DER SEPTEMBER 2015 (UND WAS IHN GUT GEMACHT HAT)


Ich könnte jede Menge Dinge aufzählen, die diesen September schön gemacht haben: das Herbstlicht. Den ersten Tag im dicken Pullover und die ersten Abende mit Decke auf dem Sofa. Die plötzliche Lust, wieder richtig zu kochen und zu backen. Pflaumenkuchen zum Beispiel. Die Nachmittage mit Fanny und ihrer Edelsteinsammlung – in einem Laden am Kollwitzplatz haben wir eine Schatzkiste mit Steinen gekauft, die wir nun immer wieder ein- und auspacken und ins Licht halten. Und ihre Freude über den Einhorn-Glitzer-Pullover, den sie sich ausgesucht hat. Die Spaziergänge, die wir gemacht haben (ich habe oft versucht, zu einem Läufer zu werden, irgendwie hat es nie funktioniert, vielleicht bin ich einfach ein Rumgeher). Meine neue Kette. Dann war da allerdings auch ein Riesenklumpen Melancholie, eine Unruhe, die ich mir nicht erklären kann, weil eigentlich alles gut und in Ordnung ist, auch ganz uneigentlich, und doch. Müde, gereizt, verseufzt, zu oft. Aber irgendwie sind diese Bergauf-Tage dann auch wieder für vieles gut, oder? Dafür, wieder mal genauer hinzusehen. Auch fürs Dankbarsein. Dafür, sich zu fragen, ob die Dinge eigentlich wirklich da sind, wo ich sie manchmal hinfühle. Und fürs Sortieren.

Was sonst noch gut war:
* Das Konzert von Chilly Gonzales. Mein allererstes Chilly-Gonzales-Konzert. Hin und weg und irre beeindruckt hinterher die halbe Nacht Videos angeschaut und Interviews gelesen. Dieses hier zum Beispiel. Und diese Serie, in der er Popsongs erklärt.
* Ein Satz, den ich bei Stepanini gefunden habe: „Sometimes you have to play a long time to be able to play like yourself.” 
* Das unglaublich schöne Kochbuch „A Modern Way to Eat” von Anna Jones (am 12. Oktober erscheint es auch auf Deutsch). Ihr zweites steht schon auf meinem Wunschzettel. 
* Gleich neben „The 52 Lists Project: A Year of Weekly Journaling Inspiration”. Jede Woche würde ich es wahrscheinlich nicht schaffen, eine Liste zu schreiben, aber der Gedanke ist schön. 
* Und wenn wir schon bei Listen sind: Diese Ban.do-Liste ist toll. 
* Und diese Kissenkunst.
* Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat: „A Tale of Life After Death”. 
* Und noch eine Geschichte, die mich sehr berührt hat: „What´s in my bag? What refugees bring when they run for their lives.”

Wie ging´s denn euch mit dem September? 
Kommt gut in den Oktober.

6 Kommentare:

  1. Liebe Okka, als ich gerade von Deinem "Riesenklumpen" gelesen hab, dachte ich, woher weiß sie...Ich fühle gerade ähnlich. Mit vielen Momenten, die ins Herz stechen. Weil die Eltern mehr Unterstützung benötigen und sich ums Nachher sorgen, weil sich alte Freunde rar machen, weil sich soviel ums Verabschieden dreht. Hinzu kam bei mir noch eine Migräne, hormonell bedingt, die mich aus dem Nichts überfallen und sechs Tage in einen Dämmerzustand versetzt hat. Doch dann kommen Menschen und Dinge, die mir das Herz wieder warm machen: die Mama von Oskars Kindergartenfreund, die mir nach kurzer Zeit schon so vertraut ist, mein heißgeliebter Bauernmarkt am Freitag, eine Bekannte, die mir einfach so einen Blumenstrauß in die Hand drückt. Außerdem hab ich mir vorgenommen, umso mehr das Tempo rauszunehmen je stressiger es ist. Richtig gut gemacht haben den September noch: * die Wiederentdeckung von Gin Tonic * Einölen am Abend mit Huile prodigieuse * das Tüfteln an der Nähmaschine und wie aus dem alten Jeanshemd ein Ritterkostüm entsteht * die Sängerin Kovacs * dass ich so gerne mit dem Füller schreibe, den mir mein Mann geschenkt hat * der nagelneue dunkelblaue Hut! Mit vielen lieben Grüßen aus München, hab einen tollen Oktober, liebe Okka! Josefine

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  2. Ach liebe Okka,
    ich werde nie aufhören, dich so zu mögen.
    Danke für deine Einblicke, Tiefblicke und Ausblicke. Danke für dich.
    Der September war Urlaub, so ein schöner. Der September war voll mit Grübeln, mit Fragen "was mache ich eigentlich in diesem Job?", wo will ich hin, wann kann ich raus? Kleine große Kämpfe in mir. Aber es wird. Es wird ja zum Glück immer irgendwie. Und ich lerne viel in diesen anstrengenden Phasen über mich. Auch wichtig.
    Schlaf schön, liebe Okka!
    Marie

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  3. Liebe Okka,

    dir erstmal dankeschön für einen tollen September mir dir und deinen Texten! Es tut einfach immer wieder so gut, hierhin zu kommen.
    Ich hatte viele schöne Momente, unerwartet eigentlich, denn diese große Unruhe ist auch bei mir oft da, schlägt in Traurigkeit und Lethargie um und macht sich dann so breit, dass nichts anderes mehr Platz hat. Aber ich bin dabei, sie in ihre Schranken zu verweisen und das tut gut, wenn es auch sehr anstrengend (weil ungewohnt) ist.
    Die Sonne war so schön da im September und hat mich bei diversen Wochenendausflügen (Fernbeziehung) begleitet. Der erste Flammkuchen, die erste Kürbissuppe, wieder mehr Sport, ein Fotoalbum erstellt, neue Mitbewohner und viele schöne Stunden auf deinem Blog verbracht, den ich nun zum wiederholten Male von ganz hinten bis ganz vorne durchgelesen habe. Immer ein Stündchen an meiner Masterthesis arbeiten, dann zur Belohnung 1x Okka lesen. Erstere ist leider noch nicht fertig, ein paar Monate habe ich noch. Schon wieder darüber nachgedacht, endlich selbst einen Blog zu beginnen, weil ich sehe, was man Herzwärmendes, Kluges, Tröstliches, Lustiges daraus machen kann. Mach immer weiter so!

    Ganz, ganz liebe Grüße!
    Larissa

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  4. Ich mochte Deine Monatsrückblicke schon immer. Diesen wieder mal ganz besonders - Deinen Satz "Dafür, sich zu fragen, ob die Dinge eigentlich wirklich da sind, wo ich sie manchmal hinfühle." habe ich mir ausgedruckt - der passt sowas bei mir - Du hast mich (wieder mal, wie schon mit Deinem Buch) umgehauen! Dickes Dankeschön! Nun zu den "kleinen" Dingen - das Öl hat auch bei mir super schöne Haut gemacht und hält wirklich ewig - mit der Kette liebäugele ich schon länger... Meine September-Highlights: Crumbles backen, Kastanien sammeln, Mutti Besuch, Lieblings Sweater & Wollsocken anziehen & Melissen Bad; viele liebe Grüße Elisabeth

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  5. Danke dafür, dass heute morgen ein so schöner Rückblick mit so schönen und lustigen und bemerkenwerten Dingen auf Deinem Blog ist, während in HH alles in Grau und Nass versinkt. hat mich froh gemacht udn wohlig ums Herz

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  6. Einfach mal ein dickes Kompliment für deinen Blog! Es gibt nicht mehr viele, die ich noch regelmäßig lese, da sich doch inzwischen irgendwie sehr vieles wiederholt und doppelt. Bei dir finde ich jedoch jenseits von penetranter Werbung und zu aufdringlichem Produktplacement immer wieder wunderschöne Anregungen und Gedanken, die mich schon oft inspiriert haben. Danke dafür, herzlichst, Antje !

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