Liebe Marlene,
vor ein paar Tagen habe ich an einem Laternenpfahl die Anzeige einer Frau gesehen, die verzweifelt nach ihrer verlorenen Kette gesucht hat. Sie ist nicht wertvoll, schrieb sie, aber sie ist mir unendlich teuer und keiner kann mir ihren Wert ersetzen. Als ich das gelesen habe, musste ich sofort an meine allererste Kette denken, ein Geschenk meiner Mutter, das ich an meinem 16. Geburtstag verloren habe - ich weiß es noch so genau, weil ich sie erst ein Jahr zuvor geschenkt bekommen hatte und nie so stolz auf ein Geschenk gewesen war wie auf dieses. Danach habe ich alle paar Wochen etwas anderes getragen: viel Flohmarkt, viel H&M, viel Klimperkram, einmal habe ich auf einen Ring aus dem Irland-Laden gespart, den ich dann auch verloren habe. Heute trage ich nur noch wenig Schmuck und immer den gleichen, Stücke, die ich niemals ablege und jeden Tag trage, Stücke, für die ich, genau wie diese Frau, verzweifelte Suchtexte an Laternenpfähle kleben würde: die Kette, die ich von meinem Mann zur Geburt unserer Tochter geschenkt bekommen habe. Zwei Ringe, silber und gold und unglaublich zart, die ich mir selbst mal nach einer harten Zeit geschenkt habe. Mein rotes Glücksarmband aus Paris (ich mag das eingravierte "merci", klingt kitschig jetzt, aber es ist eine ziemlich gute Erinnerung daran, öfter mal dankbar zu sein). Das Pina-Armband, unser Freundschaftsarmband, und meinen Verlobungsring, der jeden Tag sagt, was ich fühle: Oui. Wie ist das bei dir? An welchen Stücken hängt dein Herz?
Marlene:
Viel Schmuck trage ich nicht, aber ohne diese Stücke würde etwas fehlen. Wenn ich zum Beispiel morgens die Uhr vergesse, gucke ich den ganzen Tag aufs Handgelenk und frage mich, ob ich sie nur vergessen oder vielleicht doch verloren habe. Der Verschluss ist nicht mehr der verlässlichste und ein paar Mal wäre sie mir beinahe abhanden gekommen. Früher hat meine Mama sie getragen, eine alte Seiko aus den 80er Jahren, nicht wertvoll und trotzdem mein liebstes Stück, weil es mein erstes wirklich erwachsenes Schmuckstück war. Die Gliederarmbänder sind auch vererbt. Sie haben meiner Urgroßmutter gehört und ich mag die Vorstellung, dass sie mich dadurch weiter begleitet. Obwohl sie einen viel damenhafteren Stil hatte als ich, passen die Armbänder zu uns beiden - und zum Pina-Armband, das ich oft dazu trage. Ohne meine Schmuckschatulle zu kennen, haben die beiden Designerinnen von "I Need More Rings" genau das dafür entworfen, was noch fehlte: zwei Ringe, einer wuchtig, einer fein, die sich schön ergänzen. Den "Arty Ring" von Yves Saint Laurent trage ich nicht jeden Tag, manchmal sogar monatelang nicht, vermissen würde ich ihn dennoch. Er ist perfekt zum Ausgehen, gerade wenn ich schlicht Jeans und T-Shirt trage. Ein Cocktailkleid für den Ringfinger.
Wie ist das bei euch: An welchen Stücken hängt euer Herz? Guten Morgen!
oh, da vereinen sich lauter feine kostbarkeiten! fast alles würde ich auch tragen. obwohl meine mutter goldschmiedin ist, trage ich nicht sehr viel schmuck. einen ring von ihr mit zwei kleinen granaten aber immer und eine silberkette, die mir meine patentante (auch goldschmiedin) zur taufe gemacht hat. kleine aneinander gereihte silbertropfen und vorn drei eingefasste turmaline. fein und unverzichtbar. liebe grüße!
AntwortenLöschenDiese Beiträge liebe ich hier besonders, liebe Okka! Wunderschöne Stücke habt ihr beiden da. Bei mir ist eine Spangenuhr aus Silber, die ich von meiner Mutter geerbt habe. Und ein Ring, ebenfalls silber und sehr massiv. Auch geerbt. Mit dem Ring kann mir nichts passieren. Außerdem ein Holzring, den ich mir nach den ersten Ultraschall von Jakob gekauft habe - Kind und Ring waren zu dem Zeitpunkt gleich groß. Der Ring hat mich durch die Schwangerschaft begleitet und heute ist Jakob, inzwischen 6, ganz stolz wenn ich ihn trage.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Was für eine hinreißende Geschichte, liebe Sabine, hab richtig Gänsehaut jetzt. Liebe Grüße zurück!
LöschenMir gefällt Dein Schmuck sehr gut, vor allem weil es Geschichten dazu gibt, die einen durchs Leben tragen. Mit mein liebstes Schmuckstück ist ein Herzanhänger, den ich von meinen Eltern zum 30. bekommen hab und der bei allen wichtigen Ereignissen in meinem Leben dabei war. Kurz bevor die Fruchtblase geplatzt ist, hab ich die Kette angelegt, wie wenn ich es gewusst hätte, dass ich gleich bei der Geburt unseres Sohnes Oskar (Okka) Beistand brauche. Und mein selbstgeschmiedeter Ehering (wir haben die Eheringe jeweils für den anderen gemacht, toll!!!), der mich an mein Glück erinnert....Liebe Grüße, Josefine
AntwortenLöschenich habe immer sehr wenig Schmuck getragen, seit Jahren jetzt eigentlich nur einen einfachen Ring von meiner Oma. Ohne ihn fühle ich mich nackt und unbehütet. Neuen Schmuck hätte ich schon gerne, leider ist mir bisher kein Ring untergekommen, der dazupasst oder den ich gerne dazu tragen würde. Vielleicht ein Ring mit Knoten... muss ich noch suchen.
AntwortenLöschenVor einem Jahr habe ich mir eine Kette nachmachen lassen, weil mir diese hier so unheimlich gut gefallen hat:
http://www.freundevonfreunden.com/interviews/julie-faure/
Meine ist eine Spur feiner, ich trage sie aber genauso wir Julie zu schlichen Seidenblusen und mag sie sehr.
Eine schöne Woche,
Mailis
auch kein grosser fan von schmuck.. drei stücke sind mir dennoch wichtig.. eine alte uhr (für herren) von meinem vater.. ich liebe herrenuhren und ein kleiner feiner schlichter tiffany ring, den ich einmal von meiner mutter bekam.. beides trage ich nicht täglich und niemals zusammen, weil es nicht zusammen passt (wie ich finde).. aber immer wenn ich eins von beiden trage ist das ein bestimmtes gefühl.. dann ist da noch eine kette, die meine grossmutter i m m e r getragen hat, ich meinem erinnerungen existiert sie nur mit dieser kette, jetzt ist sie meine, ich trage sie nie, vielleicht irgendwann einmal.. wichtig ist sie trotzdem..
AntwortenLöschenFrüher habe ich gerne wuchtigen Silberschmuck getragen, bin aber mit den Jahren davon abgekommen.....
AntwortenLöschenMich begleiten heute stets meine Seiko-Uhr und ein schmales silbernes Armband mit Zirkonia. Und seit neuestem zwei Wiederentdeckungen aus meiner Schmuckschatulle (die sind nicht immer dabei, aber immer öfter): ein schlichter Ring mit einem großen Mondstein und ein Paar zarte Ohrhänger aus Dänemark.
bei mir ist ja alles voller schmuck sozusagen:)
AntwortenLöschengetragen wird nach laune
und doch sind ein paar stücke wertvoller:
ringe die vor mir schon andere trugen
mein erstes schmuckstück, ein armreif, der seit dem kindergarten mitwuchs
und am wichtigsten der schutzengelanhänger
(tatsächlich mit schutzengelbild und wenn ich ihn mal nicht finde, bricht panik aus)
verlieren würde mich sehr traurig machen
darin hab ich kein talent
Meine schlichte silberne Armbanduhr, die mir mein verstorbener Vater Ostern 1999 geschenkt hat. Einmal habe ich gedacht, ich hätte sie beim Spazierengehen verloren (der Verschluss ist schon locker). Also bin ich samt Kind und Buggy umgedreht und den gesamten, mit Herbstlaub bedeckten Weg noch einmal abgegangen. Nichts.
AntwortenLöschenGefunden habe ich sie dann aber zum Glück doch noch: Sie lag zu Hause.
Valea
Zuerst dachte ich: wie schön. Und wie stilvoll. Sowas habe ich gar nicht zu erzählen. Und dann dachte ich nach und siehe da: ich habe doch was zu erzählen.
AntwortenLöschenTäglich am Ringfinger sind 2 sehr unsterschiedliche Ringe. Einmal einer aus Wurzelholz aus dem Elfenbeinmuseum, den ich mir an einem sehr schönen Tag gekauft habe. Und dann ein schmaler Silberring in den "This too will pass" eingraviert ist. Ein Motto, das mich stets zu mehr Gelassenheit anhalten soll.
Und dann habe ich noch eine Perlenkette, die ich von meiner Mutter zum 40sten bekommen habe. Aus Naturperlen. Sie hat sie anfertigen lassen aus Ihrer zweireihigen Perlenkette, die sie bei ihrer zweiten Hochzeit trug. Es wurden 3 Ketten daraus: Mit blauen Perlen ergänzt für sie, mit braunen Perlen ergänzt für meine kleine Schwester und für mich mit grauen Perlen ergänzt. Ich liebe diese Kette und das warme Gefühl, das sie schon nach wenigen Minuten erzeugt.
In meinem Schmuckkästchen liegt außerdem noch der Ehering meiner Großmutter. Den trage ich nicht. Bin aber froh ihn zu besitzen, da er für eine ganz, ganz große Liebe steht. Vielleicht erlebe ich die ja auch noch einmal....
Okka, du schreibst mir aus der Seele! Meine Lieblingsschmuckstücke sind ein Diamantring, den mir meine Mama an meinem 18. Geburtstag vermacht hat und eine Braun-Uhr meines Papas (nichts tolles, aber für mich sehr wertvoll). Diese beiden Dinge trage ich neben einem Armband von meinem Mann täglich.
AntwortenLöschenIch habe anfangs überlegt, ob ich den Ring tragen soll oder ob er nicht zu schade ist. Ich habe dann beschlossen, dass er viel zu schade ist, um im Schmuckkästchen zu liegen. Da liegt noch ein Ring meiner Oma, der so alt ist, dass er schon ganz dünn ist. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich nicht traue, ihn zu tragen.
Viele Grüße
Ann
ich mag schmuck, den schon meine mama als kind trug und die perlen, die meine großeltern mir zum abitur schenkten. trotzdem auch immer wieder gerne "selbstgemachtes". schöne zeilen habt ihr geschrieben!
AntwortenLöschenSo schöne Geschichten, bei Marlene und dir und in den Kommentaren... Ich trage zwei Ringe, einen habe ich mir in meinem ersten Freundinnen-Urlaub vor 10 Jahren in Griechenland gekauft, einen vor kurzem als Glücksbringer für eine OP. Außerdem die Sternenkette, die ich von meinen Eltern zur Geburt von Sam bekam. Ein Glücksarmband aus kleinen grauen Seidenblumen von meiner Freundin, und abwechselnd zwei Paar Ohrringe:kleine Perlenohrringe vom Mann und Sternenohrringe passend zur Kette. Liebe Grüße!!!
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