DER APRIL 2016 (UND WAS IHN GUT GEMACHT HAT)


Nach all dem Uff nun endlich wieder ein bisschen Rückenwind. Wirklich verändert hat sich eigentlich nichts, ich habe immer noch zu viel auf dem Zettel und zu viel im Kopf, aber nach dieser einen Woche in Paris ist neben vielen Gedanken nun auch ein „Das wird schon alles” gewachsen und ich freue mich über die Gelassenheit und hoffe, dass sie es sich ein bisschen bequem bei mir macht. In Paris gab es einen schönen Moment, an den ich seither oft denken musste: An unserem letzten Tag war es kalt und stürmisch und verregnet, Fanny wollte trotzdem unbedingt noch einmal in den Jardin du Luxembourg, auf diesen wundervollen Spielplatz (der zwar geöffnet hatte, aber leider sehr nass war), zum Teich mit den Booten (die an diesem Tag leider nicht zu mieten waren) und zu diesem Karussell, bei dem die Kinder kleine Holzstangen bekommen, mit denen sie im Vorbeifahren Ringe fangen können. Als wir kamen, hatte auch das Karussell noch geschlossen. Aber dann kam der Mann, der es an diesem Tag betreute, öffnete das Zelt, fegte einmal gründlich durch und empfing seine kleinen Gäste. In der ersten Runde waren es nur drei, in der zweiten fuhr Fanny ganz alleine. Trotzdem stand der Mann mit den Fang-Ringen mit einem glückssatten Blick am Rand seiner Pferdeherde, feuerte Fanny jede einzelne Runde an und ging ihr auf den allerletzten Zentimetern, als ihr Holzpferd schon fast wieder zum Stehen gekommen war, noch ein paar Schritte entgegen, damit sie noch einen allerletzten Ring fangen konnte. Am Ende zählte er alle zusammen: 14. Und wiederholte es noch einmal: VIERZEHN! Fanny verstand die Zahl auf Französisch natürlich nicht, aber die war sowieso vollkommen egal. Sie lachte. Er lachte zurück. Dann gingen wir nach Hause und fanden den Regen unter unserem kleinen Schirm plötzlich sehr gemütlich.

Auch gut:

* „Vom Ende der Einsamkeit”. Ich schreibe die nächsten Tage noch einen eigenen Eintrag über dieses wundervolle Buch. Vielleicht lese ich es vorher auch noch ein zweites Mal, beim ersten Mal habe ich mich so in ihm verloren, dass ich mir all die guten Sätze gar nicht merken konnte.
* Und dann vielleicht: „Becks letzter Sommer”.
* Mein neues Tuch und meine neue Bluse.
* Und dieses Lippenöl in „Cherry Symphony”.
* Die zweite Staffel von „Broadchurch”, die ich mir in Frankreich angesehen habe.
* Diese Türen! (via)
* Der erste Rhabarber-Kuchen des Jahres.
* Thai-Reispudding mit Mango-Püree (und für mich auch noch mit frischer Passionsfrucht): gerade mein Lieblingsfrühstück.
* Außer natürlich: den Pariser Pains au chocolat, die schmecken, als wäre in jedem einzelnen ein Pfund Butter verarbeitet.
* „The Garden of Earthly Delights by Jheronimus Bosch”. Wow.
* D´Angelo ft. Princess: Sometimes It Snows in April.
* „How to get over common creative fears (maybe)”.
* Adele-Hits als Einschlaflieder.
* Was Cyndi Lauper tut, wenn es am Flughafen eine Verspätung gibt.
* Dieses Buch mit Gedanken, Erinnerungen und Einfällen von Astrid Lindgren, ich habe es vor einer Weile mal von einer tollen Frau geschenkt bekommen, und seither steht es auf meinem Schreibtisch und manchmal, so wie vor ein paar Tagen, nehme ich es mal wieder raus und blättere und staune über diese Frau und ihre Sätze wie diesen aus „Mio, mein Mio”: „Alles war so schön, dass man einfach nicht ertragen konnte, es allein anzuschauen.”

Wie war der April denn für euch?

9 Kommentare:

  1. Hallo Okka, schön dass du wieder da bist :)

    Der Reispudding mit Mango wird so schnell es geht nachgekocht
    und Astrid Lindgren liebe ich auch sehr!
    Kennst du von ihr das Buch das entschwundene Land?
    »Die berühmteste Kinderbuchautorin der Welt schreibt in ihrem einzigen Buch für Erwachsene über die Liebes- und Lebensgeschichte ihrer Eltern, über die Menschen, die sie zu ihren literarischen Gestalten angeregt haben, wie Pippi Langstrumpf geboren wurde und was sie zu einer Kinderbuchautorin hat werden lassen.«
    Das ist so schön geschrieben!

    Ich freue mich gerade auf den Mai- ich mache mit meinem Mann und unserem kleinen Sohn einen Wohnungstausch mit Freunden in Brooklyn -inspiriert von dir- und ich bin schon so aufgeregt :)
    Ich freue mich schon sehr darauf deine vielen tollen Tips auszuprobieren!

    Liebe Grüße,
    Astrid*


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    1. Oh, Wohnungstausch Brooklyn, wie toll ist das? Ich wünsch euch die allerbeste Zeit. Es ist SO schön dort. Berichte mal, wie es euch gefallen hat, ja? (Und das entschwundene Land schaue ich mir natürlich an, danke!)

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    2. Danke :)
      Ich werde dir berichten wie es war! Lass es dir gut gehen! Alles Liebe,
      Astrid*

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  2. Und jetzt habe ich vom Lesen der Karussell-Geschichte Tränen in den Augen, diese kleinen Dinge im Leben, die einen Tag dann doch noch schön machen. Danke dafür! Und danke auch für den Tipp mit dem Astrid-Lindgren-Buch, das klingt nach einer guten Bettlektüre! Einen schönen Mai wünsche ich dir!

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  3. Liebe Okka,
    schön, dass Du den "das wird schon alles" Gedanken hast- darauf warte ich noch.
    Ich mag Deine Rückblenden so gerne.
    Mein April war zu holprig, zu trüb und kalt ( auch in der Stimmung)- aber was ihn schöner gemacht hat sind frische Frühlingsblumen in der Wohnung- am liebsten Ranunkeln; der 1. Rhabarber - und auch ein Buch: "ein Leben mehr", " vom Ende der Einsamkeit" mochte ich auch

    Liebe Grüße von Frieda

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    1. Liebe Frieda, ich hoffe, der Mai ist bislang weniger holprig und trüb?! Liebe Grüße! Okka

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  4. Liebe Okka, vielen Dank mal wieder für Deine inspirierenden Gedankenschnipsel, Tipps & Rezepte. Immer schön....Mein April war ganz schön geladen: Mit rührenden Momenten (bei der Taufe aller vier Kinder meiner Freundin in der Dorfkapelle, bei Oskars erstem Fußballtraining, wo Vater und Sohn so stolz waren), mit einer tollen Kinderlieder-CD der Sternschnuppe-Band, wo sich einem nicht die Nackenhaare aufstellen, sondern wo man mitsingt wie man es schon als Kind gemacht hat, mit einem enormen Wohlgefühl in der neuen wunderschönen Bettwäsche von ESPRIT, mit meiner Lieblingsserie Nashville (Staffel 3), mit Mut (weil ich ein Konzept für eine Fernsehsendung geschrieben und den Machern einer richtig großen TV-Produktion vorgestellt habe - und ich beruflich ja eigentlich was andere mache), mit einem entspannten Rücken, weil ich mir endlich einen richtig guten Bürostuhl geleistet habe (was das bewirkt!!!) und mit einer riesengroßen Erleichterung, weil die MRT-Untersuchung doch gut ausgefallen ist. Ich bin seitdem noch glücklicher und sehr geerdet. Und geendet hat der April mit meinem ersten Wochenende auf einer Hütte, nur wir drei, unglaublich schön, mitten in den Bergen. Alles Liebe nach Berlin, Josefine

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    1. Liebe Josefine, das klingt aber wirklich nach einem sehr geladenen Monat (und ich kann mir vorstellen, wie erleichtert du warst, ich war es ja schon beim Nur-davon-lesen!). Und wie mutig von dir, mal etwas ganz anderes auszuprobieren, ich drück dir die Daumen, dass das alles weiter gut läuft! Schönes Wochenende! Okka

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  5. Ich mag Deine Monats-Rückblicke so und am allerliebsten mag ich Okka-Sätze wie "ich freue mich über die Gelassenheit und hoffe, dass sie es sich ein bisschen bequem bei mir macht". Danke + liebe Grüße, Elisabeth

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