find, eine andere Art Mutterkampf: Mir ist es ein paar mal passiert, dass Mütter gesagt haben: "Wow, drei Kinder, und du bist so entspannt! Ich bin schon mit meinem einen überfordert!" Da weiß ich auch einfach nix drauf zu sagen! Das ist für mich ein verstecktes Jammern über das schwierige Einzelkind und Neid auf meine (meist!)entspannte Ausstrahlung. Damit will ich eigentlich sagen: Ich traue mich oft nicht, ehrlich zu sein weil es mir "zu gut" geht! Ich finde es gibt oft so einen Hang zum Leiden und darin gegenseitig übertumpfen unter Müttern! "Ach, wir hatten schon wieder so eine schlimme Nacht!" usw.! Es gibt Mütter, denen ich nicht sagen kann, dass meine Kinder alle durchschlafen!Es geht mir gut als "nur" Mutter, ich habe tolle Kinder, es ist genau das, was ich immer wollte! Und genau deswegen fühl ich mich oft unter anderen Müttern falsch! Man gönnt sich nix! Kaum eine Mutter, deren Kind oft wach ist, freut sich für die andere, bei der es anders ist. Und das ist schon auch unter älteren Müttern mehr so, weil einfach viel erwartet wird: Das Kind soll perfekt sein und es ist schwer auszuhalten, wenn andere Kinder perfekter sind.
    Das könnte jetzt auch alles als jammern aufgefasst werden, aber das wollt ich alles mal loswerden! Selbst wenn Mütter mal jammern wollen- ob mit einem oder 8 Kindern- dann soll das jeder können und dürfen!Jeder hat das Recht dazu und es auszusprechen,hilft oft schon! Ich bin für das Recht auf jammern, gerade wenn man sonst sehr zufrieden und glücklich ist! Liebe Valerie, auch wenn ich nicht finde, dass du gejammert hast: Das wär echt ok! Du bist super, machst das toll und lass es dir am ...vorbeigehen, was über dich geredet wird! Schön, dass du den Fragebogen beantwortet hast! Und Okka, danke für diesen wunderbaren Austausch hier! Und bitte gerne mehr "Hausfrauen" bzw. "nur Mütter"!
    Liebste Grüße und gut Nacht!
    Mareike

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  29. Ich habe keinen blog, bin nur stille mitleserin und schreibe eigentlich keine kommentare, aber hier kann ich nicht anders. "krass ehrlich" war mein erster gedanke und hatte gleich lust, valerie zu beglückwünschen zu ihrer ehrlichen aussage. kribbelnd in den fingern wartete ich noch und konnte es unterdrücken, aber als ich dann die kommentare las, mußte ich doch. krass, wie unterschiedlich die kommentare sind, und normaler weise auch sein dürfen, aber wie immer im leben: der ton macht die musik, und der war zum teil viel zu laut und zu verletzend.
    liebe valerie, hut ab vor dir und deinem leben und überhaupt hut ab für alle mütter, die wir sind. man kann und darf neidisch auf andere sein oder mitleid haben, aber im endeffekt weiß doch keiner, wies innendrin aussieht, bei den familien und bei den frauen, die doch das meiste stemmen, unterstützung hin oder her, himmel. jeder hat auf und abs und hoch und tiefs. ich habe von ellen (www.kleine-wunder-ueberall.de) mal einen tollen kommentar gelesen, ich hoffe, ich mache jetzt keinen fehler, wenn ich den hier grob wiedergebe: jeder mensch hat für die dinge die er tut, seine gründe und auch für die dinge die er nicht tut - und auch wenn man sie nicht versteht, muß man diese gründe erstmal annehmen und akzeptieren. Insofern liebe valerie, nimm die negativen kommentare einfach an, aber laß sie nicht zu sehr an dich ran, die personen werden schon ihre gründe gehabt haben, warum sie sich in der art und weise äußerten. was solls. man kann nicht alles verstehen auf dieser welt.
    fühl dich umarmt und mach weiter so! schönen urlaub und gute erholung!
    sandra

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  30. Ich habe das Interview gelesen und mich gefreut, einen Einblick in ein fremdes Leben zu gewinnen. Dass dieses solche Emotionen hervorruft, finde ich einfach unverständlich. Ich stelle mir das Leben mit drei Kinder wahnsinnig anstrengend vor, ich finde das Leben und seine Herausforderungen ja schon ohne Kinder oft anstrengend. Und selbt wenn das anders wäre - was gibt mir das Recht, nach 10 Minuten Lektüre eines Fragebogens solch harte Urteile über ein anderes Leben zu fällen?! Nimm dir die Kommentare nicht allzu sehr zu Herzen, ich habe deine ANtworten gerne und interessiert gelesen ... ist doch toll, dass die Menschen verschieden sind und unterschiedliche Lebensentwürfe leben ... und noch toller, wenn sie so offen und ehrlich davon berichten!
    Alles Gute, Nanna

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  31. Liebe Valerie,

    dein Mütterfragebogen war für mich bisher der ehrlichste und mitreißendste. Ich fand ihn richtig toll!
    Wünsch euch einen wunderschönen Urlaub :)

    Liebe Grüße,
    Laura

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  32. In meinem nächsten Leben, wenn ich Ihm früh begegnet bin, dann mache es wie du und bekomme ein Kind nach dem anderen. Für mich gehören Kinder in die 20iger und nicht wie in D weit verbreitet in die 30iger... Auch deshalb ist mein Lebensentwurf heute ein anderer. Ich habe dein Intervieuw ebenfalls gerne gelesen - da gibts nix zum Rechtfertigen!... viele liebe Grüße...

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  33. Auch wenn es schon sehr viele Kommentare gibt - ich möchte doch auch noch etwas Nettes schreiben.

    Ich muss sagen, ich hatte das Gefühl, dass dieses Interview das erste wirklich richtig ehrliche aus dieser Reihe war (vielleicht stimmt das nicht, aber so war eben mein Gefühl). Schon alleine deshalb fand ich dich, Valerie, sehr sympathisch.

    Ich habe zwar auch gedacht, hm, naja - ist das so schlau... Kinder kriegen anstatt eine Ausbildung / ein Studium zu machen? Was, wenn ihr Mann sie mal verlässt?
    Andererseits ist sie jetzt immer noch jung genug, das nachzuholen. Und letztendlich ist es eben wichtig, dass jeder für sich selber entscheidet, wie er sein Leben lebt und in welcher Reihenfolge.
    Meine Mutter war auch 9 Jahre "nur" Hausfrau und Mutter (sie hat uns allerdings erst mit 31 bekommen und hatte ein abgeschlossenes Studium und Berufserfahrung -> Lehrerin) und ich habe das als Kind sehr genossen. Ich dagegen werde wohl aber nicht aufhören zu arbeiten, wenn ich Kinder bekomme, da ich Software-Entwicklerin bin und mir eine so lange Pause nicht erlauben kann. Allerdings habe ich einen Mann, der seine Arbeitszeit dann ebenfalls herunterschrauben will und kann, so dass wir uns die Kinderbetreuung teilen können.
    Die Planung hängt ja eben auch nicht nur von den Wünschen der Frau ab.

    Außerdem, das möchte ich noch sagen, hatte ich beim Lesen nicht den Eindruck, als hätte Valerie nun so wahnsinnig viel Zeit für sich. Obwohl ich keine Kinder habe, ist mir klar, dass Eltern nie Feierabend haben, sie also immer in Habachtstellung sein muss. Wenn ich dagegen von der Arbeit komme, habe ich frei und kann mir die Zeit selbst einteilen, und im Prinzip macht Valerie das halt nicht abends, sondern nachmittags.

    Also: Mir haben deine Antworten sehr gefallen, Valerie, eben auch, weil sie nicht so vor überbordendem Glück triefen, da fällt es mir persönlich leichter, den Menschen dahinter auch ernst zu nehmen.
    Ich wünsche dir für die Zukunft und deine Berufswahl viel Erfolg und Glück und genieße bis dahin die "freie Zeit", die du nachmittags hast :-)

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  34. Ich muss gestehen, dass mich diese Kommentare sprachlos und wütend zurück lassen.

    Liebe Valerie,

    ich habe Deine Antworten letzte Woche irgendwann gelesen und fand dich sofort sympathisch...vielleicht weil ich auch eher gerade heraus bin...
    Wie jemand nach diesen wenigen Einblicken in Dein Leben solche Kommentare abgeben kann, ist mir unverständlich. Ich finde es super, dass Du - sowie alle anderen Mütter dieser Reihe - einen Einblick in deinen Alltag, Dein Leben, Dein Muttersein gewährst. Danke dafür. Auch als Nicht-Mutter finde ich mein Leben oft total anstrengend (Ob ich das überhaupt sagen darf hier? Oder von einigen dafür kleine böse Kommentare ernte? Ob ich ein Recht dazu habe ohne 234723 Kinder, Tina? ;) und Du musst Dich in keinster Weise dafür rechtfertigen. Ich finde es toll, dass Du so ehrlich über Dein Leben, Deine Gefühle und die Beziehung zu Deinen Kindern und Mann hier geschrieben hast und wünsche Dir alles Gute für die Zukunft!

    Liebe Grüße,
    Corinna

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  35. Hoffentlich ist dir dein extrem hohes Armutsrisiko bei eventueller Scheidung bewusst?!

    http://www.zeit.de/2012/45/Hausfrau-Scheidung-Armut-Geld

    Mit 29 ist man tatsächlich doch schon ein wenig alt, um mit einer Ausbildung zu beginnen und ich finde es höchst alarmierend, dass die dein Mann keinen Druck macht...

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    1. Liebe Valerie,

      ich habe Dein Interview ehrlich und sympathisch gefunden. Ich kann auch nichts kühles oder jammerndes rauslesen, ne! Echt nicht!
      Viel mehr habe ich Dein Glück mit Deinen 3 Kindern spüren können, das Glück Zeit mit Ihnen zu haben und sie erleben zu können.
      Aber genau so wie es diese Glücksmomente gibt, gibt es doch bei jedem (egal ob mit keinem, einem, zwei, drei, vier....Kindern) die Momente in denen man sich kaputt, müde und erholungsbedürftig fühlt.
      Das darf man doch auch mal sagen!
      Wie oft habe ich mich während meiner Ausbildung (ohne Kind) genau so gefühlt und ich finde da hatte ich das gleiche Recht, wie jetzt mit zwei kleinen Jungs.
      Meine Omi hätte jetzt gesagt, jeder hat sein "Päcklein" zu tragen ;-)
      Ich finde Deinen Lebensentwurf toll und bewundernswert und drücke Dir die Daumen, dass Du einen Beruf findest der Dir neben den Kindern zusätzliche Freude bringt. Und mal ganz ehrlich, es ist doch auch was positives, dass Du jetzt lange Zeit hattest Dir was zu überlegen. Vielleicht hätte ich heute was anderes als noch vor 15 Jahren gelernt.
      Und wie man es macht, man kann es doch eh nie allen recht machen. Als meine Jungs 3 1/2 und 1 1/2 waren und ich immer noch kein Geld verdient habe, da gab es einige, die immer mal wieder nachhakten ob ich denn nun endlich mal daran denken würde, da es mir doch langsam auch äusserst langweilig werden müsste......hmmmm ;-)
      Nun arbeite ich wieder in meinem Job und jetzt kommen die anderen die mich fragen ob es denn wirklich richtig ist die Kinder so lange in der Kita zu lassen.
      Mittlerweile stehe ich da drüber (war nicht immer so), da wir als Familie genau so glücklich sind wie es war und ist.
      Trotz des Glücks gibt es Tage wo ich alles an die Wand werfen möchte, wo ich weine und vor Müdigkeit
      ungerecht werde. Am nächsten Tag denke ich dann aber schon über den Namen des 3. Kindes nach ;-)

      Ich würde mir wirklich wünschen, dass Menschen andere Menschen mit anderen Lebensentwürfen mit Respekt und Wertschätzung begegnen. (In allen Lebensbereichen)
      Sandra, ich fand den Satz den Du von "kleine Wunder überall" zitiert hast sehr richtig und treffend.

      Dir alles Gute Valerie und liebe Grüsse,
      Linda






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  36. Nein, rechtfertigen musst du dich wirklich nicht, aber eben auch damit rechnen, dass nicht alle der selben Meinung sind. Trotzdem sollte man das hier höflich ausdrücken. Den Mütterfragebogen finde ich super, und sehr mutig hier so ehrliche Antworten zu geben. Aber eine wirklich besondere Leistung- über das 'normale' Muttersein hinaus-, erbringen für mich Mütter wie z.B. Berit oder Isabelle.
    Nadja

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  37. Hallo zusammen,
    ich habe das wunderbar ehrliche Interview von Valerie gelesen und bei den Kommentaren bin ich an der Stelle, wo nun Valerie zu zwei langen Kommentaren (aufgeteilt in zwei Blöcke, da zu lang für einen Post) ausholen möchte. Und mir ist langsam schlecht vom Lesen der Kommentare. Ich finde es wunderbar, wie ehrlich und persönlich Valerie über ihr Leben und ihren Alltag geschrieben hat. Ich bewundere ihren Mut, einfach mal zu erzählen. Wann bekommt eine junge Mutter (wie ich) jemals die Chance, solche offenherzigen Schilderungen wie von ihr (und den anderen interviewten Müttern) zu erhalten?
    Warum muss jeder Andersdenkende seine Meinung ungefiltert und in teilweise rüdem Ton kundtun?
    Es macht mich wirklich traurig. Wenn jedes Interview auf den Prüfstand gestellt wird, jeder Lebensstil in Blaupause mit dem eigenen Lebensentwurf verglichen wird und anschließend der Keulenschlag droht, wer traut sich denn dann noch, ehrlich und unvoreingenommen zu erzählen?

    Ich danke allen Interview-Müttern für ihre Offenheit. Mir macht das Lesen viel Mut und Freude.
    Sie haben mir in einigen Punkten bereits im Alltag geholfen.
    Dir, Valerie, wünsche ich von Herzen alles Gute! Vielen lieben Dank für dein Interview. Mir hat es viel Kraft gegeben.
    Vielen Dank an dich, Okka, für deinen Blog und die tollen Interviews.

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    1. Ich danke Dir. Das ist mir jetzt sehr ans Herz gegangen. Liebe Grüße! Okka

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    2. :-)
      Liebe Grüße zurück. Stöbere gerade durch deine anderen Blog-Seiten. Sehr fein. Macht süchtig. Danke dafür!!!

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